Das Leben ist keine Raketenwissenschaft. Außer in Adlershof. Dort forschen (u.?a.) die Raumfahrtindustrie und ihr akademischer Nachwuchs. In diesem Sinne war das kulinarische Berlin bis dato eine Galaxie weit entfernt. Jetzt aber hat das für seine Atmosphäre (und die Küche) geschätzte Kimchi Princess aus Kreuzberg eine Dependance im Technologiepark eröffnet – und die Burger seines Ablegers Angry Chicken gleich mitgebracht (5,50 Euro inklusive handgemachter Pommes frites). Lockeres, im Kern noch rohes Beef, das würzige Mundgefühl des Kimchi-Kohls und luftige Burger-Buns von Alfredo Sironi aus der Markthalle Neun – das fing gut an und ist doch eigentlich nur der Beigeschmack zur koreanischen Küche des Mani Mogo. Das Bibimbap (10,50 Euro) etwa, das wurde eher lauwarm serviert, was aber andererseits gut zu diesem Sommerabend passte. Und es hat geschmeckt: der Reis kompakt, aber nicht pappig, das Rindfleisch zart, doch aromatisch. Und das Spiegelei und die extra gereichten (Kimchi-)Gemüse ergänzen die Aromen in diese wie jene Richtung. Koreanisches Soul Food also, allzu extravagant will das Mani Mogo auch gar nicht sein. Die (nichtalkoholische) gebrannte Gerste auf Eis war nicht nur ein netter Gruß aus der Küche, sondern ein erfrischend anderer Drink. Spezielle Lunch-Karte bis 17 Uhr. Dreieinhalb Punkte für die Küche, einen halben für den Pioniergeist.
Text: Clemens Niedenthal
Foto: Rudi Cotain
Mani Mogo Erich-Thilo-Str. 3, Adlershof, ?Tel. 55 51 74 71, Mo–Fr 7–22.30 Uhr, ?www.mani-mogo.com