Mit dem Beba macht sich der Martin-Gropius-Bau an die längst überfällige Aufwertung der Berliner Museumgastronomie. Es gelingt mit Abstrichen
Zumindest in diesen beiden Punkten ist diese ganz und gar neue Museumsgastronomie ziemlich weit vorne: An den Wänden im völlig neu – und vollkommen trendkonform – gestalteten Museumscafé schimmern in violettem LED-Licht-Salate von Infarm in hohen Schränken. Zudem ist der Kaffee im ohnehin gerade architektonisch neu sortierten Martin-Gropius-Bau jetzt hausgeröstet, der Kuchen kommt von Cynthia Barcomi, die die Geschäftspartnerin in dem ansonsten levantisch orientierten Café von Shani Leiderman ist.
Der ganze Zeitgeist und die kulinarische Positionen der Betreiber*innen sind einerseits begrüßenswert, zumal im angestaubten und meist tiefgekühlten Sujet der Berliner Museumsgastronomie. Andererseits wird diese Konstellation zum Problem, weil Barcomis Cheesecakes und Cinnamon Buns die Latte dann doch sehr hoch legen. Und das was außerdem an israelisch-jüdischer Küche zum Frühstück oder zum Lunch serviert wird, doch merklich abfallen muss. Dabei ist keinesfalls alles schlecht, es gibt solide gegrillte Käse-Sandwiches oder auberginenlastige Sabichs, also Fladenbrote aus der irakisch-jüdischen Küche. Und nordafrikanische Fischeintöpfe, die nicht sensationell, aber in Ordnung sind.
Nur: Wer zahlt dafür 15 Euro an einem Ort, der doch eher für die Pause zwischendurch gemacht ist? Die Tapas (3 Stück mit Infarm-Salat für 15 Euro) bestätigen den zwiespältigen Eindruck: Sie sind mal uninspiriert wie der fade Eiersalat, dann wieder großartig wie die Artischocken, die in ihrer röstigen Gegrilltheit und der genau dazu passenden Zitronencreme zeigen, was eigentlich möglich wäre, aber eben manchmal noch unmöglich ist.
Beba (im Martin-Gropius-Bau), Niederkirchnerstr. 7, Kreuzberg, Mi–Mo 10–19 Uhr