Wenn also das Mutzenbacher im Friedrichshainer Samariterkiez der selbst ernannte „Schnitzelpuff“ ist – ist dann der gleichnamige Würstlstand an Berlins wurstprominentester Kreuzung ein „Käsekrainer-Straßenstrich“? Aber diesen Witz haben die um Zoten eigentlich nie verlegenen Gastronomen Franz-Josef Steiner und Marcel Schnabel dann doch gemieden. Tatsache bleibt: Auch der Würstlstand in Frittenfettriechweite von Konnopkes Currywurstbude hat seinen Namen von Wiens berühmtester Dirne. Und ja, die Käsekrainer von Mutzenbachers Imbiss sind so gut, wie es das Schnitzel im gleichnamigen Restaurant noch immer war. Nie das beste der Stadt, aber handfest und handwerklich, eine Labsal eben. Daneben gibt es Spinatknödel oder die scharfe Grillwurst Bosna – die ist tatsächlich neu in Berlin. Und es gibt einen Wurstbudenzauber, der an einen skitouristischen Messestand auf der ITB erinnert, kaum an authentisch-patinöse Wiener Wurstkultur. Weniger Josef Hader, eher Anton aus Tirol. Schade.
Text: Clemens Niedenthal
Foto: Mutzenbachers Imbiss
Mutzenbachers Imbiss U-Bahnhof Eberswalder Straße, ?Prenzlauer Berg, So–Do 10–0 Uhr, ?Fr+Sa 10–2 Uhr,? www.mutzenbacher-berlin.de