Gar nichts? Doch, die Wandfarbe – früher Mintgrün, jetzt Zitronengelb. Ansonsten alles beim Alten, auch auf den Tellern. Mediterranes trifft auf Fernöstliches, wobei die exotischen Anteile überwiegen. Wer das alte Zoe in der Rochstraße kannte, erlebt am neuen Standort keine Überraschungen, sondern das Gegenteil – die Betreiber setzen auf Kontinuität. Dass die europäisch-asiatische Mischung weiterhin gut funktioniert, zeigt sich schon bei der Vorspeise. Die Rote-Bete-Suppe mit Orange, Kokos und einem kleinen Zweig Koriander ist gekonnt ausbalanciert zwischen herzhaft und fruchtig. Gelungen ist auch der Abstecher nach Indien mit dem Tandori Lamb Chop. Die Lammkoteletts mit einem Hauch von Garam Masala, zu denen Ratatouille und ein frischer Joghurt-Minze-Dip gereicht wird, sind genau richtig für einen hochsommerlichen Abend. Ebenfalls gut, wenn auch etwas schwerer: die gebratene Ente mit süßer Pflaumensauce – die bei einem zweiten Besuch allerdings sehr trocken und wenig überzeugend war.
Als das Restaurant im Sommer 2004 in der Rochstraße startete, wirkte das Konzept neu und frisch – kulinarisch wie ästhetisch. Die minimalistische Innenarchitektur in hellen Farben war innovativ, die Küche verblüffte die Gäste mit ungewöhnlichen Kombinationen. Auf den Überraschungseffekt, der früher ein Teil des Erfolgsrezepts war, können die Zoe-Macher nun nicht mehr bauen – dafür hat die Fusionsküche in Berlin zu viele Nachahmer gefunden. Als neuen Pluspunkt gibt’s stattdessen das Torstraßen-Panorama.
Text: Oliver Burgard
Foto: Catherine Gericke
tip-Bewertung: Annehmbar
Zoe Torstraße 179, Mitte, Tel. 24 04 56 35, www.zoe-berlin.de; U-Bhf. Oranienburger Tor; Mo-Fr 12-24 Uhr, Sa 18-24 Uhr;
Speisen 6,90 bis 16 Ђ, Softdrinks ab 1,80 Ђ, Bier (0,3 l) ab 2,90 Ђ, Wein (0,2 l) ab 4 Ђ, Fl. Wein (0,75 l) ab 18 Ђ; Rauchen: nur draußen, im Winter Decken
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