Berlins Beste

Pasta in Berlin: Italienisch für besonders verwöhnte Gaumen

Für Pasta gibt es in Berlin viele Anlaufstellen. Die Klassiker, Penne Arrabiata, Spaghetti Carbonara, Rigatoni Bolognese, hat wohl jede von ihnen im Repertoire. Natürlich gibt es darunter qualitative Unterschiede. Manche machen etwa ihre Soßen lediglich mit abgepackten passierten Tomaten. Heraus kommt dabei eine saure Pampe, wie sie auch in Studierendenbuden serviert wird, ohne Liebe, ohne Würze, aber dafür besonders einfach und günstig. Für diese 12 Adressen für Pasta in Berlin gilt das nicht. Sie verwöhnen euren Gaumen mit himmlischen Gerichten.


Gehobene Küche auf italienisch: Il Calice

Pasta in Berlin: Wir behaupten: Das Il Calice ist der beste Italiener der Stadt. Il Calice © Andreas Wohlgemuth
Wir behaupten: Das Il Calice ist einer der besten Italiener der Stadt. Foto: Il Calice © Andreas Wohlgemuth

Einer der besten Italiener der Stadt. Für uns ist das das Il Calice vor allem deshalb, weil Antonio Bragato in den fast 30 Jahren, die es dieses Lokal gibt, immer hungrig geblieben ist. Zuletzt galt seine Passion vor allem dem Walter-Benjamin-Platz direkt vor dem Restaurant, den er mit seinem Kiosci und einem Delikatessenmarkt bespielt.

Die Küche flaniert derweil authentisch durch viele italienischen Regionen. Wobei uns die sardischen Culurgiones, aufwendig gefaltete Ravioli, die dort zu Erntedank serviert werden, nachhaltig am Gaumen geblieben sind. Nicht nur wegen des Safrans.

  • Enoiteca Il Calice Walter-Benjamin-Platz 4, Charlottenburg, Do-Sa 12-0 Uhr, Tel. 030/324 23 08, enoiteca-il-calice.de

Pasta satt: Mani in Pasta

Pasta in Berlin: Die leckere Pasta von Mani in Pasta bekommt ihr in der Kreuzberger Reichenberger Straße und in der Markthalle Neun.
Die leckere Pasta von Mani in Pasta bekommt ihr in der Kreuzberger Reichenberger Straße und in der Markthalle Neun. Foto: Mani in Pasta/Markthalle Neun

Italienisch für Fortgeschrittene: Unsere Pasta für zu Hause holen wir uns in Berlin fast nur noch bei Mani in Pasta in der Kreuzberger Markthalle Neun. Dort werden nun täglich die Eier aufgeschlagen, der Teig geknetet, die Spaghetti gezogen. Und das so fabelhaft, dass die Familien-Bolognese um zwei Klassen besser wird. Daneben gibt es die tagesfrische Pasta auch zum Direktverzehr.

Unser bisheriger Liebling: eine klassische Carbonara (sieben Euro) – ohne Sahne, nur mit Eigelb. Und mit der Guanciale, der gereiften Schweinebacke, von der Metzgerei Kumpel & Keule am Marktstand gleich nebenan. Apropos nebenan: Gar nicht weit weg, nämlich in der Reichenberger Straße 125, haben die Jungs von Mani in Pasta ihr eigenes Restaurant eröffnet.

  • Mani in Pasta Ristorante Reichenberger Straße 125, Kreuzberg, Do 18-22, Fr+Sa 12-23 Uhr, maniinpasta.de
  • Mani in Pasta Eisenbahnstraße 42/43, Kreuzberg, in der Markthalle Neun, Mo 11-17, Di-Sa 11-18 Uhr

Kiezitaliener mit Legendenstatus: Goldener Hahn

Kerzenschein und das beste Ragout der Stadt gibt es im Goldenen Hahn. Foto: Goldener Hahn

Der Goldene Hahn in der Pücklerstraße war schon ein ausgesprochen cooles Lokal, als das mit den coolen Lokalen noch gar nicht so üblich war. Als Essen noch nicht das neue Pop war. Noch immer sind die Kellner hier auch DJ, standesgemäß mit Vinylplatten. Vor allem aber gibt es hier, bei Kerzenschein, das vielleicht beste Ragout der Stadt. Wobei die kleine Küche tatsächlich halbe Tiere verarbeitet, gerne aus der Region. Und unser vielleicht liebstes aller Sugos dann über halbe Tage köcheln lässt.

  • Goldener Hahn Pücklerstraße 20, Kreuzberg, tgl. 18-20.30 Uhr, Tel. 030/618 80 98, goldenerhahn.de

Lässig cool und hausgemacht: RE Cucina

Hausgemachte Tortellini von Re Cucina. Foto: Re Cucina/Andrea Padoan

Diese selig leckeren Reginette mit Stängelkohl, Salsiccia und Parmesan haben ein derart eindrückliches Mundgefühl, dass wir sofort an einen Text des Wieners Künstlers Peter Kubelka denken mussten: „Früher hätte jeder Italiener die Pasta seiner Heimatregion am Gaumen erkannt.“ Gefühltes Essen sozusagen, das ist ja obendrein auch ein sehr schönes Bild, das bestens zu diesem sehr kleinen Italiener im Graefekiez passt: Im charmant geführten RE Cucina geht es um eine nachhaltige, vor allem ehrliche Küche. In diesem Sinne ist auch die Pasta, na klar, hausgemacht.

  • RE Cucina Graefestraße 78, Kreuzberg, Di-Sa 18-22 Uhr, Tel. 030/25 56 86 81, auf Facebook

Permakultur made in Neukölln: Café Botanico

Pasta und Kräuter aus dem eigenen Karten: Café Botanico ist lässig und dogmenfrei. Foto: Clemens Niedenthal

Von Bärlauch bis Zitronenmelisse wachsen 200 Wild- und Gemüse pflanzen in einer biozertifizierten Permakultur-Gärtnerei im Hinterhof eines grauen Neuköllner Mietshauses. Das Beste: Was hier wächst, wird gleich in der Küche zu köstlichen italienischen Spezialitäten verarbeitet. Risotto, Fettuccine oder kleine Gerichte wie die Trippa (Kutteln nach römischer Art) sind im besten Sinne Slow Food. Natürlich, aromatisch, mit ursprünglichen Produkten. Frühstücken kann man hier übrigens auch.

  • Café Botanico Richardstraße 100, Neukölln, Fr 17-23, Sa 12-23, So 12-21 Uhr, Tel. 030/89 62 20 00, cafe-botanico.de

Kleiner Laden, großer Geschmack: La Bolognina

Wir lieben ja diese minikleinen asiatischen Nudellokale. Kann es sowas nicht auch in italienisch… ja, gibt es! Und die La Bolognina ist zudem deshalb so lässig, weil hier ein Musiker und DJ, Luca Spinogatti aka The Ivory Boy, seinen Hunger zum Beruf gemacht hat. Einfach ein Teller tagesfrischer Pasta und ein wenig italienischen Aufschnitt als Starter. Den Rest übernimmt eine Flasche Wein und eine einehmende, ja, berauschende Atmosphäre.

  • La Bolognina Donaustraße 107, Neukölln, Di-Sa 17-23 Uhr, Tel. 030/55 63 44 54, labolognina.de

Edelitaliener mit Punkattitüde: Sale et Tabacchi

sale e tabacchi berlin italienisches restaurant
Mondäne Location mit Tradition: das Ristorante Sale e Tabacchi ist beliebt bei der Politik wie auch in der Kunstszene. Foto Imago/F. Berger

Hauptstadtlokal. Auf wenige andere Orte trifft diese Bezeichnung besser als auf diesen, nun ja, Edelitaliener in der Rudi-Dutschke-Straße. Auch, weil sich dort gerne die Politik zum Lunch trifft. Das Publikum erwartet demnach Verlässlichkeit und verlässlich sind auch die Aromen. Klassisch im besten Sinne, aber immer auf den Punkt zubereitet. Was bei Nudeln, selbst alle Hobbyköch:innen wissen das, ja besonders wichtig ist. Der passende Ort, nicht nur für Krisengipfel und Hinterzimmergespräche.

  • Sale et Tebacchi Rudi-Dutschke-Straße 25, Kreuzberg, Mo-Fr 12-1, Sa+So 13-1 Uhr, Tel. 030/252 11 55, sale-e-tabacchi.de

Lasagne und mehr: Pappa e Ciccia

Während des Corona-Lockdowns wurde das charmante Lokal in der Schwedter Straße zur Lasagne-Manufaktur. Ein erfolgreiches Konzept, auch weil für Wirtin Nicole Schumann mit der Lasagne alles begann. Damals noch in der Skalitzer Straße. Kreuzberg war noch nicht in Futterlaune und so zog es die italianophile Badenserin 2010 nach Prenzlauer Berg. Handwerkliche Wohlfühlküche, ein Szenelokal in einem angenehm niederschwelligen Sinne.

  • Pappa e Cicchia Schwedter Straße 18, Prenzlauer Berg, Di-Sa 18-0 Uhr, Tel. 030/61 62 08 01, pappaeciccia.de

Barettino

Pasta in Berlin: Auch bei Barettino im Reuterkiez gibt es leckere, frische Pasta.
Auch bei Barettino im Reuterkiez gibt es leckere, frische Pasta. Foto: Barettino

Dit is Neukölln. Ein hemdsärmliger Frühstücksladen, der bald auch nur Kneipe werden sollte und ja zu einem italienkitschigen Restaurant. Zum Glück beschränkt sich der (immer ironisierte) Kitschfaktor auf das Interieur. Gekocht wird vollmundig-rustikal aus immer tagesfrischen Zutaten. Auch die Pasta ist, na klar, frisch. Wunderbare Grundlage für alles, was man rund um den Reuterkiez sonst noch anstellen kann.

  • Barettino Reuterstraße 59, Neukölln, Di, Mi, Do, So 10-23, Fr & Sa 10-0 Uhr, barettino.com

Das unbekannte Italien: Stella Alpina

Es gibt ihn noch, den Italiener mit den karierten Tischdecken. Wobei das Charlottenburger Alpina nicht unbedingt für eine Alpenküche steht, aber doch für einen Fokus auf die entlegeneren, auch kulinarisch unentdeckteren italienischen Regionen. Das alles wird indes so leise, oder eben laut inszeniert, dass man das Stella Alpina auch einfach für einen klassischen Italiener halten könnte. Ein grund mehr, uma mal genauer hinzuschmecken.

  • Stella Alpina Suarezstraße 4, Charlottenburg, täglich 17-23.30 Uhr, stellaalpina.de

Kreuzberger Lieblingsort: Karloff Lokalino

Pasta in Berlin: Wer einen der 20 Plätze im Karloff ergattert, kann sich glücklich schätzen.
Wer einen der 20 Plätze im Karloff ergattert, kann sich glücklich schätzen. Foto: Lokalino © 2AF Photography

„Was mir in Deutschland gefehlt hatte, war die Dramaturgie einer italienischen Mahlzeit“, sagt Achile Farese, Neapolitaner, Architekt und nun also Gastgeber im vielleicht kleinsten feinen italienischen Restaurant der Stadt. 20 Plätze hat sein traumschönes Karloff. Pro Abend gibt es zwei Menüs, die auch zu einer abendfüllenden italienischen Erfahrung kombiniert werden können.

Unbedingt im Zentrum, die immer frisch und handgemachte Pasta. „Das ist meine DNA. Ich komme aus einer Familie, in der viel und gut gegessen worden ist. Kam ich etwa mit zwei, drei Freunden heim, hatte meine Mutter, zack, sieben Sachen gezaubert: Antipasti, Salami, zwei Arten Pasta“. Genau deshalb kommen wir mit unseren Freunden ganz unbedingt ins Karloff.

  • Karloff Lokalino Reichenberger Straße 152, Kreuzberg, Mi-Sa 18.30-23 Uhr, Tel. 0178/144 56 64, karloff-berlin.de

Russisch-italienische Joint Venture: Mine & Wine

Richtig gute Pasta und eine zeitgenössische Weinauswahl: gibt es im Mine/Wine in Charlottenburg. Foto: Mine/Wine/Boris Sukhodolskiy

Hausgemachte Tortellini, gefüllt mit Burrata und überhobelt mit Wintertrüffel, darauf können wir auch in diesem Jahr kaum warten. Und auf einen neuerlichen Besuch im Mine in der Meinekestraße, das, ja!, italienische Restaurant des russischen Fernseh- und Strakochs Aram Mnatsakanov. Und klar, ein wenig Charlottengrad steckt auch im opulent aber geschmackvoll inszenierten Mine.

Vor allem aber geht es Mikhail Mnatsakanov, er leitet das Lokal, um ein ziemlich pures, immer von den Grundprodukten gedachtes Verständnis der italienischen Küche. Wir nehmen es einfach: ein toller Teller Pasta und ein Glas Wein. Die zeitgenössische Weinauswahl nämlich ist ein weiteres Steckenpferd dieses Restaurants.

  • Mine & Wine Meinekestraße 10, Charlottenburg, täglich 17.30-23 Uhr, Tel. 030/88 92 63 63, minerestaurant.de

Mehr Berliner Genusskultur

Wer bei italienischem Essen vor allem an fluffige Pizza aus dem Steinofen denkt, bekommt hier die beste Pizza in Berlin. Den Tag schon am Morgen versüßengeht am besten mit Colazione Italiana: Unsere Lieblingsadressen für Italienisches Frühstück in Berlin. Kulinarische Entdeckungen für den heimischen Küchentisch findet ihr in unseren Lieblingsläden für Feinkost und Delikatessen in Berlin. Zu gutem Essen passt immer auch ein guter Wein, den bekommt ihr in diesen 12 Weinläden für Kenner und Genießer.

Noch mehr Tipps und News aus der Berliner Gastro-Welt gibt es in der Rubrik Food. Keine Ahnung, wie ihr euch bei dem riesigen Angebot an Essen und Trinken in Berlin entscheiden sollt? Holt euch die Berlin Food App von tipBerlin und findet immer das passende Restaurant. Ihr nutzt die App bereits? Hier erfahrt ihr, was sich in der Berlin Food App ändert.

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