Im Pratergarten an der Kastanienallee kommen alle zusammen: Junge, Alte, Schon-Immer-Hier-Gewesene und Zugezogene, Studenten, Arbeiter, Familien und Touristen. Der älteste Biergarten Berlins – immerhin schon 1837 gegründet – soll nach dem Willen des Pankower Bezirksamtes ein neues, altes Gesicht verpasst bekommen. Denn die Renovierung wird das Ensemble mit Prater Biergarten zurück in die 50er-Jahre versetzen, berichtet die „Berliner Morgenpost“.
Renovierung des Prater Biergarten: Neue Leitungen, alte Pracht
Nach der aktuellen Sommersaison soll der Biergarten für zehn Monate schließen, das Restaurant allerdings für eine kürzere Zeit. Die Technik wird dann auf den neuesten Stand gebracht, aber auch das Portal soll wieder in seinen wesentlich prunkvolleren Originalzustand versetzt werden. Dazu mehr Pastell, mehr Purismus, weniger Touri-Einerlei. Nahezu jedes Detail des Geländes steht unter Denkmalschutz, was die Aufgabe nicht gerade leichter macht. So gehören nach Berichten der „Morgenpost“ zum Beispiel auch die Kastanien im Außenbereich zum Gesamtbild. Viele der alten schönen Bäume müssen für die Renovierung zwar fallen – sollen aber durch weniger schädlingsanfällige Esskastanien ersetzt werden.
Auch die Arbeiten für das Theater und die neue kommunale Galerie auf dem Gelände schreiten voran – wenn auch langsamer als geplant. Ursprünglich sollte das Theater nämlich schon dieses Jahr wieder seinen Betrieb aufnehmen, doch die Pläne verzögern sich ins nächste Jahr. Ein wenig schneller könnte es bei der neuen Galerie gehen, in der es dieses Jahr schon teilweise losgehen soll. Im April und Mai hat das Bezirksamt zumindest öffentlich nach einer künftigen Galerieleitung gesucht.
Nach der Renovierung soll der Prater wieder den Berliner*innen gehören
Der ganze Komplex soll dafür weiter fest in der Hand des Bezirks bleiben, auch wenn die einzelnen Teile – Biergarten, Restaurant, Theater – an verschiedene Betreiber*innen verpachtet sind.
Nach seiner Renovierung soll der Prater Biergarten viel mehr als schon bisher ein Treffpunkt für Berliner*innen und insbesondere Pankower*innen sein, so der Bezirksbürgermeister Sören Benn von der Linken. Der Bezirk verfüge über keinen Gemeindesaal oder ähnliches, und so sollen Biergarten, Restaurant, Galerie und Theater gemeinsam als „Kultur- und Begegnungszentrum“ für Mitbürger*innen fungieren. Und das passt doch wieder ganz gut zu Berlin – ein Biergarten für alle: Prater unser.
- Prater Biergarten & Gaststätte, Kastanienallee 7-9, Prenzlauer Berg, Biergarten: Mo-Fr ab 16 Uhr, Sa+So ab 12 Uhr, Restaurant: Mo-Sa ab 18 Uhr, So ab 12 Uhr
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