"Fuh Kin Great"

Lieferservice deluxe: Tim Raue ab sofort auch „to go“

Viele Gastronomen stellen auf Lieferbetrieb oder Abholung um. Nun kommt in der Corona-Krise ein weiterer hinzu: Tim Raue, Zwei-SterneKoch, Gastro-Entertainer und ein Kind Kreuzbergs – liefert die vollmundig asiatisch abgeschmeckten Aromen seines Restaurant Tim Raue in der Rudi-Dutschke-Straße jetzt auch bis an die Wohnungstür.

Tim Raue und seine Geschäftspartnerin Marie Anne haben einen Lieferservice aufgebaut.
Marie-Anne und Tim Raue haben sich ein neues Konzept ausgedacht. Foto: Nils Hasenau.

Der Name für den Lieferservice? Ein typischer Raue: „Fuh Kin Great“. Ob so eine wörtliche Verballhornung asiatischer Kultur dieser Tage unbedingt so sein muss, darüber kann man – und sollte auch – noch streiten.

Königsberger Klopse – nach Fine Dining Art. Foto: Restaurant Tim Raue

Wobei etwa die Königsberger Klopse mit Rote-Bete-Salat und Kartoffelpüree (24 Euro) doch eher aus der Villa Kellermann kommen, die Raue im vergangenen Herbst und gemeinsam mit Günther Jauch in Potsdam eröffnet hat. Alternativen im Hauptgang: Eintopf von Hühnerkeule mit Topinambur, Trüffelrahmsauce und Haselnuss (22 Euro). Wer auf Fleisch verzichtet, kann ein veganes Seidentofu mit Wintergemüse (18 Euro) wählen.

Ein Gericht aus dem Lieferservice von Tim Raue: Takeout-Container mit vakuumierten Wintergemüse und Seidentofu.
Seidentofu mit Wintergemüse. Foto: Restaurant Tim Raue

Liefergebühren betragen 15 Euro für Adressen im Umkreis von acht Kilometern und 30 Euro für Adressen, die bis zu 20 Kilometer entfernt liegen. Alternativ können die auch zum späteren Aufwärmen konzipierten Gerichte auch abgeholt werden. Nach Bestellung am Vortag immer zwischen 11 und 15 Uhr im Restaurant am Checkpoint Charlie.

Luft für sechs Wochen

Tim Raue hatte in den vergangenen Tagen bevor er seinen Lieferservice ins Leben gerufen hat immer wieder das Wort ergriffen – auch im Sinne des gesamten kulinarischen Berlins – und etwa darauf hingewiesen, dass selbst ein hochpreisiges und etabliertes Lokal wie das seine Luft (und Eigenkapital) für vielleicht sechs Wochen habe.

Er hatte dabei die Verantwortung jedes Unternehmers für seine Angestellten betont und genauso die Verantwortung Berlins, auch nach Corona ein soziokulturelles Leben zu garantieren: „Wenn wir in sechs oder acht Wochen vielleicht wieder in ein halbwegs normales Leben zurückkehren, möchte ich wieder Geschäfte, Restaurants, Bistros, Cafés auf den Straßen vorfinden. Wenn jetzt nicht massiv geholfen wird, wird das aber nicht der Fall sein“, sagte er dem Wirtschaftsmagazin Capital.

Bestellen wird über www.tim-raue.com, Liefertage sind Dienstag bis Samstag. Zwölf gute Alternativen von Restaurants bis Bagel-Shop haben wir hier zusammengestellt.



Viele Gastronomen haben in einem offenen Brief Forderungen an den Regierenden Bürgermeister gestellt. Unsere zentrale Seite zu Corona in Berlin: Alle Berichte, Kommentare, Hintergrundinformationen, Reportagen und Fotostrecken. Wir haben zudem ein Hilfsprojekt gestartet, „tip Berlin hilft“.

Die neusten Entwicklungen stehen in unserem Corona-Berlin-Blog. Dramatisch ist die Entwicklung auch für die Kulturszene. 

Wer sich selbst beschäftigen will und muss: 100 Berlin-Romane, die jeder kennen sollte. Dazu unsere Podcast-Tipps – und was sich auf Streaming-Services lohnt. Berlin informiert hier über alles in Sachen Corona.

Berlin am besten erleben
Dein wöchentlicher Newsletter für Kultur, Genuss und Stadtleben
Newsletter preview on iPad