Das kann auch nach Corona gerne so bleiben: Berliner Restaurants verstehen sich zunehmend als Lebensmittelmanufakturen und liefern Delikatessen für Daheim aus der Restaurantküche.
Bruno Ebermann ist Koch. Und Schwabe. Und hat beide vereint beide Talente in seiner Maultaschenmanufaktur Teig und Füllung. Oder das wunderbare Produktküchenrestaurant Otto in der Oderberger Straße, das sich bereits während des ersten Lockdowns in Windeseile zu einer Speisekammer umorganisiert hatte – Linsensuppe, Pilzgulasch, Wildknacker, Fermentiertes – und nun beide Geschäftsmodelle parallel verfolgt.
Auch im Nobelhart & Schmutzig geht man nicht davon aus, die unter dem Label „Nobelhart & Überall“ angebotenen Essiggurken oder die Zwiebelmarmelade bald aus dem Angebot zu nehmen. Das Restaurant ist nun also auch ein Ort, den man mit nach Hause nimmt.
Und blickt man einmal auf dieses seltsame Jahr zurück, wird dieser kulinarische Trend einer sein, der geblieben ist: eine Convenienceküche 2.0, handwerklich zubereitet aus saisonalen Zutaten aus der Region. Keine bloße Takeaway-Küche, sondern Produkte, mit denen man zuhause tatsächlich (besser) kochen kann.
- Teig und Füllung erhältlich auf den Wochenmärkten Akazienstraße, Schöneberg, Preußenallee, Wilmersdorf, und dem Winterfeldtmarkt, Schöneberg, über Marktschwärmer und bei Viniculture, Charlottenburg und im Restaurant Otto, Prenzlauer Berg, www.teigundfuellung.de
- Otto Pantry Oderberger Straße 56, Prenzlauer Berg, Mo-So 12-18 Uhr, www.otto-pantry.net
- Nobelhart & Überall Friedrichstraße 218, Kreuzberg, Bestellung über www.nobelhartundschmutzig.com
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