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Frederick’s am Potsdamer Platz: Extravaganz für alle

Das Frederick’s am Potsdamer Platz fährt groß auf: wir sind ja schließlich wieder in den Zwanzigern angekommen. Im üppig ausgestatteten Bar-Restaurant-Hybrid erfindet sich der Potsdamer Platz neuerlich als pulsierendes Herz Berlins.

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Die Bar im Frederick’s: Opulenz wird hier groß geschrieben. Foto: Frederick’s Berlin

Frederick’s am Potsdamer Platz: Die neuen Zwanziger

Das Berlin der 1920er-Jahre steht für rauscherfüllt mystische Tanzabende – und just hier will das in diesen Tagen eröffnete Frederick’s  im Sony Center weitermachen. Im Sony Center? Ja, im Sony Center. Überhaupt hat der Potsdamer Platz in den vergangenen hundert Jahren ja eine Reihe von Wandlungen und Verwandlungen durchgemacht: vom Herzschlag Berlins hin zum menschenleeren Sperrgebiet an der Berliner Mauer und weiter zum gigantomanischen Metropolenprojekt mit schließlich allzu reichlichem Leerstand. Nun sind  wir ja wieder in den Zwanzigern angekommen. So gesehen kommt das Frederick’s gerade zur richtigen Zeit.

Die Idee: Man nehme geschichtsaufgeladene Räumlichkeiten in berlintypisch fragmentarischer Form, Teile des zerbombten Luxuhotels Esplanade und vor allem der legendäre Kaisersaal sind ins Frederick’s integriert, einen deutschen Kaiser mit Lust auf Herrenrunden (unter anderem in eben erwähntem Saal), raumgreifende Wandmalereien, Kristalllüster und riesige Vintage-Spiegel – und heraus kommt ein Restaurant von durchaus opulentem Charisma. Optisch-gigantisch ist das Design, maßgefertigt das Mobiliar, himmelhoch die hufeisenförmige Bar mit umrundender Galerie in acht Metern Höhe, auf der ebenfalls getrunken werden kann. 

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Das Restaurant im Frederick’s: großer Wurf. Foto: Frederick’s Berlin

Frederick’s am Potsdamer Platz: Eskapistische Gegenwart

Anders gesagt: Das Frederick’s ist schon sehr konzeptig. So was mochte Berlin ja lange nicht. Ein Blick nach London, New York oder auch nur in die Bellboy Bar am Gendarmenmarkt erzählt aber von einer kulinarischen Gegenwart, die solch einen wohl inszenierten Eskapismus durchaus zu schätzen weiß.  

In der Küche basteln Marcus Prahst und sein Team an einem Sharing-Menü mit vielen Tellern (8 bis 48 Euro), die allesamt fusionsartig daherkommen. Dazu ein umfangreiches Dessertmenü und eine buchdicke Weinkarte. All das ist sehr, sehr lecker und handwerklich gut gemacht, aber auch eine Küche, die versteht, dass das Publikum eines solchen Ortes keineswegs nur wegen der reinen kulinarischen Lehre kommt.  

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Rinderbacken und Opulenz: Fusionküche als Bühne. Foto: Frederick’s Berlin

Allumfänglich spektakulär trinkt es sich derweil bei Arnd Henning Heißen (ehedem Curtain Club im Ritz Carlton gleich gegenüber) an der traumschönen Bar, wo wir den Cocktail anhand einer Farbpalette wählen – wahlweise hätte das Barteam auch den passenden Drink, ja, erschnüffelt.  Das ist fancy, interaktiv, und es ist schwer, das nicht richtig gut zu finden. Die Drinks der Farbenkarte sind außergewöhnlich in allen Facetten: parfumreich, aber vielschichtig und tief, sie werden in kleinen Tassen inmitten tanzender Tonfiguren serviert oder mit etwas brennendem weißen Salbei unter einer Muscheldecke. Dabei wäre die ballettartige Akrobatik von Barkeeper Guilherme Kilpp Gonzatti schon für sich genommen Grund genug für einen Besuch.

Kurzum: Es ist viel los im Frederick’s, an diesem neuen und auch alten Ort. Und irgendwie passt das alles dennoch sehr harmonisch zusammen. Auf eine extravagante Weise, die trotzdem zugänglich für viele ist. Und erfrischend neu. Unbedingt selbst probieren.

  • Frederick’s Bellevuestraße 1, Mitte, Tel. 030/31 19 67 36, Mi–Sa 12–22 Uhr (Restaurant), Mi–Sa 12–1 Uhr (Bar), online

Mehr Berliner Esskultur

Lust auf noch mehr Neueröffnungen? Wir empfehlen da das La Marinière: Wilmersdorfer Weinbar mit einem Sinn fürs Gute. Freund:innen japanischer Küche aufgepasst: Das Shizuku an der Hasenheide ist ein Geheimtipp für Sake und japanische Bar-Häppchen. Aus dem Stand ein Klassiker: Bar Normal in Prenzlauer Berg – Gastro-Bar ohne Zwang zur Extravaganz.

Ihr wollt eine kulinarischer Weltreise durch Berlin? Alle News und Empfehlungen dazu findet ihr in der Rubrik Food. Wer sich bei dieser Auswahl kaum entscheiden kann, findet mit der Berlin Food App von tipBerlin garantiert das passende Restaurant.

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