Gastrotipp

Das JAJA in Neukölln: Ganz natürlich essen

Zwei Quereinsteiger:innen haben das Neuköllner JAJA übernommen – zum Naturwein von der Loire gibt es nun Gartengrün aus dem Spreewald.

Köstlich essen im JAJA in Neukölln: Gegrillte Zucchini, Gartengrün, Pet-Nat. Foto: Clemens Niedenthal

Kulinarik statt Kunst: Die JAJA-Chefs haben gewechselt – und eine gute Entscheidung getroffen

So richtig wissen es Claudia Schötz und Hannes Broecker selbst nicht mehr, seit wann sie Gastronom:innen sind. Und nicht mehr Bildende Künstler:innen, also meistens nicht. Dass sie letzteres dann noch immer irgendwie sind, davon erzählt das neue Logo ihrer Naturweinbar: ein Bilderbuchgespenst, das in seinen Armen, die auch ein Lächeln sein könnten, ein Weinglas hält.

Gekocht hatte Hannes Broecker auch schon als Künstler. Später dann in der Küche des Lode & Stijn. Jetzt, im JAJA, legt er eine Zucchini auf den japanischen Holzkohlegrill und kombiniert sie mit Chipotle-Mayonnaise und allerlei Grün aus dem eigenen Garten (10 Euro). Oder er serviert den nur kurz gebeizten Saibling mit Zitrone und minziger Shiso (14 Euro).  Solche Teller schmecken intuitiv und durchaus aufregend, behaupten aber nie, aufregend zu sein – ein Ort abseits der Attitüde. Dazu passt es, dass auch die spannenden Weine im tendenziell quirligen JAJA immer bezahlbar bleiben.

Claudia Schötz, die auf einem Selbstversorgerhof im Spreewald aufgewachsen ist und dort noch immer gärtnert, und Hannes Broecker haben aus einem rückblickend prägenden Laden der neuen Berliner Esskultur ein saisonal-lokales Restaurant gemacht, dass in seiner Achtsamkeit, seiner Neugier und seinem weltoffenen Lokalkolorit ziemlich wunderbar auf den Punkt bringt, worum es Gastronomie in diesen (hoffentlich) postpandemischen Tagen gehen sollte: um neue Nähe und eine aufrichtige Herzlichkeit.

  • JAJA Wein Weichselstr. 7, Neukölln, Tel. 030/526 66 91 1, Mi–Sa 18-23.55 Uhr, www.jajawein.de

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