Die coole Kunst von Jim Avignon steht ikonografisch für das Nachwende-Berlin – im Restaurant Horváth wurde jetzt ein Wandbild freigelegt – und blickt nun auf die einkehrenden Gäste nieder. Eine Geschichte, wie sie wirklich nur Berlin schreiben kann.

Kochen ist keine Kunst. Sondern ein in guten Fällen intellektuell und intuitiv aufgeladenes Handwerk. Nirgendwo in Berlin passt das vielleicht besser als in der radikal biografischen Küche des Sebastian Frank, nicht nur ob seiner beiden Michelin-Sterne vielleicht der beste Koch dieser Stadt. Legendär sein im Salzteig gereifter Sellerie. Oder der Nussstrudel, für den er die Rinde eines Wallnussbaums aus dem eigenen Garten destilliert hatte. Serviert wurde das in einem eher gasthausigen Ambiente.
Jim Avignon im Horváth: ein verborgener Schatz
Nun wurde das Horvath am Paul-Lincke-Ufer souverän neu gestaltet – und dabei ein wahrer Schatz gehoben. Womit wir zur Kunst kommen. Jener des ikonografischen Berliner Malers Jim Avignon, der für ein kurzlebiges Vorgängerlokal des Horváth 2003 ein Wandgemälde angefertigt hatte. Coole, gut beobachtete Szenen aus der Berliner Nacht. Dieser Triptichon wurde nun freigelegt und von Avignon um zwei neue Szenen ergänzt, die charmant das Kulinarische umspielen. Sollte man sich unbedingt angucken, beim Nussstrudel beispielsweise.
- Horváth Paul-Lincke-Ufer 44a, Kreuzberg, Di-Sa 17.30-22 Uhr, www.restaurant-horvath.de
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