Neue Woche, neues Glück: Selbstgemachtes Mittagessen im Büro oder natürlich im Homeoffice ist ja gut und schön, aber manchmal gönnen wir uns auch gerne einen Ausflug zum Mittag. Und haben euch dabei zwölf unserer Favoriten zum Lunch in Berlin gesammelt – von pakistanischen Samosas über nepalesische Momos bis hin zu italienischer Küche für kleine Portmonees!
Pakistanische Küche wie bei Muttern bei Mama Shabz

Shabz Syed, eine junge Londonerin, gibt mit den Wohlfühlgerichten ihrer Mutter pakistanischer Küche in Berlin ein frisches, lässiges Gesicht. In einem gutgelaunten, bunten Ambiente erinnert sie an ihre multikulturelle Kindheit in Süd-London: Den ganzen Tag über gibt es Süßigkeiten und Snacks wie Samosa Chaat, ein Samosa mit Kichererbsen-Kartoffel-Salat, Granatäpfeln, Tamarindensauce, Joghurt und mehr.
Ab mittags werden wechselnde Hauptgerichte aufgetischt, so immer eine Variation des veganen Linsengerichts Dhaal, eine vegetarische Option und eine mit Fleisch: zum Beispiel ein wunderbares Hähnchen Korma oder wunderbar würziges Masala mit Okraschoten. Am Wochenende lockt tolles pakistanisches Brunch. Alles in allem: mindestens der farbenfroheste Lunch in Berlin!
- Mama Shabz Reichenberger Straße 61a, Kreuzberg, Di-Fr 12-20.30, Sa&So 12-16 Uhr, www.mamashabz.com
Bei Holy Everest das Dach der Welt erschmecken

Rajesh Lama hatte daheim im Himalaya als Sherpa und Bergführer gearbeitet. Und war irgendwann mit seinen Momos, gefüllten nepalesischen Teigtaschen, nach Berlin gekommen. Einem köstlichen Produkt, das von der Universalität der Teigtasche, ob nun als Ravioli, Maultasche, Dumpling oder eben (vegetarisch gefülltem) Momo erzählt. Erst auf Streetfood-Märkten unterwegs, hat Rajesh Lama nun sein eigenes Restaurant. Es heißt wie einst sein Stand auf dem Street Food Thursday: Holy Everest. Im Gegensatz zum Markt ist das Lokal nicht nur zum Abend, sondern auch zum Lunch in Berlin geöffnet. Ein Paradies für Veganerinnen – und ihre fleischessenden Freundinnen!
- Holy Everest Gleimstraße 54, Prenzlauer Berg, So, Di-Do 12-23 Uhr, Fr&Sa 12-0 Uhr, via Facebook
Bar Brass: Kunstatmosphäre mit französischem Akzent

Die Bildgießerei Noack darf mit Recht eine Institution der Berliner Kulturlandschaft genannt werden. Im betonrohen Neubau werden hier im Norden Charlottenburgs nicht nur die Bronzen von Georg Baselitz oder Neo Rauch gegossen, sondern etwa auch die Berlinale-Bären.
Seit Anfang 2019 gibt es zudem eine tatsächlich fast rund um die Uhr geöffnete Brasserie. Wir kommen zum Muschelessen, für Steak Frites und das kulinarisch wie atmosphärisch gelungene Lunch. Unbedingt erwähnt werden muss aber auch der Umgang der Küche mit allem Gemüsigen. Toll kuratierte Wein- und Getränkekarte.
- Bar Brass Am Spreebord 9, Charlottenburg, tgl. 12-23 Uhr, www.barbrass.de
Bowls, aber besser: Schüsseldienst im Akazienkiez

Als Küchenchef im frankophilen Le Faubourg hatte Felix Mielke dem Charlottenburger Hotelrestaurant 15 Gault-Millau-Punkte erkocht. Mit dem Schüsseldienst hat er seinen eigenen Laden eröffnet: ein Imbisslokal im charmanten Schöneberger Akazienkiez.
Es gibt monatlich wechselnde Varianten mit Fleisch, mit Fisch und vegan. Blumenkohl, Räucherforelle und Eigelb etwa, oder Bohne, Pistazie und italienischer Speck. Wer mag, kann dazu noch langsam gegarte, schon beim bloßen Blick vom Knochen fallende Rippchen kombinieren, oder einen asiatisch interpretierten Wels. Oder man bestellt eine der opulenten, klar intuitiv abgeschmeckten Stullen.
- Schüsseldienst, Akazienstraße 3a, Schöneberg, Mo 12-16 Uhr, Di-Sa 12-21 Uhr, www.schuesseldienst-berlin.de
Vegetarisch israelisch schlemmen im Kitten Deli

Wo Katie’s Blue Cat die Friedelstraße verlässlich seit Jahren mit wunderbaren Backwaren und Kaffee versorgt, dockt nun die kleine Schwester Kitten an und bespielt die herzhafte Seite des Lebens mit einem Best-of israelischer Wohlfühlküche.
Auf der Karte stehen Klassiker wie seidiges Hummus, Shakshuka und der mittlerweile zum (köstlichen!) Klischee verkommene geröstete Blumenkohl. Zudem hat Küchenchef Yuval Berlans das beliebte israelische Sandwich in einen gelungenen Teller mit gegrillter Aubergine, gebackenen Kartoffeln, einem perfekt weichen Ei, Tahini, Harissa und köstlicher Mangosauce übersetzt. Eine tolle Ergänzung der Lunch-Landschaft in Berlin – darauf eine hausgemachte Rote-Bete-Limo, L’chaim!
- Kitten Deli Friedelstraße 30, Neukölln, Fr–Di 11–20 Uhr
Scharfe Nudeln bei Liu Nudelhaus & Chuan Chuan Xiang

Es verhält sich mit dem Liu Chuan Chuan Xiang recht genregemäß: Es gibt kein erkennbares Designkonzept außer ein paar winkende Plastikpandabären. Es gibt praktisch abwaschbares Kunststoffmobiliar und Apfelschorle aus der PET-Flasche.
Und es gibt eben diese handgezogenen Nudeln von fast cremiger Konsistenz und wunderbarem Mundgefühl, dazu Koriander, Frühlingszwiebeln und die erwähnten, auf Chili-Öl basierenden Saucen, die diese Suppen so unverschämt umami machen. Auch das ist typisch für asiatische Suppen- und Ramenläden: Die Tische sind für gewöhnlich alle besetzt, die Gäste wechseln aber zügig.
- Liu Nudelhaus & Chuan Chuan Xiang Kronenstraße 72, Mitte, tgl. 11.30-15 Uhr, www.chengduweidao.de
Gemüsiggrün und künstleraffin: Mars

Plötzlich gab es da im Wedding diesen gemüsegrünen Planeten. Mars heißt diese Speisewirtschaft im silent green Kulturquartier. An den Wochenenden taugt der soulfoodige Brunch mit nahöstlichen Anleihen aus regionalen Produkten für vertrödelte Tage. Unter der Woche findet sich zum Lunch immer was, das auch den Kopf satt macht. Clevere Kombinationen, oft ohne Fleisch und radikal saisonal. Und sonst? Guter Kaffee, tolle Kuchen, selbstgemachte Limonaden und eine der schönsten versteckten Sommerterrassen der Stadt.
- MARS im Silent Green Kulturquartier, Gerichtstraße 35, Wedding, Mo-Fr 12-18 Uhr, Sa+So 10-17 Uhr, www.mars-berlin.net – um Reservierung unter 030 / 120 822 150 wird gebeten.
Ramen satt bei Hako Ramen

Ja, es gibt in Berlin mehrere Ramen-Restaurants namens Hako – und nein, sie gehören nicht zusammen. Nicht alle sind uneingeschränkt zu empfehlen, bei dem in Friedrichshain sollte man jedoch unbedingt einkehren. Nur selten wird die traditionelle japanische Nudelsuppe (10 bis 11,50 Euro) so simpel, unprätentiös und doch so perfekt wie hier serviert, fast, als würde man an der Theke einer Ramen-ya in Japan sein Süppchen schlürfen. Aber nur fast, wir sind ja in Friedrichshain und daher gibt es auch vegetarische und vegane Alternativen.
Auf der Karte stehen neben den pflanzlichen Optionen japanische Nudelsuppenklassiker wie Tonkotsu (acht bis zehn Stunden lang ausgekochte Schweinebrühe), Shoyu und Shio (Hühner- und Meeresfrüchtebrühen auf Sojasaucen- bzw. Salzbasis) oder Tantan (Hühnerbrühe mit Sesampaste und scharfem Hackfleisch). In diesem Sinne: Guten Appetit und itadakimasu.
- Hako Ramen am Boxi Boxhagener Straße 26, Friedrichshain, tgl. 12-22 Uhr, www.hakoramen.com
Koshary Lux: Ein Stück Ägypten am Savignyplatz

Koshary, das ist das ägyptische Nationalgericht: Reis, Makkaroni, Linsen, Kichererbsen, dazu eine Zitronen-Knoblauchsauce (Daa’a) oder eine würzige Chilisauce (Shatta). Und vor allem: unglaublich aromatische karamellisierte Zwiebeln. Die ägyptische Alltagsküche des gleichnamigen Ladens am Savignyplatz nährt sich aus der Alltagsküche Ägyptens und der erweiterten kulinarischen Nachbarschaft. Entstanden ist das Lokal aus einem Street-Food-Stand von Michael Landeck, der mehr als die Hälfte seines Lebens selbst in Kairo gelebt hat. Zum Nachtisch sollte man unbedingt noch die Mehalabya, einen mit Rosenwasser und Pistazien aromatisierten Milchpudding, probieren.
- Koshary Lux Grolmannstraße 27, Charlottenburg, Mo-Do 12-15 Uhr, 18-22 Uhr, Fr+Sa 12-22 Uhr, www.klx-kosharylux.com
Kantine mit Geschichte: Exrotaprint

In dem denkmalgeschützten 50er-Jahre-Bau arbeiten Künstler, Handwerker und soziale Einrichtungen, die das Glück einer wirklich guten Kantine haben. Die kann man auch besuchen, wenn man hier nicht arbeitet. Vom Müsli bis zum Kaffee und Kuchen wird man wochentags rundum vorsorgt. Mittags stehen vier Gerichte zur Auswahl: immer eine Suppe, eine Pasta mit hausgemachtem Pesto und wechselnde Gerichte, auch ohne Fleisch.
- Exrotaprint-Kantine Gottschedstraße 4/Aufgang 1, Wedding, Mo-Fr 9-15.30 Uhr, www.haus11catering.de
Pasta satt bei Mani in Pasta

Die Pasta-Profis aus der Markthalle Neun haben wir schon oft gefeiert, auch weil ein Teller Nudeln bei ihnen zum besten Lunch in Berlin gehört. Das kann man entweder am Stand in der Markthalle für sich nachprüfen, oder in ihrem Ende Februar eröffneten italienischen Restaurant, wo es weit mehr gibt als „nur“ ihre wunderbare Pasta.
Übrigens: Vor einigen Monaten konnten wir dem Team auch Rezept für echt italienische Carbonara abluchsen können. Kocht es doch mal nach!
- Mani in Pasta in der Markthalle Neun, Eisenbahnstraße 42/43, Kreuzberg, Mo 10-17 Uhr, Sa, Di+Mi 10-18 Uhr, Do 10-22.30 Uhr, Fr 10-19 Uhr
- Mani in Pasta Ristorante Di-Do 12-22 Uhr, Fr 12-23 Uhr, Sa 16-23 Uhr, So 16-22 Uhr
Lavanderia Vecchia

Die „alte Wäscherei“ in einem Neuköllner Hinterhof gehört den beliebtesten Orten für Lunch in Berlin: Drei Gänge gibt es ab 18 Euro, Berlinpass-Inhaber erhalten Rabatt. Ein kleiner Alltagsurlaub in Italien.
- Lavanderia Vecchia Flughafenstraße 46, Neukölln, Lavanderia Lunch: Do-So 13-18 Uhr, lavanderiavecchia.wordpress.com
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