Mittagessen

Lunch in Berlin: In einem Mittagessen um die Welt!

Lunch in Berlin? Ist mehr als nur Kantine! Selbst gemachtes Mittagessen in der Pause ist ja gut und schön, aber manchmal gönnen wir uns auch gerne einen kleinen Ausflug zum Mittag. Für euch haben wir 12 unserer Favoriten zum Lunch in Berlin gesammelt – von pakistanischen Samosas über nepalesische Momos bis hin zu italienischer Küche für kleine Portemonnaies!


Holy Everest: Das Dach der Welt erschmecken

Holy Everest Lunch in BErlin
Köstlicher Lunch in Berlin: Thalis, Momas und mehr gibt es bei Holy Everest. Foto: The Dude for Food

Rajesh Lama hatte daheim im Himalaya als Sherpa und Bergführer gearbeitet. Und war irgendwann mit seinen Momos, gefüllten nepalesischen Teigtaschen, nach Berlin gekommen. Ein köstliches Produkt, das von der Universalität der Teigtasche, ob nun als Ravioli, Maultasche, Dumpling oder eben (vegetarisch gefülltem) Momo erzählt. Erst auf Streetfood-Märkten unterwegs, hat Rajesh Lama nun sein eigenes Restaurant. Es heißt wie einst sein Stand auf dem Street Food Thursday: Holy Everest. Im Gegensatz zum Markt ist das Lokal nicht nur zum Abend, sondern auch zum Lunch in Berlin geöffnet. Ein Paradies für Vegetarier:innen und Veganer:innen – und deren fleischessende Freund:innen! Mehr Teigtaschen-Tipps für Berlin findet ihr hier.

  • Holy Everest Gleimstraße 54, Prenzlauer Berg, Di-So 12-16, 17-23 Uhr, Tel. 030/263 00 42 3, www.holyeverest.de

Liu Nudelhaus & Chuan Chuan Xiang: Nudeln scharf, schärfer, am schärfsten

Nudeln Bei Liu Nudelhaus
Ihr könnt scharf? Diese Nudeln können schärfer! Foto: Liu ChengduWeidao

Es verhält sich mit dem Liu Chuan Chuan Xiang recht genregemäß: Es gibt kein erkennbares Designkonzept außer ein paar winkende Plastikpandabären. Es gibt praktisch abwaschbares Kunststoffmobiliar und Apfelschorle aus der PET-Flasche.

Und es gibt eben diese handgezogenen Nudeln von fast cremiger Konsistenz und wunderbarem Mundgefühl, dazu Koriander, Frühlingszwiebeln und die erwähnten, auf Chili-Öl basierenden Saucen, die diese Suppen so unverschämt umami machen. Auch das ist typisch für asiatische Suppen- und Ramenläden: Die Tische sind für gewöhnlich alle besetzt, die Gäste wechseln aber zügig.

  • Liu Nudelhaus & Chuan Chuan Xiang Kronenstraße 72, Mitte, Mo-Fr 11.30-15, Mi-Fr 17-19.30 Uhr, Tel. 0178/668 45 72, chengduweidao.de

Bar Brass: Kunstatmosphäre mit französischem Akzent

Bar Brass Lunch in Berlin
Bei der Bar Brass herrscht volle Konzentration am Teller. Foto: Sarah Berg

Die Bildgießerei Noack darf mit Recht eine Institution der Berliner Kulturlandschaft genannt werden. Im betonrohen Neubau werden hier im Norden Charlottenburgs nicht nur die Bronzen von Georg Baselitz oder Neo Rauch gegossen, sondern etwa auch die Berlinale-Bären.

Seit Anfang 2019 gibt es zudem eine tatsächlich fast rund um die Uhr geöffnete Brasserie. Wir kommen zum Muschelessen, für Steak Frites und das kulinarisch wie atmosphärisch gelungene Lunch-Angebot. Unbedingt erwähnt werden muss aber auch der Umgang der Küche mit allem Gemüsigen. Toll kuratierte Wein- und Getränkekarte.

  • Bar Brass Am Spreebord 9, Charlottenburg, täglich 12-23 Uhr, Tel. 030/383 03 20 0, www.barbrass.de

Hako Ramen am Boxi: Ramen satt

Hako Ramen Sesamsuppe Lunch in Berlin
Japanischer Nudelsuppenklassiker, simpel aber perfekt serviert und einfach lecker. Foto: Aida Baghernejad

Ja, es gibt in Berlin mehrere Ramen-Restaurants namens Hako – und nein, sie gehören nicht zusammen. Nicht alle sind uneingeschränkt zu empfehlen, bei dem in Friedrichshain sollte man jedoch unbedingt einkehren. Nur selten wird die traditionelle japanische Nudelsuppe (10 bis 11,50 Euro) so simpel, unprätentiös und doch so perfekt wie hier serviert, fast, als würde man an der Theke einer Ramen-ya in Japan sein Süppchen schlürfen. Aber nur fast, wir sind ja in Friedrichshain und daher gibt es auch vegetarische und vegane Alternativen. Absolute Empfehlung zum Lunch (und immer): die schwarze Tantan.

Auf der Karte stehen neben den pflanzlichen Optionen japanische Nudelsuppenklassiker wie Tonkotsu (acht bis zehn Stunden lang ausgekochte Schweinebrühe), Shoyu und Shio (Hühner- und Meeresfrüchtebrühen auf Sojasaucen- bzw. Salzbasis) oder Tantan (Hühnerbrühe mit Sesampaste und scharfem Hackfleisch). In diesem Sinne: Guten Appetit und itadakimasu.

  • Hako Ramen am Boxi Boxhagener Straße 26, Friedrichshain, Mo–Mi 15–22 Uhr, Do–So 12–22 Uhr, www.hakoramen.com

Schüsseldienst im Akazienkiez: Bowls, aber besser

Schüssel mit Karotten und mehr beim Schüsseldient
Fine Dining in einer Imbissschüssel – perfekt für den schnellen Lunch. Foto: Florian Kottle

Als Küchenchef im frankophilen Le Faubourg hatte Felix Mielke dem Charlottenburger Hotelrestaurant 15 Gault-Millau-Punkte erkocht. Mit dem Schüsseldienst hat er seinen eigenen Laden eröffnet: ein Imbisslokal im charmanten Schöneberger Akazienkiez.

Es gibt monatlich wechselnde Varianten mit Fleisch, mit Fisch und vegan. Blumenkohl, Räucherforelle und Eigelb ­etwa, oder Bohne, Pistazie und italienischer Speck. Wer mag, kann dazu noch langsam gegarte, schon beim bloßen Blick vom Knochen fallende Rippchen kombinieren, oder einen asiatisch interpretierten Wels. Oder man bestellt eine der opulenten, klar intuitiv abgeschmeckten Stullen.


Kitten Deli: Vegetarisch israelisch schlemmen

Sabichteller bei Kitten zum Lunch
Aubergine, Kartoffel, Hummus und Ei – einfach lecker. Foto: Aida Baghernejad

Wo Katie’s Blue Cat die Friedelstraße verlässlich seit Jahren mit wunderbaren Backwaren und Kaffee versorgt, hat inzwischen auch die kleine Schwester Kitten angedockt und bespielt die herzhafte Seite des Lebens mit einem Best-of israelischer Wohlfühlküche.

Auf der Karte stehen Klassiker wie seidiges Hummus, Shakshuka und der mittlerweile zum (köstlichen!) Klischee verkommene geröstete Blumenkohl. Zudem hat Küchenchef Yuval Berlans das beliebte israelische Sandwich in einen gelungenen Teller mit gegrillter Aubergine, gebackenen Kartoffeln, einem perfekt weichen Ei, Tahini, Harissa und köstlicher Mangosauce übersetzt. Eine tolle Ergänzung der Lunch-Landschaft in Berlin – darauf eine hausgemachte Rote-Bete-Limo, L’chaim! Mehr israelische Küche in Berlin gibt’s hier.


Mars Küche & Bar: Gemüsiggrün und kunstaffin

Lunch in Berlin bei Mars
Einblick zum Ausblick im Mars. Foto: Katha Mau

Plötzlich gab es da im Wedding diesen gemüsegrünen Planeten. Mars heißt diese Speisewirtschaft im Silent Green Kulturquartier. An den Wochenenden taugt der soulfoodige Brunch mit nahöstlichen Anleihen aus regionalen Produkten für vertrödelte Tage. Unter der Woche findet sich zum Lunch immer was, das auch den Kopf satt macht. Clevere Kombinationen, oft ohne Fleisch und saisonal. Und sonst? Guter Kaffee, tolle Kuchen, selbstgemachte Limonaden und eine der schönsten versteckten Sommerterrassen der Stadt. Für die Restaurantszene im Wedding eine Bereicherung!

  • Mars Küche & Bar im Silent Green Kulturquartier, Gerichtstraße 35, Wedding, Mo-Fr 12-21.30, Sa+So 10-21.30 Uhr, Tel. 030/120 82 21 50, www.mars-berlin.net

Exrotaprint: Kantine mit Geschichte

Exrotarprint-Kantine Lunch in Berlin
Stilvoll und lecker ist die Lunch-Pause in der Exrotaprint-Kantine. Foto: Eberle & Eisfeld

In dem denkmalgeschützten 50er-Jahre-Bau arbeiten Künstler, Handwerker und soziale Einrichtungen, die das Glück einer wirklich guten Kantine haben. Das Beste: man kann sie auch besuchen, wenn man nicht hier arbeitet. Vom Müsli bis zum Kaffee und Kuchen wird man wochentags rundum vorsorgt. Mittags stehen vier Gerichte zur Auswahl: immer eine Suppe, eine Pasta mit hausgemachtem Pesto und wechselnde Gerichte, auch ohne Fleisch.


Bone.s Berlin

Jeden Mittag ein Ritt durch die internationale Küche: In der Kantine der Markthalle Neun gibt es Weltreisen auf Tellerformat. Hauptdarsteller: Grünes und Buntes aus der Region und der ganzen Welt. Mittlerweile zu 100% vegetarisch – und 200% köstlich.

  • Bone.s Berlin Eisenbahnstraße 42/43, in der Markthalle Neun, Kreuzberg, Mo-Sa 12-16 Uhr, www.boneberlin.com

Lavanderia Vecchia

Der Gastraum der Lavanderia Vecchia hat einen besonderen Flair. Zudem ist das Essen klasse, nicht nur abends, sondern auch zum Lunch. Foto:  Emilie Elizabeth

Die „alte Wäscherei“ in einem Neuköllner Hinterhof gehört den beliebtesten Orten für Lunch in Berlin: Drei Gänge gibt es ab 18 Euro, Berlinpass-Inhaber erhalten Rabatt. Ein kleiner Alltagsurlaub in Italien.


Einfach mal geile Fritten bei Goldies snacken

Goldies liefert fachkundig doppeltfrittierte Portionen aus goldgelben Fritten. Foto: F. A. Schaap

Viel haben wir schon vom Goldies geschwärmt. Aber wie könnten wir auch nicht? Kajo Hiesl und Vladislav Gachyn haben immerhin vor einigen Jahren eines der besten Restaurant des Landes, das mit drei Sternen prämierte Aqua in Wolfsburg, verlassen, um eine Pommesbude zu eröffnen. Und was für eine! 3,20 Euro kostet die fachkundig doppeltfrittierte Portion, aber damit fängt der Spaß hinter dem Goldies erst an. In kulinarischen Miniaturen werden klassische Gerichte verschiedener Länderküchen zitiert. Frisierte Fritte mit Street Credibility – so geht Pommes Frites in Berlin! Übrigens: die zweite, auf Burger fokussierte Goldies-Filiale auf der Graefestraße ist auch jeden Besuch wert.

  • Goldies Oranienstraße 6, Kreuzberg, Tel.: 030/74 78 03 20, Di–So 12.30–21 Uhr, www.goldies-berlin.de
  • Goldies Smashburger Graefestraße 93, Kreuzberg, Di–So 12.30–21 Uhr

Veganaa in Schöneberg: Fleischlos, mongolisch, himmlisch

Vegan in Berlin Mongolische Küche ist normalerweise alles anderer als fleischlos. Im Veganaa aber werden traditionelle Gerichte neu und pflanzlich interpretiert.
Mongolische Küche ist normalerweise alles anderer als fleischlos. Im Veganaa aber werden traditionelle Gerichte neu und pflanzlich interpretiert. Foto: Privat

Der Name und das Aussehen mögen generisch erscheinen, aber dieses kleine Schöneberger Café ist alles andere als das. Im Ernst: Gibt es irgendwo in Berlin noch mongolisches und vor allem veganes Essen? Köchin und Besitzerin Ganaa zog um die Jahrtausendwende aus Ulaanbaatar nach Berlin und kochte jahrelang im TU-Café auf dem Campus, bevor sie schließlich, im März 2020, ihr eigenes Lokal eröffnete. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits überzeugte Veganerin. Eine, die verstanden hatte, wie sie die traditionell fleischlastige Küche ihres Heimatlandes mit Hilfe von mariniertem, geräuchertem Sojafleisch und viel Gemüse replizieren konnte.

Ihre neugierigen Berliner Kund:innen entwickelten schnell eine Vorliebe für die Huushuur, flache, frittierte Teigtaschen, die mit Sojasoße und – unorthodox, aber schmackhaft – mit hausfermentiertem Kimchi serviert werden. Sie sind das Highlight einer Speisekarte, die auch Buuz, dicke Teigtaschen, gefüllt mit einer Mischung aus Spinat, Sojafleisch und Glasnudeln, und Zuiwan, gebratene Weizennudeln, die entweder mit Dinkelmehl, Spinat oder Roter Bete angereichert sind, umfasst. Zudem hat Ganaa noch immer ein paar altbewährte Studentengerichte auf ihrer Karte – Chili sin Carne und ähnliches – diesen Ort aufsuchen sollte man aber unbedingt wegen der mongolischen Spezialitäten und dem hausgemachtem, veganen Kuchen.

  • Veganaa Grunewaldstraße 88, Schöneberg, Mo–Fr 12- 20 Uhr, Sa–So 14–21 Uhr, Tel. 0176/70 66 17 78, www.vegannaa.business.site

Mehr Berliner Genusskultur

Wer doch lieber einen kleinen Snack auf die Hand mitnehmen möchte, findet hier die besten Imbisse in Berlin. Wer mal etwas ganz neues ausprobieren möchte, geht in diesen außergewöhnlichen Restaurants auf kulinarische Weltreise durch Berlin. Nach der Arbeit dann noch gemeinsam einen heben? Schaut doch in diesen urigen Berliner Kneipen vorbei.

Alle News und Empfehlungen zur Berliner Gastronomie findet ihr in der Rubrik Food. Wer sich bei dieser Auswahl kaum entscheiden kann, findet mit der Berlin Food App von tipBerlin garantiert das passende Restaurant.

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