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Lunch in Berlin: Berlins beste Neueröffnungen 2022 für Mittagessen

Wir lieben Lunch und möchten euch die besten Neueröffnungen des Jahres 2022 in Berlin zeigen: mit einer Mittagspause in den Zitatschleifen der Popkultur, veganer koreanischer Handwerksküche als Family Business, Kaviar und Smash Burgern. Unsere Lunch-Favoriten.


Dashi: Chinesische Brotstangen und japanisch-amerikanische Sandwiches

Das Dashi serviert Lunch: eines der Besten Berlins.
Guter Lunch an der Invlidenstraße: Dashi ist eine unserer liebsten Neueröffnungen 2022. Foto: Bettina Grabl

Im schicken Dashi, der Name verweist auf die japanische Fischbrühe, werden weich-knusprige Kartoffelkroketten in dick-sämige japanische Currysauce gedippt, herrlich herausgebackene chinesische Brotstangen (Youtiao) zum wohlig warmen Reisbrei Congee gereicht oder würzige Szechuan-Fritten in Koriander-Mayo-Soße getunkt. Dazu gibt es japanisch-amerikanische Sandwiches, die aus dem Stand zu den besten der Stadt gehören, und eine außerirdisch grün glänzende Melon Granita, garniert mit einer augenzwinkernd kitschigen Maraschino-Kirsche. Für eine Mittagspause mitten in den Zitatschleifen der Populärkultur ein lässiger, cooler, unanständig leckerer und, ja, auch wichtiger Ort. Mehr zum Dashi lest ihr hier.

  • Dashi Invalidenstraße 112, Mitte, Mo–Sa 12–21 Uhr, So 10–14 Uhr, Tel. 030/33 90 30 90, online

Lunch 2022: Veganes und herrlich ehrliches Korea-Restaurant

Best of Lunch 2022  in Berlin im Dal Tokki
Kurze Öffnungszeiten, aber lohnt sich: Lunch im Dal Tokki. Foto: Clemens Niedenthal

Dal Tokki, das sind Kyung-Taek Lie und seine Partnerin, die meistens in der Küche steht, manchmal kocht auch Kyung-Taek selbst. Eine schöne Mischung ist das Dal Tokki, die türkisfarbene Ladenfront, viel Weiß, viel Holz, viele Lautsprecherboxen und wandgreifende Kunst. Wer jetzt meint, das Lokal sei ein hipper Korea-Schuppen, täuscht sich. Hier regiert die Einfachheit. Während der kurzen Öffnungszeiten wird immer lediglich ein set menu angeboten. Immer vegan, immer anders und immer aus vielen Komponenten gepuzzelt. Was kommt, ist immer ein Tee (mal warm, mal kälter) und meist eine Suppe (auch diese kann gewollt kalt sein) und ein Hauptgericht wie Mungobohnenpuffer mit Reis und eingelegtem Gemüse, etwas Kimchi und Curry-Reis nach koreanischer Art mit scharfem Rettich und das zu einem großartig erschwinglichen Preis. Mehr zum Dal Tokki erfahrt ihr hier.

  • Dal Tokki Prinzenallee 83, Wedding, Mo+Di 12–15 Uhr, Tel. 01575/891 78 20, online

Dockt an kulinarische Ur-Instinkte an: der Smash Burger

Dauerbrenner zum Mittag: Smash Burger by Goldies.
Ein Smash Burger zum Lunch? Empfehlen wir sehr. Foto: F. Anthea Schaap

Kajo Hiesl und Vladislav Gachyn, denen wir bereits die Fritten-Institution Goldies auf der Oranienstraße zu verdanken haben, beglücken uns nun auch mit dem Smashburger. Dabei wird die Frikadelle bei hoher Temperatur auf der Plancha flachgedrückt, um die Oberfläche des nunmehr dünnen Pattys zu karamellisieren und die Ränder knusprig werden zu lassen. Der Smash Burger tut gar nicht erst so, als sei er etwas Besseres, er dockt an kulinarische Ur-Instinkte an. Nur eben besser – die Einlegegurken sind hausgemacht, der Salat ist frisch, die Brötchen kommen von „Martin’s Famous Potato Rolls“, geradezu legendäre US-amerikanischen Burgerbrötchen, die auch das große Vorbild Shake Shack aus New York verwendet. Guilty Pleasure!

  • Smash Burger by Goldies Graefestraße 93, Kreuzberg, So, Di 12.30–22 Uhr, Mi+Do 12.30–0 Uhr, Fr+Sa 12.30–2 Uhr, Tel. 030/74 78 03 20, online

Pearlossol: Kaviar als Lunch 2022 und für alle

Lunch im KaDeWe: Stattet dem Pearlossol einen Besuch ab. Foto: Volker Renner und Altona Kaviar Gastrogesellschaft mbH

Kaviar steht für den ultimativen Luxus, für Verschwendung, Geschmacklosigkeit, sinnlosen Exzess. Schade, denn eigentlich ist Kaviar ein Handwerksprodukt mit uralter Tradition. Noch dazu ziemlich köstlich. Dem Ruf stellt sich das Hamburger Kaviarhaus AKI entgegen, in Berlin im KaDeWe mit der Pearlossol Kaviarbar by AKI. An der geschwungenen Theke soll das Konzept Kaviar vom Kopf auf die Füße gestellt werden: Kaviar für alle, die es sich leisten können oder wollen. Neben den verschiedensten Varianten des Störkaviars bietet die Snackbar auch Rogen von Forelle, Saibling, Lachs oder Hecht an. Nachhaltigkeit steht dabei im Fokus: Teil des Störkaviars kommt von einer Zucht aus Fulda, in der auch der Rest des Fisches verarbeitet wird, der Forellenrogen stammt aus der Lüneburger Heide. Kaviar für alle: Zur Eröffnung schrieben wir übers Pearlossol.

  • Pearlossol Kaviarbar by AKI im KaDeWe, Tauentzienstraße 21–24, Schöneberg, Mo–Sa 10–20 Uhr, Tel. 030/16 63 74 49, online

Aromatisch extravagant: Sabich von Goldadelux

Golda Delux Kreuzberg Sabich Sandwich Israelisch
Schneller Lunch auf die Hand: Wir empfehlen Sabich von Goldadelux. Foto: Golda Delux/Judith Gilles

Der Sabich ist für Israel, was der Döner für Berlin ist: eine Erfindung von Einwanderern, die zum Grundnahrungsmittel der Einheimischen geworden ist. Irakische Juden frühstückten zwar seit Jahrhunderten Auberginen, hartgekochte Eier, Kartoffeln, Tahini, scharfe Soße und Amba (Mango-Chutney), aber erst in den 1960er-Jahren kamen alles in Tel Aviv in einer Pita zusammen. Es ist eine wunderbare Kombination, cremig, beruhigend und mit genau dem richtigen Maß an aromatischer Extravaganz. 2020 verkauften Yuval Tidhar und Avi Levy ihren ersten Sabich in Prenzlauer Berg. Inzwischen sind sie hinter einer goldfarbenen Theke am Kreuzberger Wassertorplatz angekommen und ihr Signature-Sandwich hat seine endgültige Form erreicht. Die Auberginen werden für maximale Geschmeidigkeit gedämpft, während geräucherte Harissa, eingelegte Zitrone und eingelegte Zwiebeln raffinierte Schärfe und Würze hinzufügen.

  • Goldadelux Erkelenzdamm 45, Kreuzberg, Fr–Mo 12–19 Uhr, Tel. 0176/73 26 46 86, online

Der (Fisch-)Koch mit dem zutiefst ethischen Produktverständnis macht Lunch 2022

Francisco Hernandez hat mit La Ola eine der besten Adressen für Lunch in Berlin eröffnet. Foto: Clemens Niedenthal

Francisco Hernandez (Foto), zuvor Küchenchef im leider geschlossenen Fishklub, beglückt uns inzwischen in der Markthalle Pfefferberg, im La Ola, der Erweiterung der Taqueria el Oso, Berlins wirklich bester Taco-Adresse. Kein anderer (Fisch-)Koch als der gebürtige Mexikaner verbindet ein tiefes (und zutiefst ethisches) Produktverständnis mit einer so zwangsläufigen Vollmundigkeit. Seine um eine neue, nachhaltige Fischwirtschaft engagierten Lieferanten sind etwa die Hamburger Jungs von Frisch Gefischt oder ein Flensburger Familienbetrieb, deren Nordsee-Shrimps nur kurz mariniert einen ungeahnten Frische- und Säurekick garantieren – serviert mit einer Chili-Limetten-Marinade als mexikanische Tostada. Den Thunfisch lässt er bis zu 14 Tage nachreifen. Er stapelt ihn mit Avocado-Schnitzen, besagten Shrimps und leicht geräuchertem Oktopus zu einem Spektakel mit treffendem „The Tower“. In der Beiläufigkeit eines Marktstandlokals spektakulär gut. Mehr zur nachhaltigen Fischküche in La Ola lest ihr hier.

  • La Ola in der Markthalle Pfefferberg, Schönhauser Allee 176, Prenzlauer Berg, Di–Fr 18–22 Uhr, Sa 12–22 Uhr, So ab 12 Uhr, online

Israelische Heimatküche mit ambitionierten Casual Dining

Mit der Schneiderei in Prenzlauer Berg betreibt Liron Schneider ein vollmundiges Restaurant in der Tradition der kulinarisch ambitionierten, aber lässigen britischen Gastro-Pubs. Seit Mai nähert sich der gebürtige Tel Aviver in seinem Esser auf der sechsten Etage im KaDeWe der Küche seiner Heimat Israel – und vermeidet dabei lustvoll allzu naheliegende Klischees. Ob es wirklich ein israelisches Restaurant ist, fragt sich Schneier allerdings. Bedient es sich doch ebenso der libanesischen oder syrischen Küche. Auch kann er gar nicht anders, als auch im Esser klassische Saucen und ein handwerklich ambitioniertes Casual Dining zu machen. Es gibt einen Lamm-Kebab, ja. Aber genauso gib es eine auf der Haut gegrillte Fjordforelle mit Bagna Càuda, einer Anchovis-Sauce aus dem Piemont. Ein Interview mit Liron Schneider lest ihr hier.

  • Esser im KaDeWe, Tauentzienstraße 21–24, Schöneberg, Mo–Sa 12–20 Uhr, Fr bis 21 Uhr, bei Instagram: Esser_Berlin

Bento-Boxen und Hot Pot

Mibap an der Torstraße: Bento-Boxen zum Lunch. Foto: Mibap

Auf Streetfoodmärkten und Straßenfestem hat Hsin-Yu Ting und ihr Konzept „Mibap“ präsentiert: Sandwiches aus Reis und Algen statt aus Brot, gefüllt mit hausgemachten Süßkartoffel-Taro-Pattys, Gemüse und taiwanesischem Kimchi. Oder Bento-Boxen mit verschiedensten Kleinigkeiten. Nun hat das Mibap eine feste Heimat gefunden. Aus einem alten Imbiss am laufkundschaftsärmeren Ende der Torstraße hat die Gastronomin einen minimalistischen und doch warmen Laden geschaffen. Mittags gibt es Bento-Boxen, besonders umamistark die Variante mit Hühnchen in taiwanesischer  Honig-Barbecue-Sauce. Abends kommen Hot Pots, die ostasiatische Antwort auf Fondue mit verschiedenen Brühen, Fleisch und Gemüse, auf den Tisch. Einen Text über Mibap lest ihr hier.

  • Mibap Torstr. 22, Mitte, ab 17.1. Mi–Sa 12–15 und 18–21 Uhr, online

Kin Za: Lunch mit georgischer Heimatküche

Lunch aus Georgisch: Kin Za.
Gute Neueröffnung 2022: Kin Za. Foto: Luka Godec

Im ehemaligen Ramones-Museum hat sich Irakli Kemertelidze seinen Traum vom eigenen Restaurant erfüllt, auch um zu zeigen, wie facettenreich seine Heimatküche ist. Das Kin Za – übersetzt: Koriander – ist ein All-Day Lokal für georgische Spezialitäten: saftige Khinkali, Teigtaschen mit Fleisch und Brühe oder Khachapuri Ajaruli, eine Art georgisches Pide, bis unter den Rand mit zweierlei Käse gefüllt, in das nach dem Backen ein rohes Eigelb verrührt wird für das ultimative sämige Käse-Armageddon. In der offenen Küche knetet ein Mitarbeiter den Teig für die Khachapuri, in der anderen Ecke rollt eine Köchin Auberginenscheiben mit Walnusspaste, Granatäpfeln und frischen Kräutern auf. Unseren Artikel übers Kin Za findet ihr hier.

  • Kin Za Krausnickstr. 23, Mitte, tgl. 10–22 Uhr, Tel. 0163/512 01 24,  online

Lunch mit viel Geschmack im schönen Museumscafé Margarete

Lunch im Museum 2022: Margarete
Schöne Neueröffnung 2022: das Café Margarete. Foto: Clemens Niedenthal

Über Berlins Museumsgastronomie haben wir schon oft und zu recht gemeckert. Umso schöner, sich wieder einmal über ein einen solchen Ort freuen zu können. Im Deutschlandhaus am Askanischen Platz wurde auf zwei Etagen 2022 das Café Margarete geöffnet.  Mit einem angeschlossenen Feinkost-Deli, das zudem Lunchboxen bereithält. Mit viel Geschmack. Wir empfehlen alles Gebackene empfehlen – Brot, Teilchen und Kuchen kommen aus dem Benedict in Wilmersdorf. Die Stullen werden à la minute angerichtet und sind viel mehr als nur belegte Brote. Alternativ gäbe es eine Quiche und diverse Suppen. Der Kaffee kommt von Andraschko, Pilsener Urquell – fürs Feierabendbier – aus dem Hahn.

  • Margarete Stresemannstr. 90, Kreuzberg, tgl. 9–18 Uhr, Tel. 0174/744 88 84, online

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Unser Gastro-Guide für Berlin: Die Speisekarte 2023 könnt ihr hier bestellen.

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