Gastrotipp

Oh La Queca in Neukölln: So gut sind die mexikanischen Chilaquiles

Es ist Zeit für authentische mexikanische Chilaquiles – und die gibt es im kleinen Neuköllner Lokal Oh La Queca. Die mittelmäßigen Tacos, Nachos und Burritos in der Stadt könnt ihr getrost vergessen, wenn ihr dort dieses traditionelle Gericht probiert habt.

Oh La Queco serviert Chilaquiles. Das Frühstücksgericht der mexikanischen Küche, schmeckt zu jeder Tageszeit. Foto: Oh La Queca

Bei Oh La Queca findet ihr Abwechslung und gute mexikanische Küche

Vor einigen Jahren sah das mexikanische Essen in Berlin größtenteils wie aufgemotzte Versionen von Taco-Sets aus dem Supermarkt aus. Im Vergleich dazu hat man heute das Gefühl, dass Berlin von mittelmäßig schmeckenden Tacos überschwemmt wird. Das ist zwar ein kleiner Fortschritt, aber unserer mexikanischen Küche fehlt es an Abwechslung: Abgesehen von amerikanisierten Tex-Mex-Gerichten wie Nachos und Burritos gibt es hier nur Tacos. Wenn man Tamales oder Pozole sucht, kann man sich wie in der kulinarischen Wildnis fühlen.

Chilaquiles sind in Berlin eine Rarität

Chilaquiles, ein mexikanisches Frühstücksgericht aus präkolumbianischer Zeit, fällt genau in diese Kategorie der Berliner Raritäten, was überraschend ist, da es sich um ein sehr einfaches Gericht handelt. Die Grundbausteine sind nur zwei Komponenten: frittierte Tortillas und die Sauce, mit der sie überzogen sind. Das Gericht eignet sich hervorragend, um Reste zu verwerten: Abgestandene Tortillas können durch das Frittieren und Belegen mit anderen Zutaten zu neuem Leben erweckt werden. Geeignet sind Eier, Käse, Zwiebeln oder Hackfleisch, also alles, was man in einer gut ausgestatteten mexikanischen Küche ohnehin zur Hand hat. Richtig zubereitet (also nicht mit Tortilla-Chips vom Discounter und Salsa aus der Dose) sind Chilaquiles ein einfaches, aber köstliches Gericht – und es gibt ein Lokal, das sie mit viel Geschmack zubereitet: Oh La Queca.

Der winzige Speisesaal in einem Wohngebiet in der Reuterstraße in Neukölln hat eine lässige Atmosphäre mit gemusterten Plastiktischdecken und gestrichenen Backsteinwänden, die nichts mit trendigem Holz, Leuchtreklame oder 15-Euro-Margaritas zu tun haben (es gibt nämlich gar keine Cocktails).

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Von der Ästhetik einmal abgesehen, erfüllen die Chilaquiles alle Kriterien. Erstens: die Pommes. Sie werden hausintern aus hochwertigen Maistortillas hergestellt, sind knusprig frittiert und halten der Soße stand, anstatt ihr schlaff zu erliegen. Die Qualität ist keine Überraschung: Oh La Queca ging aus dem Tortilla-Pop-up Madre Tortilla hervor. Für den Tortillateig wird nixtamalisiertes Maismehl verwendet, das in einer alkalischen Lösung (beispielsweise Kalkwasser) gekocht wird, was zu einem hervorragenden Geschmack führt.

Zweitens: die Sauce. Ihr habt die Wahl zwischen Salsa Verde und Roja, beide reichhaltig und sehr geschmacksintensiv. Die grüne Salsa ist ein würziges Ungetüm aus Tomatillos, Koriander, Jalapeno und Avocado. Die rote Sauce ist erdiger und enthält Tomaten, geräucherte Chilis und Ananas (zugegeben, das macht sie ein wenig untraditionell, aber die zusätzliche Süße ist sensationell).

Lässige Atmosphäre im Oh La Queca. Foto: Oh La Queca

Oh La Queca geht über die einfachen Chilaquiles mit Soße und Tortillas hinaus und serviert das Gericht mit Crema (wie saure Sahne, aber reichhaltiger), zerbröckeltem Schafskäse, Zwiebeln, Radieschen und Koriander. Ein Spiegelei oder zerkleinertes Hühnchen sind optional, wobei das Ei eine besonders gute Wahl ist, wenn ihr während der Brunchzeiten von Freitag bis Sonntag dort seid. Neben Oh La Queca gibt es nur eine Handvoll mexikanischer Lokale in Berlin, die Chilaquiles anbieten. Von diesen verdient Maria Bonita in Prenzlauer Berg eine lobende Erwähnung, mit leckeren Soßen, obwohl ich weniger ein Fan des amerikanischen Monterey-Jack-Käses bin, der dort im Spiel ist.

  • Oh La Queca Reuterstraße 36, Neukölln, Mo, Mi, Do 17–21.30 Uhr, Fr 12–22 Uhr, Sa 13–22 Uhr, So 13–21.30 Uhr, auf Instagram

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