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Tahini und Udonnudeln: Das Hana kombiniert Aromen aus Nah- und Fernost

Am Gendarmenmarkt ist es nicht weit von Israel bis nach Japan: Das Hana tritt die Nachfolge von The Pink Room an, Gal Ben Moshe und Paris Katsampis haben sich zusammengetan für eine Fusion, die sehr gut funktioniert.

Inspiriert von Nah- und Fernost: Teller im Restaurant Hana. Foto: Steffen Sinzinger • Berliner Speisemeisterei
Inspiriert von Nah- und Fernost: Teller im Restaurant Hana. Foto: Steffen Sinzinger • Berliner Speisemeisterei

Das Restaurant Hana bezeichnet die Küche als japaterranean

Als japaterranean bezeichnen Gal Ben Moshe und Paris Katsampis die Küche, die sie in ihrem neuen Restaurant Hana am Gendarmenmarkt servieren. Mit Blick auf den Deutschen Dom bekommt man hier seit Dezember also Speisen, die von Nah- und von Fernost inspiriert sind. Die Udonnudeln mit Tahini, Ramen-Ei und geröstetem Sesam liefern ein haptisches Beispiel dieser Fusion und dafür, wie gut sie funktioniert. Etwas extravaganter wird es beim Rice Cake mit der Wildschweinpaste Nduja und Alici, sauer eingelegten Sardellen. Die Basis aus gekochten Reiskörnern, die zu einem mundgerechten Würfel frittiert wurden, kontert die würzige Schärfe der kalabrischen Schweinewurst; der Fisch macht den Happen auf eine gute Art überfordernd.

Wunderbar gefällig und wohlig hingegen schmeckt der knusprig gebackene Rosenkohl auf Kombu-Butter und Pinienkernen, bei dem man sich für verbleibende Soße gerne einen Löffel oder ein Stück Brot gewünscht hätte.

Hana behält die Einrichtung von The Pink Room

Es ist nicht das erste gemeinsame Projekt von Moshe, Inhaber des Sternerestaurants Prism in der Charlottenburger Fritschestraße, und Katsampis, Küchenchef der Bellboy Bar gleich nebenan. Vor rund anderthalb Jahren hatten sie in den gleichen Räumlichkeiten The Pink Room eröffnet – das plüschig-prunkvolle Restaurant mit dem Quietscheentchen-Brunnen und dem großartigen Sushi ist bereits seit Sommer 2024 wieder Geschichte. Die Kombination aus edelsten Produkten und ihrer poppig-expressiven Inszenierung hat, zumindest in Berlin, nicht funktioniert. „The Pink Room ist definitiv over the top“, sagte uns Gal Ben Moshe damals im Interview.

Das Hana hat das meiste von der Einrichtung des Vorgängers behalten. Foto: Marianne Rennella

Von der Einrichtung blieb jedoch das meiste erhalten: Viele Spiegel, altrosa Polstermöbel, Kronleuchter und allerlei Deko in Gold zieren nun auch das Hana. Ähnlich verhält es sich mit der Getränkebegleitung, die besondere und immer wieder auch besonders beeindruckende Weine (darunter den einzigen Wein aus iranischen Trauben, der gegenwärtig in Berlin erhältlich ist), seltene Liköre (wie den köstlichen Za‘atar-Likör aus dem Libanon) und hochwertigen Arak aus dem libanesischen Gebirge beinhaltet. Beinahe süffig schmeckt dieser Anisschnaps, der auf Eis serviert milchig-trüb wird. Verantwortet wird die exzellente Auswahl an Spirituosen und Weinen von Ben Levavi, der als herzlicher Sommelier und Gastgeber den edel daherkommenden Abend auflockert und dem Hana die nötige Prise Coolness verleiht. Nicht zuletzt deshalb prophezeien wir diesem Restaurant eine längere Halbwertszeit als seinem doch vor allem exzentrischen Vorgänger The Pink Room.

  • Hana in der Bellboy Bar, Mohrenstr. 30, Mitte, Di–Sa 18–24 Uhr, Website

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