Gastrotipp

Restaurant San Giorgio in Berlin: Italienischer Stammgastmacher

Das italienische Restaurant San Giorgio in Berlin glänzt im Wesentlichen: Gastfreundschaft und Küche. Das liegt an der herzlichen Art des Betreibers, Fabrizio Fiorentino, und einem erfahrenen wie auch geschickten Küchenchef, der seit mehr als 30 Jahren in dem Lokal kocht. Beide kennen die Bedürfnisse ihrer Stammgäste genau, wissen aber auch, was nötig ist, damit Neulinge wiederkommen. Ein Erfahrungsbericht aus dem San Giorgio.

Kalbsleber, Pancetta, Birnenspalten: Im San Giorgio ist das der Lieblingsteller unsereres Redakteurs. Foto: Clemens Niedenthal
Kalbsleber, Pancetta, Birnenspalten: Im San Giorgio ist das der Lieblingsteller unsereres Redakteurs. Foto: Clemens Niedenthal

Das Restaurant San Giorgio ist Schön heimelig

Eigentlich, sagt Fabrizio Fiorentino, bräuchte er längst keine Speisekarten mehr drucken lassen. Denn mit den Bestellungen im San Giorgio in der Mommsenstraße verhält es sich zumeist so: Die einen, etwa der ehemalige Kommunikationschef eines Wolfsburger Weltkonzerns, wollen doch immer nur das Gleiche – „zuerst die Kalbsnierchen und dann die Seezunge, das isst (oder ist, Anm.d.R.) der Klaus“ – und die anderen sind es längst gewohnt, gemeinsam mit Fabrizio Fiorentino über die mannigfaltigen Möglichkeiten der Küche zu beraten. Stammgäste sind sie alle. Weil dieses San Giorgio im 33. Jahr seines Bestehens zu einem dieser Restaurant geworden ist, in das man immer wieder kommt. Zumal die Prominenz, vor allem jene aus dem politischen Berlin.

Ein Promi-Lokal, das ist Fabrizio Fiorentino wichtig, ist sein San Giorgio ganz unbedingt nicht. So hat er auch gleich die Bilder von Bundeskanzlern und andern alten Bekannten abgehängt, als er das Lokal 2015 endgültig von seinem Vater übernommen hat. Understatement, oder eben Alltäglichkeit, das ist der Umgang, den der heute 42-Jährige mit seinen Gästen pflegt Ob es denn von Bedeutung sei, dass er, der Wirt, ein waschechter Westberliner sei. Durchaus, sagt Fiorentino, „nur dass ich ein echter Italiener bin, wollen mir inzwischen nicht mehr alle glauben.“

Aber das erklärt dann schon die Küche. Kalbleber mit angebratenem Pancetta und Birnenspalten beispielsweise. Hausgemachte Ravioli und ein Ossobuco auf Safranrisotto. Die Nachbarschaft, gerade die Nachbarschaft, liebt aber auch die Polpette, die Kalbsbouletten im San Giorgio – wohl, weil es kaum ein Gericht gibt, das so italienisch ist, und gleichzeitig so sehr Berlin. Ach, wo wir schon bei den Traditionen sind, der Küchenchef des San Giorgio ist auch schon seit 30 Jahren an Bord.

Dass Fabrizio Fiorentino das Restaurant des Vaters übernommen hat, war nicht frei von Reibungen. „Klar war das nach der Ausbildung im Schlosshotel Grunewald schon die Frage: Gehe ich jetzt in die Welt hinaus – oder in den Familienbetrieb?“ Eine andere Entscheidung hatte er schon ein paar Jahre vorher getroffen. Und das Probetraining bei der Hertha sausen lassen: „Sechs Tage in der Woche Fußball, das war mir als Jugendlicher dann doch zu viel.“ Heute steht Fiorentino sechs Tage in seinem San Giorgio, der begabte Fußballer, der ein noch begabterer Gastgeber ist.

  • San Giorgio Mommsenstraße 36, Charlottenburg, Mo–Sa 17–23 Uhr, Tel. 030/323 16 97, weitere Infos hier

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