Nicht neu, aber herrlich lecker: Das Sorrel an der Pannierstraße ist ein Abkömmling der Silo-Familie. Die hippen Wohlfühlteller schmecken richtig gut – und unsere Autorin findet, das macht den Laden zur perfekten Lunchadresse im Neuköllner Norden.
Sauerampfer ist ein unterschätztes Kraut. Der Frankfurter Grünen Sauce gibt er ihre charakteristische Frische – und in Neukölln hat das Team des Friedrichshainer Silo Coffee seinen neuen Laden nun eben Sorrel, also Sauerampfer, genannt. Im Gegensatz zum Sauerampfer wäre es aber vermessen, das Brunch- und Lunch-Lokal unterschätzt zu nennen.
Sorrel in Neukölln: Kardamom-Schnecken und Wohlfühlteller
Die regelmäßig wechselnde Karte des Hauses mit modern interpretierten Klassikern wie japanischer Schnitzelstulle oder Croque Madame, aber auch zeitgenössischen kleinen und meist gemüsegrünen Tellern, passt agnz wunderbar in den aktuellen Zeitgeist, der sich nach gehobener Wohlfühlküche sehnt. Auch die Qualität lässt keinen Wunsch offen: saisonale, regionale Zutaten, nur minimal verarbeitet. Dazu gibt es Kaffee von der zur Familie gehörenden Rösterei Fjord Coffee aus Marzahn und eine kleine, fein kuratierte Auswahl an Naturweinen.
Und für danach haben sich die Kardamom-Schnecken schnell in die Herzen der Neuköllner:innen geschlichen, aber wir sind schon neugierig auf den Labneh mit hausgemachtem Müsli und Beeren oder das Kamillen-Custard mit Erdbeer-Rhababer-Kompott und planen den nächsten Besuch vor.
Wenn wir denn einen Platz bekommen: in Rekordzeit hat sich das im letzten kurzen Sommer zwischen Lockdown 1 und Lockdown 2 eröffnete Lokal eine Fangemeinde erkocht. Doch unter der Woche und nachmittags ist es etwas ruhiger und bleibt doch genauso köstlich wie zur Peak-Zeit – was das helle, ansprechende Lokal zur perfekten Lunchadresse im Neuköllner Norden macht.
- Sorrel Pannierstr. 40, Neukölln, Mo, Do, So 11–16 Uhr, Fr&Sa 11–23 Uhr, www.sorrel.berlin
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