Südamerikanische Restaurants in Berlin? Oh, da haben wir eine große Auswahl! Südamerikanische Küche ist vielfältig und faszinierend. Mal wirkt sie altbekannt mit saftigen Steaks und italienischen Einflüssen, mal völlig neu durch Zutaten wie Guanabana und Maniok. In Berlin erkunden wir die Küche Südamerikas mit kulinarischen Ausflügen nach Peru und Kolumbien, Brasilien und Chile – und landen dann satt und zufrieden wieder im heimischen Bett.
Progressiv Peruanisch: Lila
In seinem peruanischen Seafood-Restaurant Lila erinnert Omar Ben-Hammou dran, dass gutes Essen auch immer etwas sehr Intuitives sein sollte. Die Schwertmuscheln des Küchenchefs mit peruanisch-marokkanischen Wurzeln und New Yorker Biografie (er kommt aus der Sterneküche des dortigen Le Bernadin) etwa bekamen von einem japanischen Holzkohlegrill rauchige Bauchtöne einmassiert. Beim Thunfisch-Tatar war es ein Hühnerfond, der die oft überbordende Säure der peruanischen Küche tiefenentspannt konterte.
- Lila Paul-Lincke-Ufer 39, Kreuzberg, Di–So 18–23 Uhr, www.lilarestaurant.com
Argentinische Fleischfreuden im Gloria
Einen Namen hat sich das Gloria mit köstlichen argentinischen Empanadas gemacht, aber was wäre argentinische Küche ohne Fleisch? Genau. Und so servieren sie in ihren beiden Lokalen auch Fleischgerichte, in Kreuzberg sogar mit einem größeren Fokus auf die berühmten Steak-Cuts Argentiniens vom Rind und Kalb. Unbedingt aber noch Platz lassen für Alfajores, typisch südamerikanische Mürbeteigkekse mit Dulce de Leche. Ein Klassiker unter den südamerikanischen Restaurants in Berlin.
- Gloria Restaurant Görlitzer Straße 42, Kreuzberg, Do–Sa 17–23 Uhr, So 16–21 Uhr, www.gloriaberlin.de
- Gloria Fingerfood Danziger Straße 17, Prenzlauer Berg, Do+Fr 16–22 Uhr, Sa+So 12–22 Uhr, www.gloriaempanadas.de
Fantastische Empanadas im Caminito
Zwischen Schmetterlingsschaukästen, wie man sie auch im nahen Naturkundemuseum erwarten würde, und offenen Industrieregalen mit importierten Naturweinen liegen kleine halbmondförmige Teigtaschen in einer gläsernen Vitrine des Caminito und wollen im Edelstahl-Ofen aufgewärmt werden. Die Füllungen der chilenischen Empanadas wechseln teils wöchentlich und reichen von gemüsig über Käse mit Brokkoli (sehr zu empfehlen!) bis zu den Klassikern mit Rindfleisch und einer Ladung Schärfe. Dazu dann noch eine feurig brennende Chilisoße und es darf sich gefühlt werden wie in Südamerika (oder gerne auch in Spanien). Wem jetzt die Zunge brennt, kann sie mit frischgepressten Säften kühlen und danach gleich in die nächste Tasche beißen. So geht das dann weiter, am besten, bis alle satt sind oder alle Empanadas zumindest einmal angebissen wurden.
- Caminito Invalidenstraße 112, Mitte, Di–Fr 10–18, Sa 11-18 Uhr, auf Instagram
Fastfood auf Venezolanisch bei Rubens Arepas
Arepas sind ähnlich wie Empanadas ein Gericht, das auf dem gesamten südamerikanischen Kontinent verschieden interpretiert wird: Ursprünglich stammen Arepas aus der Region, die heute Venezuela, Kolumbien und Panama umfasst, und wurden schon zur präkolumbischen Zeit gegessen. Heute gibt es Variationen der gefüllten Maismehlfladen auch in El Salvador (dort als Pupusa), in Mexiko (als Gordita) oder Ecuador. Das Restaurant – oder eher Imbiss – Rubens Arepas in Berlin bleibt aber kulinarisch in klar venezolanischen Gefilden der südamerikanischen Küche: Der Fladen wird aufgeschnitten und mit verschiedenen Füllungen, etwa Hühnchen und Avocado oder schwarzen Bohnen und Kochbananen wie eine Art südamerikanischer Döner gefüllt. Wem das nicht reicht, sollte sich eher für Tellergerichte mit Reis, Bohnen, Kochbananen, Süßkartoffel und Fleisch oder Pilzen entscheiden. Ein Muss: knusprige Yuca-Fritten und Tequeños, in Brot gewickelte Käsestangen mit Maisdip.
- Rubens Arepas Warschauer Straße 81, Friedrichshain, tgl. 12–22 Uhr, auf Instagram
Brasilien (er-)leben im Café Mori
Eine Institution in Kreuzberg: Seit 2010 behauptet sich das Café Mori im Herzen von Kreuzberg und verbreitet brasilianische Lebensfreude. Auf der Karte Coxinhas, Hähnchen im Teigmantel, traditionelle Eintöpfe wie Feijoada und natürlich hausgemachtes Açaisorbet. Runtergespült wird das alles selbstverständlich mit einem Caipirinha – und zwar nach eigener Aussage der beste der Stadt. Übrigens ist das Mori nicht die einzige brasilianische Adresse in Kreuzberg: Nur wenige Gehminuten entfernt im Wrangelkiez serviert das kleine Café Bärsilien hausgemachte brasilianische Produkte und Mittagstisch.
- Café Mori Wiener Straße 13, Kreuzberg, Di–So 12–18 Uhr, www.cafemori.eatbu.com
La Tía Rica: Chilenisch genießen mit der reichen Tante
Eine willkommene Abwechslung zur gewohnten südeuropäischen Küche rund um den Savignyplatz. La Tía Rica, das lässt sich so ungefähr als die leckere, oder auch die reiche Tante übersetzen. Diese Tante hat sich 2012 in Charlottenburg niedergelassen, wo reiche Tanten eben so sitzen. Das Restaurant hat sich auf die typisch chilenische Küche, die auch viele indigene, spanische und französische Einflüsse vereint, spezialisiert. Der Laden hat eine vielfältige Auswahl chilenischer Weine, aber es wäre schade, den Nationaldrink „Pisco Sour“ dafür sausen zu lassen. Lieber gleich beides bestellen!
La Tía Rica Knesebeckstraße 92, Charlottenburg, Tel. 030/ 31 51 86 93, Mo–Sa 17–22.30 Uhr, derzeit nur Reservierung, online
Peruanische Küche mit Ethos im Chicha
Starke 14 Punkte im Gault Millau 2019 hat Simon Amaru Castro Mendoza mit seiner peruanisch inspirierten Küche erkocht – und auch einen Bib Gourmand des Guide Michelin. Die Ceviches begeistern mit ihrem Dreiklang aus Säure, Süße und Herzhaftigkeit. Abhanden gekommen ist dem Chicha der Thunfisch: Unter Mendoza arbeitet die Küche nämlich nicht nur saisonal, sondern auch nach verbindlichen ethischen Grundsätzen. Noch mehr gute Restaurants in Neukölln findet ihr hier.
- Chicha Friedelstraße 34, Neukölln, Mi–So 18–0 Uhr, www.chicha-berlin.de
Streetfood-Star mit festem Zuhause: Tapiocaria
Losgegangen ist alles als Streetfood-Phänomen: Aus ihrem schwarz-weißen Truck servierte das Team der Tapiocaria Berlin gefüllte Tapioca-Crèpes. Herzhaft etwa, mit Hähnchen und Rucola oder Tomate, Mozzarella und Basilikum, oder süß, gefüllt mit brasilianischer Pralinencrème – oder auch gleich beides, beispielsweise mit frisch geriebener Kokosnuss und Butter oder Käse und Guave. Seit einigen Jahren betreibt das Team im gleichen schwarz-weißen Design ein Lokal im Friedrichshainer Nordkiez, aus dem Stand eines der vielleicht beliebtesten südamerikanischen Restaurants in Berlin. Neben den Crèpes werden dort aber auch allerlei andere brasilianische Spezialitäten angeboten: der Bohneneintopf Feijoada traditionell mit Fleisch oder auch vegan, Steak mit Bohnen, Reis und angebratenem Maniokmehl, Eintöpfe und traditionelle Snacks. Dazu ein Cachaça-Drink, der wenig mit den Caipirinhas unserer Jugend zu tun hat und der kulinarische Ausflug nach Brasilien ist perfekt.
- Tapiocaria Samariterstraße 34A, Friedrichshain, Do+Fr 17–23 Uhr, Sa 12–23 Uhr, So 12–21 Uhr, www.tapiocaria.de
Peruanisch-japanische Nikkeiküche im Naninka
Roher Fisch in Limettensaft mariniert, im Naninka kommt authentisches Peru, dazu auch die aus Peru und Japan kombinierte Nikkei-Küche, auf den Teller. Das auf Fisch und Meeresfrüchten basierende Nationalgericht Ceviche und der Standort Berlin wurden zum Untertitel „Cebiche“ des Markthallen- Restaurants. Die passenden Getränke, allen voran der Pisco Sour, werden an der dazugehörigen Bar mit viel Leidenschaft zubereitet.
- Naninka in der Arminiusmarkthalle, Arminiusstraße 2-4, Moabit, Mi–Fr 17–22 Uhr, Sa 14–22 Uhr, www.naninka.com
Nikkei-Klassiker im Prenzlauer Berg: Nauta
Auch im Nauta an der Kastanienallee geht es um die Küche Perus, die auch von japanischen Einwanderern geprägt wurde. Und so folgt in einem gekonnten kulinarischen Stil-Mix auf ein feines Lachs-Sashimi mit Avocado, Gurke, Koriander, Ingwer und Jalapeño eine Ceviche, danach dann ein Pulpo mit Edamame, Pak Choi, schwarzen Oliven, Chili und Kochbanane. Aber auch außergewöhnliche Gerichte wie Rinderherz mit Pulpo und Garnelen oder Aal mit Thunfisch und Garnelen haben ihren Platz auf der Speisekarte gefunden.
- Nauta Kastanienallee 49, Prenzlauer Berg, Di–Sa 18.30–22 Uhr, www.nautaberlin.com
Empanadas, Tapas und Drinks im Matanga
Mitten in der Pandemie eröffnete das Matanga in den verwaisten Räumen des Friedrichshainer Franzosen L’origine du Monde. Bunt und mit leichten Tiki-Anschlägen verspricht das Lokal Tapas und Cocktails mit Fusion-Anstrich – die Tortilla etwa oder die Patatas Bravas kommen eindeutig aus Spanien, das argentinische Steak oder das Zuckermaispürree dagegen eher aus südamerikanischen Gefilden. Die Hauptattraktion allerdings sind hier eindeutig die Empanadavariationen, mit Béchamel und Mais zum Beispiel, oder Rindfleisch, Ei und Zwiebeln. Dazu ein Pisco-Drink und der Kurzurlaub ist perfekt.
- Matanga Gubener Strasse 41, Friedrichshain, Di–Fr 17–23 Uhr, Sa+So 11.30–23 Uhr, www.matanga-berlin.com
Arepas und Empanadas auf Kolumbianisch bei Mecato
Kolumbien in Friedrichshain: Das winzige Mecato ist Anlaufstelle für alle, die kolumbianische Küche schätzen – oder es lernen wollen. Auf der Karte eine Vielzahl an traditionellen und modernen Arepa-Varianten und Empanadas, die sich aber fundamental von ihren chilenischen und argentinischen Geschwistern unterscheiden: Sie sind aus Maismehl! Köstlich sind sie allerdings mindestens genauso sehr. Wer kolumbianisches Frühstück ausprobieren will, ist hier ebenfalls an der richtigen Adresse, denn es werden Pandebono, Brötchen aus Maniok- und Maismehl mit Käse und Ei gebacken, dazu etwa Arequipe, die kolumbianische Antwort auf Dulce de Leche, Guavenkonfekt und süße Kochbananen. Dazu am besten ein Saft aus hierzulande eher selten anzutreffenden Früchten wie Guanabana und Lulo. Köstlich!
- Mecato Simplonstraße 6, Friedrichshain, Di–Fr 12–19.30 Uhr, Sa+So 11.30–19.30 Uhr, www.mecatoberlin.business.site
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In der Rubrik Food gibt es noch mehr Tipps und Empfehlungen aus der Berliner Gastro-Welt. Wer sich bei dem riesigen Angebot an Essen und Trinken in Berlin kaum entscheiden kann, findet mit der Berlin Food App von tipBerlin immer das passende Restaurant.