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Botanisches Bistro Talea: Hier erblüht unser Italiengefühl

Das Botanische Bistro Talea verkauft Pflanzen – und serviert köstliche Teller zum Teilen sowie Spezialitäten aus Venedig. Wir haben uns durch das Angebot des italienischen Lokals in Schöneberg probiert.

„Wir haben neun Monate umgebaut, die Tische haben wir selbst gemacht, den Tresen auch“. Foto: Marianne Rennella

Talea folgt aufs Mangiare, das wir sehr vermissen

Vor vielen Jahren betrieb Mauro Paglialonga das Mangiare in Neukölln, ein kleines, spartanisches (und von dieser Redaktion später  sehr vermisstes) Restaurant, in dem sich alles um die fantastischen Speisen aus seiner Heimatstadt Bologna drehte. Seine Frau Francesca wiederum arbeitete mit Blumen und Pflanzen, und irgendwann kam die Idee, beides zu kombinieren. „Wir wollten raus aus Neukölln. Nach so vielen Jahren dort brauchte es einen Wechsel.“  Der Kiez sei gastronomisch überhyped und übersättigt. In Schöneberg hingegen fanden sie den perfekten Laden für ihr Vorhaben. „Wir haben uns sofort in diese bodentiefen Fenster verliebt,“ schwärmt Francesca über das zweigeteilte Ecklokal.

Während sie den hinteren Teil des Lokals mit Pflanzen zum Verkauf füllten, wurde der vordere Bereich, der mit den großen Fensterfronten, bestückt mit glänzend roten Tischen mit Goldrand. „Wir haben neun Monate umgebaut, die Tische haben wir selbst gemacht, den Tresen auch“, erzählt Mauro. Gemütlich ist es dadurch, aber durchaus auch schick und cool, ein freundliches Bistro.

Talea: Ein paar Vorspeisen, ein, zwei gute Gläser Wein und alles ist fein

Dazu passt die Speisekarte: kleine Gerichte zum Teilen, wie Burrata mit Sardellen, Vitello Tonnato oder Tagliere, ein Brett mit Käse, Wurst und Antipasti. Außerdem gibt es verschiedene Cichetti, eine Spezialität aus Venedig , Francescas Heimat. Als Stadt des Aperitivos wird das gemeinsame Snacken in Venedig besonders zelebriert und gerne auch zu einem Abendessen ausgedehnt. So auch die Idee im Talea: diese kleinen, belegten Brotscheiben in allen Varianten bestellen, dazu ein paar Vorspeisen, ein, zwei gute Gläser Wein und alles ist fein. Noch besser, so ein einziger zarter Kritikpunkt, wäre es, wenn es die köstlich-soßigen, hausgemachten Strozzapreti in Pistazienpesto mit Zitronenzeste vom Mittagsmenü auch abends gäbe.

Hausgemachte Strozzapeti im Talea. Foto: Marianne Rennella
Hausgemachte Strozzapeti im Talea. Foto: Marianne Rennella

Dass Francesca und Mauro etwas vom Essen verstehen, zeigt sich auch an der Wahl ihres Eislieferanten – sie servieren nämlich Gelato von Zàgara aus Kreuzberg. Eine extra große Kugel Pistazieneis, dazu der Lärm von der Dominicusstraße und das herzliche Gastgeberpaar – ein Drittes der schönen Dinge im Leben kommt auf: ein Italiengefühl.

Weshalb das Talea einerseits das selige Mangiare aufs herzliche beerbt und doch gleichzeitig sehr wunderbar in die kulinarische Gegenwart passt: ein lässiger Laden, in dem an einer Verfeinerung der kulinarischen Tages- und Abendgestaltung gearbeitet wird, ohne dabei, in der Form oder der Atmosphäre, feiner zu werden. Dieser Ort feiert den Alltag,  und das auf die leckerste und sympathischste Art. Der Preis für diesen großen Spaß – absolut fair und mehr als angemessen.

  • Talea Botanisches Bistro Ebersstraße 27a, Schöneberg, Di–Do 10–21 Uhr, Fr–Sa 10–21.30 Uhr, Instagram

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