Pop-up

Thai Noods x Kin Dee: Das kulinarische Ereignis des Sommers

Dieses Pad Thai müsst Ihr in den nächsten Tagen essen – weil danach ist es weg. Wir haben das Pop-up Thai Noods x Kin Dee besucht und finden: An der Lützowstraße befindet sich bis zum 24. August das gegenwärtig vibrierendste thailändische Restaurant der Stadt.

Pad Thai bei Thai Noods x Kin Dee: ein Ereignis! Foto: Clemens Niedenthal

Hier wird nicht einfach irgendein Pad Thai serviert

Pasta geht immer. Erst recht, seit Berlin begriffen hat, dass die Nudel sozusagen von dieser Welt ist. Die Idee, teigige Kohlenhydrate in einen Topf – oder noch besser eine Pfanne – zu werfen, teilen sich viele kulinarische Traditionen. In Thailand ist Pad Thai das Nationalgericht, gebratene Reisbandnudeln mit verquirlten Eiern, Fischsause und Tamarindenpaste. Aber wie so oft mit den Nationalgerichten hat das Pad Thai ein Problem: Alle kennen es, alle mögen es – als Take-away auf dem Nachhauseweg. Weshalb die hervorragende, handwerkliche Thaiküche in Berlin, das Larb Koi etwa und natürlich das Kin Dee eben eher kein Pad Thai serviert haben.

Jetzt kommt die Sache mit dem aber.

Erstens nämlich werden die Zeiten wieder anders und vielleicht auch härter. Die einfachen kulinarischen Sachen, die tröstlichen Aromen haben wieder Konjunktur. Auch Spaghetti Carbonara, um ein Beispiel zu nennen, kehren ja gerade zurück.

Zweitens nimmt es eine neue Generation guter Esser:innen mit den vermeintlichen Trennlinien zwischen Street Food und Hochküche, zwischen feinen Aromen und „Straight in your Face“ ohnehin nicht mehr so genau.

Und drittens sind Nita und Niklas Wolff sowie Peter Chan nicht einfach angetreten, um irgendein Pad Thai zu servieren: Ihr Pop-up im gerade geschlossenen, ohnehin wunderschönen Kin Dee in der Lützowstraße ist das gegenwärtig vibrierendste thailändische Restaurant der Stadt. Und sowieso das Ereignis dieses kulinarischen Sommers.

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Thai Noods x Kin Dee und die ungeheure Lust einer frischen Idee

Warum? Weil die gebürtige Thailänderin Nita Wolff ziemlich fabelhaft kochen kann. Zuletzt etwa im flamboyanten Projekt Lobb in der Casa Camper oder auch mal im Kin Dee. Und weil Wolff, Wolff und Chan Gastgeben können. Sie haben ein grandioses Team (etwa die wunderbare Caecilia Baldszus aus dem verblichenen Baldon) und verstehen den schmalen Grad zwischen lässiger Coolness und präziser Verbindlichkeit. Nichts wirkt improvisiert bei Thai Noods. Aber alles atmet diese ungeheure Lust einer jungen, frischen und dynamischen Idee. Den Bauch vollschlagen, aber auch den Kopf. Und spüren, warum wir alle einmal nach Berlin gekommen sind.

Chili-Muscheln und Brandenburger Tomatenwiese im Thai Noods x Kin Dee. Foto: Clemens Niedenthal

Für Orte wie Thai Noods x Kin Dee. Und für das Versprechen solcher vollmundiger Zwischennutzungen. Und vielleicht schmecken das Pad Thai (15 bis 18 Euro), die nicht nur scharfen Chili-Muscheln (unbedingt den Sud austrinken) und die Brandenburger Tomatenwiese noch einmal besser, weil sie eben limitiert sind. Bereits am 24. August ist wieder Schluss.

Wir empfehlen: Den Tisch vollpacken und dazu einen Wein aus Slowenien (oder sogar Brandenburg). Günster spektakulär essen kann man in diesem Sommer an wenigen Orten dieser Stadt. 

Spoiler: Zwischennutzungscharisma hin oder her: Mittelfristig soll aus Thai Noods durchaus ein solides Restaurant werden. Solide from a Berlin Point of view.

  • Thai Noods x Kin Dee Lützowstraße 81, Tiergarten, bis zum 24.8. Mittags (12-15 Uhr) und abends (18-21 Uhr), Thai Noods auf Instagram

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