Für das Restaurant The Cord auf dem Euref-Campus stand ein altes Auto Pate, Küchendirektor ist Ex-Sternekoch Thomas Kammeier. Die Steaks sind gut – und weit gereist, weshalb unsere Autorin das Kühlergrillrestaurant zwar gut findet, aber leider nicht zeitgemäß.
Ein schnittiger Oldtimer der US-amerikanischen Marke Cord steht – namensgebend – im Entrée des überhaupt im schnittigen Art-deco-Stil gehaltenen The Cord auf dem Schöneberger Euref-Campus, wo Ex-Sternekoch Thomas Kammeier als Küchendirektor ja bereits für einige Gastronomien verantwortlich zeichnet. Für seinen neuesten Wurf hat er Florian Peters (vormals Vox im Hyatt) als Küchenchef und Olaf Rode als Gastgeber und Sommelier – der setzt bei der Weinkarte auf bewährte Namen – ins Boot geholt.
Gemeinsam bespielen sie den modernen Grill, dessen große Terrasse unweit des denkmalgeschützten Gasometers eine Bereicherung fürs Al-Fresco-Dining ist. Coronabedingt wird die Karte derzeit kleiner gehalten, offeriert jedoch bereits gehobenes Barfood wie Imperial Kaviar mit Kartoffel-Blinis. Womit klar ist, dass man sich im Cord preislich in höheren Sphären bewegt.
The Cord karamellisiert das Rib Eye im Beefer
Fast vegan kommen derweil die Erbsen-Tortelloni, die es auch als Hauptgang gibt, daher. Doch die harmonische Kombi aus Tortelloni, Spitzmorchel, weißem Spargel und Urmöhre hat on top ein Bio-Eigelb.
Im Gegensatz zu den Vorspeisen folgen die Hauptgerichte dem straighten Baukastenprinzip Fleisch oder Fisch plus Beilagen. Kein kreativer Übermut also. Die großartigen Riesengarnelen kommen vom Lavastein-Grill, während das 300 Gramm schwere US-Rib-Eye aus Nebraska im extrem heißen Beefer karamellisiert wurde. Chimichurri zu ersteren, Sauce Bernaise zu letzterem sind kongenial. Weniger genial: Das Fleisch kommt ausschließlich aus den USA oder Irland. Das ist 2021 so wenig zeitgemäß wie der schicke Oldtimer im Foyer.
- The Cord EUREF-Campus 23-24, Schöneberg, Mo–Fr 17.30–23 Uhr, Tel. 030/264 767 92, Reservierung hier
Mehr Berliner Esskultur
Ob BBQ, Bagels oder Bar-Food: Tolle Adressen für amerikanisches Essen in Berlin. Was tut sich sonst in der Gastro-Landschaft der Stadt? Neueröffnungen in Berlin – so cool sind Terz, Marktlokal und Julius. Auch neu in Berlin: Die Markthalle Pfefferberg.