Berlins Beste

Traditionsrestaurants in Berlin: Von Hausmannskost bis Döner

Traditionsrestaurants in Berlin führen uns zu den kulinarischen Wurzeln der Hauptstadt, in der wir heute vor einer gigantischen Auswahl an Lokalitäten aller Art stehen. Deftige Alt-Berliner Hausmannskost, Spezialitäten aus der der See und auch Döner, den man sich bis in die Morgenstunden gönnen kann, sind gastronomische Wahrzeichen der Stadt. Bei uns erfahrt ihr, in welchen Restaurants ihr echte Tradition erleben könnt.


Sehen und gesehen werden im Borchardt – bei einem Wiener Schnitzel

Im Borchardt zeigen sich schicke Ladies und Gentlemen und bringen sich auf den neuesten Stand. Foto: Imago/Steinach

Traditioneller Lieblingstreffpunkt der Schönen und Reichen sowie der Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Kunst und Kultur. Eine Institution mit seinem legendären Wiener Schnitzel. Mittags gibt es das erschwinglichere Tagesmenü mit einem Hauptgang mit Fleisch oder Fisch und einem Dessert. Abends, beim großen „Sehen und Gesehenwerden“, geraten Essen und Trinken zu einer willkommenen Nebensache.

  • Borchardt Französische Straße 47, Mitte, tgl. 11:30–0 Uhr, Tel. 030/81 88 62 62, online

Berliner Klassiker: Fischfilet frisch von der Theke bei Rogacki

Traditionsrestaurant Berlin: Fischfilet mit Kartoffelsalat von Rogacki – ein Berliner Klassiker.
Deftige Seemannskost: Fischfilet mit Kartoffelsalat bei Rogacki. Foto: David von Becker

1928 eröffneten Paul und Lucia Rogacki ihren „Rächerwarenhandel“ im Wedding. Seit 1932 bereits ist Rogacki nun in Charlottenburg zu Hause, längst genauso als Tagesrestaurant wie als Delikatessenhandlung. Aus dem Feinkost­angebot werden delikate Gerichte gezaubert, Filetspitzen mit Pfifferlingen zum Beispiel oder Gemüsepfanne mit Wildreis. Vor allem aber geht es bei Rogacki um gebratenen, gedünsteten oder geräucherten Fisch. Das Fischfilet mit Kartoffelsalat ist der Klassiker einer West-Berliner Institution, die mindestens so viel über Berlin zu erzählen weiß wie das Borchardt oder der Grill Royal.

  • Rogacki Wilmersdorfer Straße 145/46, Charlottenburg, Di–Do 10–18 Uhr, Fr 9–18 Uhr, Sa 8–14 Uhr, Tel. 030/343 82 50, online

Dicke Wirtin: Speisen und trinken in holzvertäfeltem Ambiente

Traditionsrestaurant Berlin: Bei der Dicken Wirtin in Charlottenburg wird deftig aufgetischt.
Schmalzstulle, Eintopf, Currywurst und deutsche Küche ohne Ende: Bei der Dicken Wirtin in Charlottenburg wird deftig aufgetischt. Foto: Dicke Wirtin

Die Dicke Wirtin am Savignyplatz ist einer der letzten Leuchttürme der Berliner Kneipenkultur mit guter Bierauswahl und klassischer Kneipen­küche zu günstigen Preisen: Schmalzstullen zum Selberschmieren, Buletten, Eintöpfe. Kiezpflanzen sitzen hier ebenso wie sangesfreudige Touristen oder Geschäftsleute, die im Schlips reinrauschen, um die Fußballübertragung nicht zu verpassen.

  • Dicke Wirtin Carmerstraße 9, Charlottenburg, Mi–Mo 11–23 Uhr, Tel. 030/312 49 52, online

Die Berliner Bohème ist in der Paris Bar zuhause

In der Paris Bar gibt es Flair und Cuisine à la Parisienne für die Kunstszene und diejenigen die dazugehören wollen. Foto: Imago / Stefan Zeitz

Ein Traditionsrestaurant in Berlin, an dessen legendärem Ruf die Qualität der Speisen so gut wie gar keinen Anteil hat: Michael Würthles Paris Bar, die Mutter aller modernen Berliner Künstlerlokalitäten. Dass man unter der ikonografischen Leuchtfassade dennoch mehr als passabel essen kann, süddeutsch und französisch, sei dennoch unbedingt erwähnt. Die Künstler:innen im Publikum sind mit den Jahren weniger geworden, die Prominenten nicht. Ein wichtiger Laden für diese Stadt und ihre Erzählungen.

  • Paris Bar Kantstraße 152, Charlottenburg, tgl. 12–1 Uhr, Tel. 030/313 80 52, online

Authentisch Alt-Berlinerisch bei Max und Moritz

Bei Max und Moritz kommt ihr in den Genuss eines echten Berliner Wirtshauses. Foto: Daniela Friebel/HiPi

Eine Adresse für die Freunde und Freundinnen von Alt-Berliner Spezialitäten in Alt-Berliner Wirtshausatmosphäre. Probiertipp: Bollenfleisch, ein Eintopfgericht mit grünen Bohnen und Lammfleisch. Auch Eisbein und Haxe sind in dieser zweigeschossigen Institution eine, nun ja, Wucht.

  • Max und Moritz Oranienstraße 162, Kreuzberg, Mi–Mo 18–23 Uhr, Tel. 030/69 51 59 11, online

Nicht nur Wilhelm Hoeck, sondern auch die Bouletten sind ein Berliner Original

Traditionsrestaurant Berlin: Bei Wilhelm Hoeck gibt es Klopse, ganz wie Berliner*innen sie lieben.
Bei Wilhelm Hoeck gibt es deftige Klopse, die den Besuch mehr als wert sind. Foto: Johanna Wittig

Eine ehrwürdige Kneipe, in der man auch speisen kann. Etwa die wirklich tadellose Hoeck‘sche Bratwurst, die das Traditionslokal nach eigener Rezeptur produzieren lässt. Für die einfache, ehrliche Küche wie Klopse, Kohlroulade und Boulette werden tatsächlich regionale und saisonale Produkte verwendet. Eine ehrliche Haut.

  • Wilhelm Hoeck Wilmersdorfer Str. 149, Charlottenburg, tgl. 11–0 Uhr, Tel. 030/34 50 98 48, online

Imren in Neukölln lohnt sich bis spät in die Nacht

Imren ist eine Traditionslokalität der anderen Art, die sich fast zu jeder Uhrzeit lohnt. Foto: Susan Schiedlofsky

Welches Traditionsrestaurant in Berlin ist bis in die frühen Morgenstunden geöffnet? Imren Döner gibt es gleich mehrere in der Stadt, doch einen der besten Döner Berlins gibt es nur in der Filiale am Rathaus Neukölln. Das Fleisch ist saftig und zart gewürzt, der Salat frisch und die Saucen hausgemacht und nicht aus der Mayo-Tube. Unbedingt auch die frisch gebackenen Teigspezialitäten wie Pide, Gözleme und Lahmacun probieren.

  • Imren Karl-Marx-Straße 75, Neukölln, tgl. 9-3 Uhr

In Tiergartenquelle fließt das Bier und landen ordentliche Portionen auf dem Teller

Gutbürgerlich lässt es sich in den S-Bahnbögen speisen und alt werden. Foto: Tiergartenquelle

Die urige, typische Berliner Kneipe kann auf eine mehr als 70-jährige Tradition zurückblicken. Im Biergarten kann hausgebrautes Bier genossen werden, dazu gibt es Gerichte wie eine große gutbürgerliche Portion Bandnudeln mit Schweine­geschnetzeltem, Champignonrahm und Tomatenwürfeln. An langen Tischen finden Studierende, die Nachbarschaft und Touris aufs Harmonischste zusammen.

  • Tiergartenquelle Bachstraße S-Bahnbogen 482, Tiergarten, Mo–Fr ab 16 Uhr, Sa+So ab 14 Uhr, online

Biergarten in Berlins grüner Mitte: Das Café am Neuen See

Das Café am Neuen See im Tiergarten: Bötchen schippern, Flammkuchen genießen und Bier trinken in der Sonne. Foto: Imago/Stefan Zeitz

Ein Traditionsrestaurant in Berlin, das vor allem im Sommer die Massen anzieht: Sobald die Sonne scheint, strömen Zwei- und Vierbeiner in das Biergarten-Café im Tiergarten am Neuen See. Der SB-Bereich ist längst zu einem eigenen Pavillon mit mehreren Kassen, Kochstationen und Getränkeausgabe­stellen ausgebaut worden, an denen man sich wie in einer Kantine Brezeln, Pizza, Weiß- und Bratwürste, Pastagerichte, Leberkäse, Radler und Weizenbier holen kann. Bis zum Seeufer reihen sich die langen Biergartentische mit Hunderten von Plätzen.

  • Café am Neuen See Lichtensteinallee 2, Tiergarten, tgl. 9–0 Uhr, Tel. 030/392 76 15, online

Tradition im Diener Tattersall: Ausschank und Hausmannskost

Hausmannskost unter der Fotogalerie: Prominenz an den Wänden und nicht selten auch zu Tisch. Foto: Kai von Kotze

Benannt wurde das mehr als 100 Jahre alte, bodenständige Lokal nach dem Boxer Franz Diener, ein Konkurrent Max Schmelings, der den Ort zum Nachkriegstreffpunkt für Kunstschaffende, Sportler:innen und Journalist:innen machte. Davon zeugen unzählige signierte Fotos an den Wänden. Mit etwas Glück trifft man immer noch Prominenz, die sich an deutscher, pfälzischer und österreichischer Hausmannskost erfreut.

  • Diener Tattersall Grolmanstraße 47, Charlottenburg, Mo–Sa 18–2 Uhr, Tel. 030/881 53 29, online

In der Schöneberger Weltlaterne wird ehrliche Altberliner Küche serviert

Urige Kneipe und Traditionsrestaurant in Berlin-Schöneberg: In der Weltlaterne wird eine bodenständige, deftige Altberliner Küche serviert, wie man sie nicht mehr so häufig findet. So gibt es etwa jeden Mittwoch Hausmannskost wie die Riesenkohl­roulade mit Specksoße, und jeden Donnerstag ist Hackfleischtag mit Berliner Bouletten und Hackbraten mit Pilzrahmsauce, Apfel-Rotkohl und Salzkartoffeln, dazu frisch gezapftes Pils.

  • Schöneberger Weltlaterne Motzstraße 61, Schöneberg, Di–So 17–0 Uhr, Tel. 030/21 96 98 61, online

Café Einstein Stammhaus

Stilecht – nicht überkandidelt – lässt es sich auf Terrasse und in den Räumen des Einstein Stammhauses speisen und trinken. Foto: Anna Blancke

Die  Mutter aller Einstein-Cafés ist zugleich das schönste Wiener Kaffeehaus der Stadt. Das Einstein-Stammhaus bietet alles von der Melange über Vierspänner bis zum Wiener Schnitzel, gute Weißweine, immer mal wieder Prominenz und einen ruhigen, großen Garten hinter der Villa.

Doch Ende Juni 2023 hat der verantwortliche Gastronom Philpp Hasse-Pratje Insolvenz angemeldet. Davon ebenfalls betroffen sind seine Restaurants PHP (Europaviertel) und Amon (Gendarmenmarktes). Wie um die Zukunft des Café Einstein bestellt ist, ist noch unklar.

  • Café Einstein Stammhaus Kurfürstenstraße 58, Schöneberg, online

Mehr Berliner Genusskultur

Noch mehr Tradition gibt es in diesen geschichtsträchtigen Bierstuben: Hebt das Glas in diesen Alt-Berliner Kneipen, in denen seit mehr als 100 Jahren gezapft wird. Der Abend soll niemals enden? Dann kann es in diesen urigen Berliner Kneipen weitergehen: Hier gibt’s süffiges Bier und gutes Essen. Fernab von den Berliner Traditionslokalitäten liegen diese Restaurants: In der Pagode, auf dem Funkturm oder dem Schiff – 12 ungewöhnliche Restaurants in und um Berlin.

Alle aktuellen News und Empfehlungen aus der Berliner Gastro-Welt gibt es in der Rubrik Essen und Trinken. Immer noch hungrig in Berlin? Mit der Berlin Food App von tipBerlin ist das passende Restaurant schnell gefunden und in unserer Edition Food Berlin findet ihr, was Herz und Magen begehren.

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