Japanisch

Tsukushiya in Mitte: Deftige japanische Alltagsküche an der Auguststraße

Das japanische Restaurant Tsukushiya ist von Kreuzberg nach Mitte gezogen. Küchenchefin Kazuko Yokoya rüttelt hier lustvoll an Klischees, statt Sushi steht deftige Hausmannskost mit Hang zu Knoblauch, Ingwer und Bonito auf der Karte ihres Delis – und mit Okonomiyaki zudem eine echte Spezialität. Unsere Autorin Jane Silver war zu Gast im Tsukushiya an der Auguststraße.

Japanische Spezialitäten im Tsukushiya. Foto: Tsukushiya/R. Knobloch
Japanische Spezialitäten im Tsukushiya. Foto: Tsukushiya/R. Knobloch

Tsukushiya ist vom Kotti nach Mitte gezogen

Das Tsukushiya ist der richtige Ort für einen alltäglichen Ausflug in die japanische Gastro-Kultur. Seit seiner Eröffnung in Kreuzberg im Jahr 2017 ist es eine Anlaufstelle für Udon, Soba, Curry, Chicken Karaage, Osakan Okonomiyaki – im Grunde alles außer Sushi und Ramen. Seit Ende Februar 2022 an einem neuen Standort: An der Auguststraße hat sich das Tsukushiya weiterentwickelt, sowohl räumlich als auch kulinarisch. Zwei Speisesäle und eine halbprivate Tatami-Kabine in der Mitte sind geschmackvoll mit Holz, Glas und Kimonostoffen eingerichtet und erinnern an die Taishō-Ära, Japans „Roaring Twenties“.

Das Tsukushiya ist geschmackvoll mit Holz und Glas eingerichtet: Foto: Tsukushiya

Am alten Standort am Kotti gab es kein Wagyu-Steak, in Mitte hingegen kann man nun ein großes Stück davon bestellen. Zur regulären Speisekarte kommt ein gehobenes saisonales Angebot, unter anderem mit gegrilltem Gelbschwanz und einem (zugegebenermaßen köstlichen) Matcha-Fondue mit frischem Obst und handwerklichem Baumkuchen. Noch mehr gute Matcha-Tipps für Berlin geben wir euch hier.

Tsukushiya serviert Okonomiyaki – eine Rarität in Berlin

Am besten hält man sich an die Hausmannskost von Küchenchefin Kazuko Yokoya – vor allem an die Okonomiyaki, die in Berlin eine Rarität und hier ein Genuss sind. Die Kombination aus Kewpie-Mayo, süßer Soße und Bonito-Thunfisch-Flocken ist bereits ein garantierter Genuss für den Heißhunger, umso mehr aber auf einem kissenförmigen Kohlpfannkuchen, der mit Käse, Garnelen, Tintenfisch oder Speck belegt ist.

Sollte man im Tsukushiya unbedingt probieren: Okonomiyaki. Foto: Jane Silver

Neu in Mitte (und diesseits von Düsseldorf, wo Deutschlands größte japanische Community lebt, ebenfalls schwer zu finden) ist das Straßengericht Yakisoba: gebratene Nudeln mit Schweinebauch oder Tofu, eingelegtem Ingwer und einer dicken, Worcestershire-ähnlichen Sauce.

Beide haben an sich schon die Größe einer vollen Mahlzeit, aber man kann auch noch ein paar „Tapas“ dazu essen – das doppelt gebratene Karaage ist so knusprig und saftig wie immer, oder ein neuer Salat mit gebratenem Tofu und Lotuswurzel. Die meisten kleinen Teller kosten um die sechs Euro, die Hauptgerichte zwischen zehn und 15 Euro, was bedeutet, dass zwei Personen für den Preis eines einzigen Wagyu-Steaks ein wahres Festmahl genießen können und sollten. Wenn ihr etwas mehr ausgeben wollt, dann tut das für Sake: Die Auswahl mag vielleicht nicht mit der vom Zenkichi, das ganz in der Nähe eingezogen ist, mithalten können. Aber der 15 Euro teure Dreiglas-Sampler (einschließlich einer gefährlich trinkbaren Yuzu-Variante) ist dennoch eine tolle Ergänzung.

Zum Abschluss gibt es ein „Cream Soda“, ein unnatürlich grünes Eis mit Melonengeschmack, das in Berlin zwischen Tsukushiya und Dashi Diner gerade sehr beliebt ist. Wird das euer Fernweh nach Japan stillen? Vielleicht nicht, aber zumindest habt ihr nun einen Grund weniger, um nach Düsseldorf zu fahren.

  • Tsukushiya Auguststr. 36, Mitte, Mo–Do 18-23 Uhr, Fr+Sa 18-23.30 Uhr, online

Mehr Berliner Esskultur

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