Tupac ist zurück: Ariel Peralta hat sein lateinamerikanisches Restaurant wieder eröffnet – mit entspanntem Setting, ebenso entspannten Preisen, saisonal variierendem gegrillten Huhn und fantastischer Ceviche.

Traurig waren Berliner Freund:innen einer anspruchsvollen peruanischer Küche, als das Tupac im Riehmers Hofgarten vor gut einem Jahr seine Pforten schloss. Es sollte kein Abschied für immer sein – eher eine Häutung, eine behutsame Neuerfindung. Das jedenfalls klingt durch, wenn Koch und Mitbesitzer Ariel Peralta vom neuen Tupac erzählt.
Umgezogen ans andere Ende Kreuzbergs, an die quirlige, lebendige Oranienstraße. In den Räumen der ehemaligen Taco-Institution Santa Maria soll alles ein bisschen lässiger, ein bisschen zugänglicher werden: kein peruanisches Fine Dining – stattdessen eine gegenwärtige pan-lateinamerikanische Küche im entspannten Setting und mit entspannten Preisen.
Allerdings weiterhin mit einer saisonal wechselnden Karte und dem Fokus auf regionale Produkte. Auf der Karte stehen Tacos, Teigtaschen wie Empanadas und Arepas oder frittierte brandenburgische Kartoffeln. Aber eben auch Peraltas fantastisches Ceviche, vielleicht die beste der Stadt, und ein gegrilltes halbes Huhn, das je nach Saison anders serviert wird: im Hochsommer mit einer Sauce aus Erdbeeren und Chipotle Chilies, im Herbst mit Pfifferlingen. Dazu kann man sich durch die eklektische Weinkarte trinken – oder saisonale Drinks probieren, etwa ein Rhabarber Sour, oder – eine Hommage an das alte Santa Maria – wechselnde Frozen Margaritas und hausgemachte südamerikanische Limonaden.
Restaurant Tupac ist nach einem peruanischen Freiheitskämpfer benannt
Etwas von seiner Fine Dining-Zeit hat sich Peralta bewahrt: Nach dem Essen kommt eine bemalte Kiste mit südamerikanisch inspirierten Petit Fours, argentinische Alfajores etwa, auf den Tisch.
Benannt ist das Tupac übrigens nicht nach dem afroamerikanischen Rapper Tupac Shakur, sondern nach Tupac Amaru, dem sagenumwobenen peruanischen Kämpfer gegen die spanischen Besatzer. Ein Freiheitskämpfer als Patron passt gut zu einem Ort, der künftig für alle zugänglich sein will.
- Tupac Oranienstr. 170, Kreuzberg Di–Do, So 18–22.30 Uhr, Sa+So 18–23 Uhr, Website
Das kleine Imbissrondell am Richardplatz wird endlich wieder genutzt: Fräulein Pilz heißt die sympathische Currywurstbude, die gut in die Nachbarschaft passt. Wie in Frankreich: Die Bäckerei La Miche in Schöneberg. 100 Jahre alt und immer noch gut: Das Köpenicker Eicheneck rettet die Wirtshausehre. Berlin räumt mal wieder ab: Das sind die Preisträger der Mixology Bar Awards 2026. Den Stadtrand verbindet viel: Köpenick und Spandau haben etliche Gemeinsamkeiten. Berlins bestes Kleingartenlokal? Wir finden, die Bollenpiepe hat den Titel verdient. Dolce Vita an der Dahme: The Clash in Grünau. Auf einen Kaffee mit der Moderne: Das herrliche Café Tiergarten. Zeitgenössisch lässig: Grießbrei und Fischbrötchen im Onette. Peruanisches Diner in der schönsten Garage der Stadt: Das Ari’s ist ein neuer Lieblingsort. Wiener Eiskrapfen und die alte BRD: Das Bundesbüdchen feiert die gehobene Wirtshauskultur.


