„Es stimmt nicht, dass man Sake richtig heiß trinken soll. Ich empfehle 10 bis 15 Grad wie beim Wein.“ Die Frau, die das sagt, kennt sich aus mit dem japanischen Volksgetränk, schließlich stammt sie selbst von der Insel im Pazifischen Ozean. Und nicht nur das: Yoshiko Ueno-Müller hat ein Buch geschrieben über Sake, über seine Herstellung, über Terroir und Traditionen und wie sich der japanische Reiswein als Würzmittel in der Küche einsetzen lässt („Sake – Elixier der japanischen Seele“, Verlag Gebrüder Kornmayer 2013, 35 Euro).
Viele Jahre galt Sake als exotisches Highlight nach einem asiatischen Menü, das der Gast sich gönnte, um den kulinarischen Ausflug in das ferne Land zu krönen. Leider waren die Qualitäten, die in jenen frühen Jahren über den Tresen wanderten, nicht die besten. Muffig war noch eines der harmloseren Adjektive, mit denen Sake oft beschrieben wurde. Mit der Verbreitung der japanischen Küche in Europa aber kamen zunehmend auch hochwertige Qualitäten nach Deutschland. „Für den Japaner bedeutet Sake das, was für den Südeuropäer der Wein ist: Genuss in flüssiger Form“, sagt Yoshiko Ueno-Müller.
Wie beim Wein gibt es beim Sake sehr große Qualitätsunterschiede. Da der Begriff nicht geschützt ist, darf auch billiger Fusel als Sake verkauft werden. Die Premium-Sorten hingegen, mit den Prädikatsweinen bei uns vergleichbar, offenbaren einen weiten Geschmackshorizont: Noten von Äpfeln, Erdbeeren und Trauben, Karamell oder Kakao. Sogar eine Art Champagner findet sich darunter: Der Fukuju Awasaki Sparkling überzeugt mit einer milden Säure und einem feinen Perlenspiel.
Text: Marion Hughes
Foto: Markus Bassler
Dos Palillos Berlin Rosenthaler Straße 53, Mitte, Tel. 20 00 34 13
Cocoro Sake-Bar mit großer Auswahl, Mehringdamm 67, Kreuzberg, Tel. 81 49 43 29.
Ula Berlin Japanisches Restaurant mit sehr guter Sake Auswahl, Tel. 89 37 95 70
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