Das puristische Design vermeidet jegliche Ablenkung und legt den Fokus auf das Kulinarische, das ohne viel Chichi die neapolitanische (!) Pizza ins Zentrum des Geschehens rückt. Das ist ein Novum in Berlin. Der Teig enthält wenig Hefe und wird mit Oregano in einem handgemauerten Kuppelofen gerade einmal 60 Sekunden bei 500 Grad gebacken. Das Ergebnis unterscheidet sich klar vom typischen Teig: Er ist deutlich fluffiger, also keineswegs kekskross – und vor allem aromatischer. Beim Belag der Margherita sorgen weitgereiste Tomaten, die am Rande des Vesuvs gewachsen sind, für ein saftiges Erlebnis. Diese Gemüsesorte bleibt indes die einzige Importware. Ansonsten setzt das Haus auf regionale Produkte mit Bioqualität, wie beispielsweise bei der Wildschwein-Pizza, die, ganz rosmarinaromatisch, mehr als zu überzeugen weiß. Der freundliche und dabei zupackende Service rundet den Gesamteindruck ab: Diese Pizzeria folgt keinem Standard, sie setzt ihn.
Text: Ronald Klein
Foto: Alex Brunner
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Templiner Straße 7, Prenzlauer Berg, ?Tel. 48 62 56 14, Di–So 17–24 Uhr