In diesen Zeiten ein Food Festival? Ja, jetzt erst recht – aber so Corona-konform wie nur möglich. So haben wir vergangene Woche unser erstes tipBerlin Food Festival gefeiert. Und dabei viel gelernt, geschmeckt und auch Hoffnung geschöpft!
Ach, war das eine tolle Woche! Nach anderthalb Jahren Planung wurde unser erstes tipBerlin Food Festival Realität – und übertraf unsere Erwartungen. Tolle Workshops, tolle Dinner, tolle Gäste und tolle Gastgeber, gekrönt von einem informativen und inspirierenden Tag im Clärchens Ballhaus mit spannenden Podiumsdiskussionen und vielen guten Gesprächen.
tipBerlin Food Festival: Wann, wenn nicht jetzt?
Als wir erstmals darüber nachdachten, ein Food Festival aufzusetzen, hatten wir noch ganz andere Pläne im Kopf: Groß sollte es werden, wir wollten über Nachhaltigkeit reden, über das saisonale und regionale, über die Landwirtschaft, über Kultur, über den Genuss und alles was dazugehört. Aber dann kam die Pandemie und wir mussten uns der Frage stellen: ein Food Festival, jetzt und unter diesen Umständen? Können wir das verantworten und braucht das überhaupt jemand?
Doch es waren gerade die Gespräche, die wir in den vergangenen Monaten mit Gastronom*innen in ganz Berlin führten, die uns bewiesen: wann, wenn nicht jetzt? Denn genau jetzt braucht es eben doch ein Scheinwerfer auf all die Genusshandwerker*innen, die diese Stadt ernähren und die kulinarische Landschaft Berlins so aufregend, so vielfältig und so genussvoll machen. Die Gastronom*innen, die Berlin in den letzten Jahren zur Genussmetropole gemacht haben und die jeden Tag ganz großartiges leisten.
tipBerlin Food Festival: Berlin bleibt hungrig
Und so wurde unser Festival kleiner, aber mindestens genauso fein wie ursprünglich geplant. Dezentral und so sicher, wie nur möglich. Wir haben im Otto grüne Tomaten eingemacht, bei Berlin Cuisine nachhaltiges Zero-Waste-Kochen gelernt, Bier verkostet, Schokolade und Wein kombiniert und mit einer bunten Mischung an anderen Kochbegeisterten gemeinsam thailändischen Chicken Rice gekocht.
Wir waren bei SchmidtZ&KO zu Gast und im Einstein Unter den Linden zum Wiedervereinigungsmenü, haben uns von Julia Heifer im Lok 6 mit uckermärkischen Pilzen und tollen Weinen überraschen lassen, im Hallmann & Klee die besten Trüffel der Stadt gekostet und bei Rocket + Basil moderne persische Festtagsküche kennengelernt – und die Liste nimmt kein Ende. Insgesamt waren wir mit euch bei 15 Läden zu Gast und haben dabei eins gelernt: Berlin bleibt hungrig. Hungrig auf neuen Geschmack, neue Orte und neue Erfahrungen.
Spannende Podiumsdiskussionen auf dem tipBerlin Food Festival
Auch bei unserem Podiumsdiskussionen am Samstag im Clärchens Ballhaus, das Hauptquartier unseres tipBerlin Food Festivals, ging es genau um diesen Hunger auf Neues. Mit spannenden Gästen wie den Gastronom*innen Ilona Scholl aus dem Tulus Lotrek, Antonio Bragato aus dem Il Calice, Nachhaltigkeitsberater Jörg Reuter und der Grünen-Politikerin Canan Bayram zum Beispiel in einer Diskussion um Stadtentwicklung, Gastronomie und die Folgen der Krise zum Beispiel. Oder mit der Barbesitzerin Susan Choi, Künstlerin und Pop-up-Köchin Sarah Alikhan und Bloggerin und Aktivistin Mary Scherpe über Gleichberechtigung in den Küchen.
Den Tag beendete eine im Zuge der Sperrstunde und Alkoholverbote sehr aktuell gewordene Diskussion über Alkohol und flüssige Innovationen mit BRLO-Chefin Katharina Kurz, Horváth-Sommelière Janine Woltaire, Freimeisterkollektiv-Gründer Theo Lighart und Christian Gentemann, bekannt aus der Bar am Steinplatz und Creative Director für die Gastronomie Konzepte der PEAK Hospitality Group. Unser Partner Markthalle 20/Havelland Express versorgte uns dabei mit Lachs von den Müritzfischern und Köstlichkeiten vom Havelländer Apfelschwein.
Wie es jetzt weitergeht? Wir planen schon für 2021. Hoffentlich bis dahin auch wieder größer und mit Platz für viel mehr von euch, für viel mehr Gespräche, viel mehr Austausch und noch viel mehr außergewöhnliche kulinarische Erfahrungen. Wir freuen uns auf alles, was da kommt!
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