Bars

Essen und Trinken rund um den Uber-Platz: Unsere Tipps

Es gibt viele gute Gründe, Zeit am Uber-Platz zu verbringen: Sport-Events, Konzerte, Berlinale-Filme. Wer sich mehr wünscht als die Snacks in der Uber Eats Music Hall oder der Uber Arena, bekommt hier Tipps von uns: gute Lokale, Restaurants und Bars, die sich ganz in der Nähe des Friedrichshainer Vergnügungsviertels befinden.


Michelberger

Wir empfehlen einen Abstecher ins Michelberger. Foto: Clemens Niedenthal

Dem Michelberger Hotel eilt der fulminante Ruf voraus, dass dort immer irgendwas los ist. Auch gastronomisch. Die eigene Schnapslinie (inzwischen gehört auch die Preussische Spirituosen Manufaktur zur Michelberger-Familie), das Craft-Bier und die Auswahl an Naturweinen zeugen von kulinarischem Ehrgeiz. Auf der Abendkarte locken an der neuen Berliner Produktküche geschulte Teller. Täglich ab 17 Uhr wird das Café in der Hotellobby zur Weinbar. Zudem kann im Michelberger täglich gebruncht werden, mit hausgemachtem Brot, warmem Gebäck, Obst, eingelegtem Gemüse und warmen Gerichten.  Der eigentliche leise Star aber ist das Abendmenü, das zunemend aus den Produkten der eigenen Michelberger Farm im Spreewald bestritten wird. Günstiger kann man einen Abend der zeitgenössichen Berliner Nova-Regio-Küche nicht erleben.

  • Michelberger Warschauer Str. 39–40, Friedrichshain, Brunch Mo–Fr 7–11 Uhr, Sa+So 8–14 Uhr, Dinner Di–Sa  18–23, Weinbar tgl. ab 17 Uhr, Tel. 29 77 85 90, Website

Brasserie Dandelion

Japanisch-jamaikanisch: Katsu Sando in der Brasserie Dandelion. Foto: Michael Shuker

Dandelion heißt eine mit viel rohem Holz und einigem Neonlicht entworfene, unaufgeregt coole Brasserie an der Warschauer Brücke. Sie reiht sich ein in die noch kurze Liste zeitgenössischer Restaurants von Migrant:innen der zweiten Generation, die sich dem Dogma der porentief reinen Länderküche lustvoll widersetzen. Dashi Diner, Love Deluxe, nun also die Brasserie Dandelion.

„Ich wollte einen Ort, der fresh ist“, sagt Qingqing Hu. Die gebürtige Chinesin kam als Achtjährige mit ihren Eltern nach Berlin. Hu jobbte in der Berliner Clubkultur, studierte Architektur, entwarf Restaurants  – zuletzt eben ihr eigenes. Küchenchef Troy Lopez wiederum war Teil des jamaikanischen Restaurants Rosa Caleta in Kreuzberg. Hat Lopez Stress, beginnt er zu backen. Weil eine Restauranteröffnung stressig ist, gibt es im Dandelion einen großartigen Ingwer-Matcha-Orange-Kuchen. Was es noch gibt: japanisches Katsu-Sando-Sandwichs mit überragendem (jamaikanischem) Fried Chicken. Und italienische Carbonara mit japanischen Udon-Nudeln, japanisches Curry. Mehr zur Brasserie Dandelion lest ihr hier.

  • Dandelion Warschauer Str. 36, Friedrichshain, Di–Sa 12–15.30 + 17–22 Uhr, Küche bis 21 Uhr, Instagram

Weng Cheng III

Für so einen Teller Nudeln steht man gern ein paar Minuten in der Schlange. Foto: Wen Cheng Noodles

Die handgezogenen Nudeln von Wen Cheng gibt es mittlerweile auch in Friedrichshain. Zwar ist vor dem Laden immer eine Schlange, aber man wartet nie länger als 15 Minuten und kommt nach einer halben, spätestens Dreiviertelstunde wieder satt und selig raus. Das fühlt sich tatsächlich sehr weltstädtisch an.

  • Weng Cheng III Simon-Dach-Str. 22, Friedrichshain, Di–So 17–22 Uhr, Sa+So 12–15 + 17–22 Uhr, Website

Mutzenbacher

Unter dem Motto „Tradition, Trash, Trompeten“ gibt es österreichisches Soul Food mit und weit über Wiener Schnitzel hinaus (auch vegetarisches Sellerieschnitzel), gern in besonderer Kombination, dazu Beschallung des fantastischen österreichischen Radiosenders FM4. In der kalten Jahreszeit stärkt man sich am besten mit der Spezialität des Hauses, dem Germknödel.

  • Mutzenbacher Libauer Str. 11, Friedrichshain, Mo–Fr 17–23 Uhr, Sa+So 12–23 Uhr, Tel. 030/95 61 67 88, Website

Mina

Tabbouleh im Restaurant Mina. Foto: Mina

Die italienische Küche wird im Mina um Aromen der Levante und auch Armeniens erweitert. Auch, weil solche Teller (Rote-Bete-Hummus, Tabbouleh, Fattoush) gut zur Idee des tischweisen Teilens passen. Beginnen sollte der Abend aber gerade in größerer Runde (ab vier Personen) mit einer der überraschend unneapolitanischen, knusperkrossen Pizzen, belegt etwa mit Mortadella und Pistazien (24 Euro). Danach etwa die bestechend puristischen Kaninchen-Tagliatelle, nur Pasta, Safranbutter und eine großzügige Portion Fleisch (26 Euro). Oder mit dem perfekt schlonzigen Risotto (mit Kalbsbäckchen 58 Euro), das bewusst für zwei Personen zubereitet wird.

Mikhail Mnatsakanov und sein so souveränes wie herzliches Team (Küchenchef Nicolas Lorieux kochte sieben Jahre im Mine in St. Petersburg und hat aufgrund des Kriegs gegen die Ukraine Russland verlassen) wissen um das Comeback solcher Rituale: Servieren am Tisch, Atmosphäre schaffen, den Gästen aber genauso genügend Freiraum geben. Eine perfekte Küche, die ihre Exzellenz eben nicht mit jedem Bissen und jeder Geste betonen muss. Günstig ist das alles nicht, aber das Einfache mit dem Spektakulären zu kombinieren und das Lässige mit dem Verbindlichen, das gelingt wenigen Orten besser als dem Mina.

  • Mina Mühlenstr. 61-64 (Pier 61), Friedrichshain, tgl. 12–24 Uhr, letzte Bestellung 22.30 Uhr, Website

Mario x Gambino

Ganz nah am Uber-Platz: Mario x Gambino. Foto: AMANO Group

Im Hotel Amano East Side, wo man vielleicht schon die East Side Bar und die Dachterrasse mit Spreeblick kennt, kann man mittlerweile auch Pizza essen. Neapolitanische, um genau zu sein. Und zwar in der Pizza Mario x Gambino – im Sommer auch auf der großen Terrasse mit 140 Plätzen.

  • Mario x Gambino Stralauer Platz  30–31, Mo–Do, So 17–22 Uhr, Fr 17–23 Uhr, Tel. 0152-32 18 09 07, Instagram

Anima

Teller im Anima. Foto: Anima

Hotelrestaurants Leben einzuhauchen ist vielleicht die Königsdisziplin der Berliner Gastronomie. Was hilfreich ist: ein cooles, griffig zu kommunizierendes Konzept. Eine Listening Bar zum Beispiel. Tatsächlich machen die handgebauten Hornlautsprecher nach japanischem Vorbild optisch und akustisch viel her. Die Musik, unbedingt von Vinyl abgespielt, reicht von arabischem Funk bis zu französischem House. Dazu sitzt es sich geschmackvoll im loungigen Mobilär. Man sippt an seriös gemixten Cocktails, trinkt einen der zeitgeistigen Weine und nascht sich durch die kleine Auswahl an mediterranen Tellern, für die der talentierte Küchenchef Andrea Iannicella verantwortlich ist. Er ist aus dem Kink auf dem Pfefferberg ans Friedrichshainer Spreeufer gewechselt. Gegrillte Garnellen, Polpette mit Ochsenschwanzfüllung, aromenontensive Tomaten, eine klassische Tarte Tatin (Teller 6–20 Euro). Die Stimmung: angenehm lebending – und das in dieser eben noch einzig von Touristengruppen frequentierten Ecke der Stadt.

  • Anima im Locke Hotel, Mühlenstr. 61-63, Friedrichshain, Mo 7.30–18.30 Uhr, Di–Do 7.30–0 Uhr, Fr+Sa 7.30–1 Uhr, So 8.30–24 Uhr, bei Instagram

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