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Das Rat­haus Tiergarten als Täter- und Erinnerungsort

Am israelischen Holocaust-Gedenktag Jom Haschoah, 28.4.2022, eröffnet um 15 Uhr die Aus­stellung „Das Rat­haus Tiergarten als Täter- und Erinnerungsort“ im historischen Bürgermeisterzimmer des Rathauses Tiergarten, 2. OG, Mathilde-Jacob-Platz 1, 10551 Berlin.

Die Ausstellung stellt u.a. die Geschichte des Gebäudes vor. Es entstand 1935-1937 für die Verwaltung des Bezirks Tiergarten und war der erste Neubau in der Zeit des Nationalsozialismus für die Berliner Kommunalverwaltung. Ein bemerkenswertes Relikt dieser Zeit ist das denkmalgerecht sanierte, holzvertäfelte Bürgermeisterzimmer mit eingelassenen Vitrinen im zweiten Obergeschoss. Es wurde bis 2017 von den Bürgermeistern von Tiergarten und später Mitte als Büro genutzt. Dort werden Gast­geschenke, die seit 1970 von der Partnerstadt Ho­lon/Israel an das Bezirksamt über­geben wurden, gezeigt und in einem digi­talen Medientisch Formen des Um­gangs mit – und der Nutzung von – NS-Bauten nach 1945 in Deutschland disku­tiert. Zusätzlich soll dieser Raum, die Dependance des Mitte Museums, für Veranstaltungen genutzt werden, bei­spiels­weise zur Ge­schich­te Moabits, der Fusion der Rathäuser Wedding, Mitte und Tier­garten sowie zum Gedenkort Güterbahnhof Berlin-Moabit: Seit 2016 wird auf dem Gelände des früheren Güterbahnhofs Moabit an die von dort 1942-1945 über 30.000 jüdischen Deportierten aus Berlin erinnert. Das Netzwerk dieser Deportationsmaschinerie wird im Flurbereich vor dem ehemaligen Bürgermeisterbüro nachgezeichnet. Im Vorzimmer des historischen Bürgermeisterzimmers werden vier Schriftsteller*innen vorgestellt, die in der Zeit des Nationalsozialismus in Tiergarten verfolgt wurden: Kurt Tucholsky (1890-1935), Musa M. Džalilʹ (1906-1944), Albrecht Haushofer (1903-1945) und Nelly Sachs (1891-1970).



 

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