Ausstellung/Andere Orte

Berlimbo

27.01. – 05.03.2023

Der ohnmächtige Schwebezustand „in Limbo“, in dem sich viele Zivilist*innen angesichts des Schreckens des Krieges in der Ukraine befinden, ist der Ausgangspunkt für die zeichnerischen und skulpturalen Arbeiten des Konzeptkünstlers Alexander Povzner (*1976 in Moskau).

Er begann sie während eines Residenzaufenthalts beim Nassauischen Kunstverein in Neuwied, wo er die erste Woche in Isolation mit Covid-19 in einem kahlen Hotelzimmer verbrachte und eigene psychische Zustände zur Schöpfungsquelle neuer Arbeiten machte. Seit er in Berlin ist, fängt er im Kaleidoskop der visuell übersättigten Großstadt spezifische Momente ein, die seine aktuelle und persönlich prekäre Lage widerspiegeln.

Die Ausstellung im Gotischen Haus ist das Ergebnis eines unfreiwilligen Selbstversuchs des Künstlers als eigenes Beobachtungsobjekt in Neuwied und sein persönliches Tagebuch der letzten Monate in Berlin.



Es sind Aufzeichnungen subjektiver Zustände und eine Übersetzung seines erzwungenen Berliner Alltags in ebenso prägnante wie paradoxe Bilder: Gefundene Mützen bekommen Gesichtszüge aus Münzen, konisch aufgespießte Kleidung und Zeitungen avancieren zu überdimensionierten Dönerspießen, Büroklammern fixieren einen menschlichen Körper oder klemmen in Gesichtern.



Mit seinen intuitiv sich erschließenden, narrativen Arbeiten eröffnet Alexander Povzner den Besucher:innen sowohl einen Einblick in seine eigene Welt als er auch die eigene Perspektive aus einer anderen erkennen lässt.



Text: Olga Vostretsova

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