In einer Zeit krisenhafter Ereignisse lassen wir uns von Fotografien und Texten emotionalisieren und polarisieren. Zugleich möchte man mit der eigenen Stimme – und mit Bildern – der zunehmenden Spaltung etwas entgegenhalten.
Doch welches Wissen können Bilder, zumal fotografische, tatsächlich transportieren, was kann mit Bildern noch gesagt werden? Ist es nicht gerade die Kamera, die zwischen uns steht? Ununterbrochen zeichnet sie auf und bestärkt in unzähligen Kanälen mit ihren „Bubbles“ die jeweiligen Gewissheiten. Bilder vertiefen Gräben, markieren die Dissense und werden selbst zum Medium der Polarisierung.
Die Festivalausstellung unterbricht diesen Kreislauf. Projekte von rund 20 Künstler*innen stehen für ein „Verstehen vom anderen“ und dafür, dem Gegenüber mittels der eigenen Stimme Resonanz zu verleihen. In Mikrogeschichten thematisieren die Arbeiten u. a. den Zusammenhang von sozialer Klassifikation und Bildungschancen, anhaltende Ausgrenzungserfahrungen von Menschen mit Migrationsgeschichte, Erfahrungen der unmittelbaren Nachwendezeit oder die Radikalisierung von Teilen der Gesellschaft. Aber auch der Krieg Russlands gegen die Ukraine und die krisenhaften Entwicklungen in Nahost sind Themen, die in den Beiträgen nicht in Behauptungen, sondern fragend umkreist werden.
Mit: Ilit Azoulay, Yevgenia Belorusets, Cana Bilir-Meier, Hannah Darabi & Benoît Grimbert, Fungi (aka Phuong Tran Minh), Bérangère Fromont, Beate Gütschow, Raisan Hameed, John Heartfield, Leon Kahane, Susanne Keichel, Simon Lehner, Boris Mikhailov, Pınar Öğrenci, Helga Paris, Einar Schleef, Maya Schweizer, Wenke Seemann, Christine Würmell, Tobias Zielony
Die Ausstellung wurde von Maren Lübbke-Tidow kuratiert.
Im Rahmen des EMOP Berlin – European Month of Photography 2025
Der EMOP Berlin – European Month of Photography wird organisiert von Kulturprojekte Berlin.
12.03.2025 - 10:48 Uhr
Ausstellung/Andere Orte
Festivalausstellung zum EMOP Berlin – European Month of Photography: was zwischen uns steht. Fotografie als Medium der Chronik
Daten & Fakten
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Termin
Samstag 15.03.2025
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Veranstaltungsort
Akademie der Künste Hanseatenweg
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Adresse
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Telefon
030 200 57 20 00
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Website
https://www.adk.de/de/besucherinformation/hanseatenweg/index.htm