Ausstellung/Museen

Das Armbruster-Zimmer

Dieses Dauerausstellung-Modul im Obergeschoss des Herrenhauses der Domäne Dahlem beleuchtet das Leben des bedeutenden Bienenkundlers Ludwig Armbruster und bietet mit ausgewählten Stücken seiner umfangreichen Sammlung Einblicke in die faszinierende Kulturgeschichte der Imkerei.



Die kleine Schau legt ihren Schwerpunkt auf ungewöhnliche Stücke, die der weltweit angelegten Sammlungstätigkeit Armbrusters noch persönlich zugeordnet werden können. Hierzu gehören z.B. unterschiedlichste Formen von Bienenwohnungen, zu denen auch eigene Entwicklungen von ihm zählen. Aber auch Zubehör des Imkerhandwerks wie Smoker, Weiselkäfige, eine Strohpresse sowie eine große hölzerne Spindelpresse von 1770 für die Gewinnung von Honig und Wachs werden gezeigt.



Besondere Beachtung verdient außerdem die Person Ludwig Armbrusters selbst (* 1886, † 1973): Der erste Leiter des 1923 in Berlin-Dahlem gegründeten Instituts für Bienenkunde war nicht nur promovierter Zoologe, sondern hatte auch das Zweite Staatsexamen als Lehrer und zuvor ein Katholisches Theologiestudium erfolgreich absolviert und nach der Priesterweihe als Vikar gearbeitet, bevor er nach Berlin ging. Seine wissenschaftliche Arbeit befasste sich vor allem mit der Bienenzucht. Als erster Bienenforscher versuchte Armbruster, die von Gregor Mendel erforschte Vererbungslehre bei der Honigbiene nachzuvollziehen und für die Züchtung zu nutzen. Besondere historische Würdigung erfährt er heutzutage zudem wegen seiner Zivil-Courage: Nachdem er am 2. März 1933 für den verlangten Treue-Eid auf Adolf Hitler die Unterschrift verweigert und zudem mehreren jüdischen Studenten mit einem Facharbeiterbrief, der zur Ausreise nach Palästina nötig war, das Leben gerettet hatte, wurde er 1934 als Opfer nationalsozialistischer Willkürmaßnahmen aus dem Amt vertrieben. Erst 2007 wurde er offiziell als NS-Opfer rehabilitiert.

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