Ausstellung/Museen

Neu in Szene - Friedrich der Große in Charlottenburg

Diese neu konzipierte und überarbeitete Dauerausstellung stellt Friedrich den Großen (1712–1786) als Bauherrn des Neuen Flügels in den Mittelpunkt und präsentiert den bedeutenden Monarchen der preußisch-deutschen und europäischen Geschichte jenseits der gängigen Klischees. Ermöglicht wird das Projekt durch die großzügige Förderung der Deutschen Klassenlotterie Berlin (DKLB).

Die Besucherinnen und Besucher werden in jedem der 16 Räume des Obergeschosses eine andere Facette des Königs kennenlernen. So wird die Funktion Charlottenburgs als Ort höfischer Feste verdeutlicht, die teils problematischen Beziehungen des Monarchen zu seinen Hofkünstlerinnen und Hofkünstlern werden diskutiert und es wird erklärt, wie und von wem das Bild vom sparsamen und aufopferungsvollen Monarchen eigentlich in die Welt gesetzt worden ist. Zudem kann der Frage nachgegangen werden, wie der König seine Kunstankäufe eigentlich tätigte. Ein Thema soll aber auch die Fotodokumentation aller Deckengemälde Antoine Pesnes (1683–1757) sein, die zwei Wochen vor deren endgültiger Zerstörung im Winter 1943 abgeschlossen wurde. Kostbares Rokoko Nur zwei Monate nachdem Friedrich der Große den Thron bestiegen hatte, ließ er den Grundstein für den ersten Schlossbau seiner Regierungszeit legen: den Neuen Flügel in Charlottenburg. Unter der Federführung von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (1699–1753) entstanden dort Wohnungen für den jungen König und seine Frau Elisabeth Christine (1715–1797), vor allem aber auch zwei neue Festsäle, da Friedrich den Neuen Flügel in erster Linie für Familienfeiern nutzte. Vor allem anlässlich der Hochzeiten seiner Geschwister, Nichten und Neffen richtete der König in Charlottenburg große Feiern aus.

Nach den schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und dem Wiederaufbau entschied man sich zu einer Rekonstruktion der meisten dieser friderizianischen Innenräume. Während sich von den hochkarätigen Gemälden, mit denen Friedrich vor allem das Konzertzimmer und die Gris-de-Lin-Kammer ausstatten ließ, ein wichtiger Teil erhalten hat, wurden sämtliche Möbel aus friderizianischer Zeit jedoch schon im 19. Jahrhundert aus Charlottenburg entfernt. Damit diese Interieurs dennoch wieder für die Besucherinnen und Besucher erlebbar werden, erfolgt die Ausstattung mit erhaltenen Möbeln, die Friedrich für das im Zweiten Weltkrieg ebenfalls schwer beschädigte und anschließend abgetragene Potsdamer Stadtschloss in Auftrag gegeben hatte. Diese entstanden zwischen 1745 und 1747 und damit zur gleichen Zeit, in der die zweite Wohnung des Königs im Neuen Flügel eingerichtet wurde. Auch in ihrer Funktion entsprachen sich die Räume der Friedrichwohnungen in Charlottenburg und Potsdam vollständig. Gleichzeitig werden die meisten Gemälde, die zur friderizianischen Originalausstattung gehören, nun wieder in den Räumen zu sehen sein, in denen sie sich nachweislich von Anfang an befanden. Für Besucherinnen und Besucher eröffnet sich damit ein „Seherlebnis“, das der Situation des 18. Jahrhunderts weitgehend entspricht und einen Eindruck friderizianischer Hofkultur vermittelt.

Die grundsätzliche Überarbeitung der Rokoko-Räume ist neben den bereits vor einem Jahr eröffneten Räumen zur Dynastiegeschichte der Hohenzollern Resultat des Projekts „Charlottenburg 2030“, das die erste vollständige und übergreifende museale Neukonzeption des Schlosses seit dem Wiederaufbau umfasst.

Schloss Charlottenburg, Detail aus den Innenräumen
Schloss Charlottenburg, Detail aus den Innenräumen © SPSG / Foto: Franca Wohlt

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