Ausstellung/Museen

Geplündert – Geschunden – Gerettet (?). Die Gräber der Qubbet el-Hawa-Nord

Als eine Art „Halbzeitbilanz“ präsentiert das ägyptisch-deutsche Ausgrabungsteam der Staatlichen Museen zu Berlin und des Inspektorats von Assuan die Ergebnisse eines bis 2028 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Ausgrabungsprojektes. Anhand von Fotos und Dokumentationsmaterialien wird das Schicksal einer erst jüngst geplünderten Ausgrabungsstätte geschildert.

Das Ägyptische Museum der Staatlichen Museen zu Berlin konnte dank einer Initiative des ägyptischen Antikenministeriums im Jahr 2014 ein partnerschaftliches Grabungsprojekt bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft als Langzeitvorhaben einreichen und mit den Arbeiten im folgenden Jahr beginnen. Ort des Geschehens bildet die Westseite des Nils gegenüber der Provinzhauptstadt Assuan im Süden des Landes. Dort wurde in den unruhigen Zeiten des sogenannten „Arabischen Frühlings“ bei der Landnahme eines kleinen Hügels seitens der lokalen Dorfbevölkerung eine bislang unbekannte Felsgräbernekropole entdeckt und systematisch geplündert.

Die Nekropole mit ihren derzeit 10 bekannten Gräbern liegt ungefähr 800 Meter nördlich des bekannten Gräberberges der Qubbet el-Hawa (Hügel des Winds). Sie ist für die Wissenschaft deshalb von so großer Bedeutung, weil die entdeckten Anlagen zum Großteil der lokalen Elite des „Neuen Reichs“ (ca. 1550 – 1000 v. Chr.) zuzuschreiben sind, die zwar über andere Monumente bekannt sind, deren Bestattungsort aber bislang unbekannt war.

Die ägyptisch-deutsche Kooperation hat sich zum Ziel gesetzt, diese bedeutenden Grabanlagen – und die Reste dessen, was die Grabräuber übriggelassen haben – zu dokumentieren, zu publizieren und der Nachwelt durch Restaurierung und ein nachhaltiges Site-Management zugänglich zu machen.

Dokumentationsausstellung mit Highlight

In der Ausstellung werden die aktuellen Forschungsergebnisse der letzten Jahre präsentiert und die einzelnen Grabanlagen und ihre Besitzer vorgestellt. Ein besonderer Anziehungspunkt dürfte die maßstabsgetreue Fotoreplik der dekorierten Wände aus dem Grab des Bürgermeisters von Elephantine, namens User, aus der Zeit Amenophis III. um 1360 v. Chr. darstellen, die von einzigartiger Qualität und Farbigkeit sind.



Eine Sonderausstellung des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung – Staatliche Museen zu Berlin

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