Ausstellung/Andere Orte

Dunkelkammer Bildungsmoderne: Über Form & Gebrauch

Spätestens mit der Vertreibung der emanzipativen Moderne aus Europa nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und der Etablierung des Internationalen Stils in der Architektur hat sich das Projekt der Moderne in formal ästhetische und ideologisch konkurrierende gesellschaftlich-staatliche Prozesse aufgespalten. In Bauten für die Bildung lassen sich diese Stränge wieder in Beziehung zueinander setzen.



Seit Ende der 1990er Jahre besucht, fotografiert und erforscht das Künstler_innen-Duo Sabine Bitter und Helmut Weber in so unterschiedlichen Ländern wie Brasilien, Kanada, Kroatien, Nigeria, Serbien oder den USA Gebäude und Strukturen der Nachkriegs-Bildungsmoderne sowie die Hintergründe und Realitäten ihres Gebrauchs.



Exemplarische Arbeiten aus diesem Langzeitprojekt untersuchen die Rolle und Bedeutung von Bildern von Bildungsarchitekturen in Modernisierungserzählungen aus unterschiedlichen Geografien und Ideologien. Sie erforschen, wie Kolonialismus, Rassismus und Klassismus darin sichtbar werden und wie sich Kritik an den Versprechen und Verbrechen der Moderne bildpolitisch festmachen lässt.



Die Ausstellung Dunkelkammer Bildungsmoderne und begleitende Veranstaltungen stellen die Frage, ob und wie heute angesichts der Komplizenschaft von Wissen und Bildung mit planetarischen Ausbeutungsprozessen noch Räume für ein „kritisches Erbe“ der Moderne geöffnet werden können, in denen andere Formen des Wissens entwickelt und zukunftstaugliche Verhältnisse und Umgangsweisen mit Bildung ermöglicht werden.



 



nGbK-Arbeitsgruppe station urbaner kulturen: Juan Camilo Alfonso, Jochen Becker, Eva Hertzsch, Margarete Kiss, Constanze Musterer, Adam Page, Ralf Wedekind

In Zusammenarbeit mit AK Schule der Zukunft



 



Kurzbio



Die in Wien und Vancouver lebenden Künstler_innen Sabine Bitter und Helmut Weber untersuchen, wie Städte, Architekturen und urbane Territorien über Bilder verhandelt werden. Ihre fotografischen, raumbezogenen und rechercheorientierten Arbeiten thematisieren Momente und Logiken urbaner Transformationsprozesse. 2004 gründeten sie mit Jeff Derksen das Forschungskollektiv Urban Subjects.

Sabine Bitter & Helmut Weber: Detail aus „From Our House To Bauhaus - Occupy Modernity“, 2012
Sabine Bitter & Helmut Weber: Detail aus „From Our House To Bauhaus - Occupy Modernity“, 2012

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