Bühne/Schauspiel

Tanztage 2025

Der Tanzdramaturg und Kurator Mateusz Szymanówka hatte im Sommer 2020 die Leitung der Tanztage bereits unter schwierigen Umständen, nämlich inmitten der Corona-Pandemie, übernommen. Doch auch die jetzige Ausgabe der wichtigsten Berliner Plattform für den choreografischen Nachwuchs erweist sich für sein sowieso chronisch unterfinanziertes Festival als besondere Herausforderung. Denn nur wenige Wochen vor dem Start der 34. Tanztage erhielten Szymanówka und sein Team aus der Kulturverwaltung den Bescheid, dass ihr Etat um die Hälfte gekürzt worden sei – als würde so ein Festival ohne längeren Vorlauf geplant, als wären nicht schon längst Einladungen ausgesprochen und Verträge unterschrieben worden. Ein besondere Zumutung als es die überproportionalen Kürzungen im Kulturbereich für 2025 sowieso schon sind. Mit Geschick haben die Sophiensæle einen Weg gefunden, um die 34. Tanztage trotzdem mit den üblichen zehn (aus 200) ausgewählten Produktionen 17 Tage lang zu präsentieren.

Gleich die Eröffnungsproduktion „Super Superficial“ (im Doppel mit „Hot Wet Wombs – Bathing into other Bodies“ von Tentacular Figurings) am 9. Januar ist ein Highlight. Die spannende Choreografie von Kysy Fischer untersucht mit Klang und Projektionen die Objektifizierung von Frauenkörpern in Kunst und Gesellschaft. Wie in „We Can Do It Moaning“, Fischers gefeierten Performance mit ihrer Gruppe Aba Naia, zerlegt die Brasilianerin solche „super oberflächlichen“ Zuschreibungen mit subversivem Humor, befreiender Esktase und souverän ausgestellter Nacktheit. Tatsächlich super.

Bis Ende Januar folgen neun weitere Arbeiten vielversprechender junger Choreograf:innen. Ein Fest für Entdeckungsfreudige!  -icke

Óscar Barbosa | general_use

Daten & Fakten

Programm

Zeit

Veranstaltungsort

Berlin am besten erleben
Dein wöchentlicher Newsletter für Kultur, Genuss und Stadtleben
Newsletter preview on iPad