Ekman | Eyal

 

Vor kurzem feierte „Cacti“ – Alexander Ekmans satirische Auseinandersetzung mit der Rezeption des zeitgenössischen Tanzes – Premiere. Ende 2019 brachte das Staatsballett Berlin seine damals neue Choreografie „Lib“ zur Uraufführung. Darin brachen die Tänzerinnen zur Musik von u.a Devo und den Talking Heads aus dem klassischen Vokabular aus – der Titel referiert schließlich auf den englischen Begriff „liberation“, was so viel wie Befreiung heißt. Diese Befreiung aus ästhetischen Traditionen setzte Ekman ebenso elegant wie humorvoll in Szene. Ohnehin zeichnen sich seine Arbeiten durch eine Leichtigkeit und den bewussten Bruch mit Konventionen aus, wie sie im zeitgenössischen Ballett selten sind. Der Doppelabend kombiniert „Lib“ mit dem formal korrespondierenden Tanzstück „Strong“ von Sharon Eyal an, das mit den energetischen Techno-Rhythmen von Ori Lichtik untermalt ist. Darin brechen einzelne Tänzer:innen aus der scheinbar präzise geplanten Bewegungsdramaturgie aus – ohne jedoch das zuvor erzeugte Bild der Kollektivität zu beschädigen.