Gemeinsam mit dem ZOiS Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien veranstaltet das Museum Berlin-Karlshorst die Veranstaltungsreihe Geschichte(n) schreiben: Der Zweite Weltkrieg in Literatur und Wissenschaft.
Wie nur wenige andere Ausdrucksmittel kann Literatur geschichtliche Vorstellungswelten erweitern. Verglichen mit dem politischen oder journalistischen Diskurs kann der Roman Themen freier behandeln und so neue Blickwinkel auf geschichtliche Prozesse eröffnen. Oft ist es Literatur, die neue Akzente setzt und verändert, wie wir über Geschichte sprechen. Gleichzeitig spiegelt Literatur aber auch die Gesellschaft wieder, in der sie entstanden ist.
In dieser Veranstaltungsreihe widmet sich das Museum Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg. An drei Abenden lesen Autor:innen aus ihren Büchern und diskutieren mit Wissenschaftler:innen über die darin angesprochenen historischen Themen: Frauen in der Weitergabe von Geschichte, Deportation und Exil sowie Arbeitslager/Gulag. Gerahmt werden ausgewählte Veranstaltungen von thematisch passenden musikalischen Beiträgen.
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Flucht, Vertreibung, Deportation
Die Veranstaltung findet auf Englisch statt. Eine Simultanübersetzung ins Deutsche wird angeboten.
Die Deportation aus den drei baltischen Ländern nach Sibirien unter sowjetischer Herrschaft hat das Leben Einzelner geprägt und treibt das kollektive Gedächtnis bis heute um. Wir sprechen mit der Übersetzerin der historischen biografischen Aufzeichnungen von Dalia Grinkevičiūtė und der Autorin einer kürzlich erschienenen Graphic Novel über die Erfahrung der Deportation. Gemeinsam werden wir untersuchen, wie Erinnerungen an Exil und Trauma zwischen den Generationen weitergegeben werden, und eröffnen neue Perspektiven auf diese historischen Erfahrungen und ihre anhaltende Relevanz.
Mit:
Vytene Muschick, Übersetzerin von Dalia Grinkevičiūtė Aber der Himmel grandios
Jurga Vilė, Autorin des Sibirischen Haiku
Dr. Félix Krawatzek, Politikwissenschaftler am Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien und PI des ERC-Projekts MoveMeRU. Er wird über Forschungsarbeiten sprechen, in denen untersucht wurde, wie Erinnerungen an Vertreibung und Deportation in Estland zwischen den Generationen weitergegeben werden.
Moderation: Prof. Dr. Gwendolyn Sasse, Direktorin am Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien
