Georg Diez, langjähriger Hauptstadtjournalist, betrachtet in seinem neuen Buch „Kipppunkte“ die 90er-Jahre als „Schlüsseljahrzehnt unserer Gegenwart und Zukunft“. Der kühle Analytiker lässt sich nicht so einfach von der Euphorie mitreißen, die sich im Rückblick auf die 90er oft einstellt, vielmehr sieht er eine „Dunkelheit, die am Anfang der Dekade herrschte, die Verstörung, die Verweigerung, die Gewalt, die aus dem Herzen des Kapitalismus selbst kam, die sich gegen diesen Kapitalismus selbst wendete und in der Kultur widerspiegelte: von Couplands „Generation X” über Nirvanas selbstzerstörerischen Frontman bis zu „American Psycho“ und „Fight Club“. Dagegen setzt Diez einen kämpferischen Optimismus. Bei der Buchpremiere spricht er mit der Journalistin und Ärztin Gilda Sahebi und dem Soziologen Steffen Mau. 15 €
