St. Pauli: dieses mächtige Glimmern am Horizont, der Fixstern der Verrückten. Dorthin zieht es den 19-Jährige Punk vom Dorf an der Ostsee. 20 Jahre ist Rocko Schamonis Coming-of-Age-Klassiker „Dorfpunks“ alt. Nun hat er seine alten Tagebücher und Kalender von damals für die Fortsetzung „Pudels Kern“ durchforstet. Und nimmt den Faden im Frühsommer 1986 wieder auf. Er will Musik machen und gibt sich den Namen Rocko Schamoni. Trifft Peter Maffay, der in Hamburg einen Krimi dreht und ihn im Land Rover nach Hause fährt. Der Gitarrist von den Zitronen ruft ihn „Fettfresse“. Er tourt mit den Hosen, deren Tourbus von einem Präservativ-Produzenten gesponsert wird. So schreibt Schamoni radikal nahbar über Auftritte, Selbstzweifel, Depression und Alkohol. Über Nächte, die nachglimmen. Und den Club, den der Buchtitel zitiert: Pudel Club.
