Wo immer der Ich-Erzähler in Jens Winters Debütroman „Im langen Sommer geboren“ auf die seiner Ansicht nach im Zerfall begriffene Topografie der deutschen Linken trifft (Heidi Reichinnek dürfte das freilich anders sehen), fühlt er sich überfordert. Von Debatten im Kulturmilieu, die um den Islam, Israel oder das Geschlecht kreisend in gegenseitiger Diskursunfähigkeit enden. Diese Überforderung ereilt diesen Protagonisten auf sexpositiven Partys ebenso wie im ICE oder auch in antideutschen Szenekneipen Neuköllns. Der Journalist („taz“, „Jungle World“) Winter spricht über sein Romandebüt mit Philipp Felsch. 6/4 €
