Musik/Konzert

The Kiffness

Wenn man schon mit 21 Jahren ein Album hinlegt, das zwischen Kaugummi- Dance à la LMFAO, experimentellem Pop und 8-Bit-Computer-Musik changiert, was wird dann noch alles kommen? Im Falle des südafrikanischen Musikers David Scott aka The Kiffness ging es danach erst richtig los mit der Karriere. Die Arcade-Synths und nerdige My-Space-Ästhetik hat er abgestreift, der infantile Humor und die Verspieltheit sind geblieben. In den letzten Jahren vollzog Scott einen künstlerischen Spagat, den nur jemand wie er auszuhalten vermag: Mit gesellschaftskritischen Songs wie „White Privilege“ adressierte er die Ignoranz weißer Südafrikaner:innen gegenüber Rassismus und sozialer Ungerechtigkeit im Land. Mit anderen Songs wiederum rutschte Scott aufs politische Glatteis und sah sich selbst dem Vorwurf des Rassismus ausgesetzt. Diametral zu seiner Satire lebt The Kiffness voll und ganz seine Vorliebe für gesampeltes Katzen-Miauen aus, die sich auf der 2021 erschienenen EP „Cat Jams“ in ganze neun Songs ergoss.  Der volle Zauber dieser Weirdness entfaltet sich aber erst live: Dann baut The Kiffness seine Tracks live per Loop-Station zusammen und zeigt, dass er nicht nur Millenial-Memes für die Gen-Z kreieren kann, sondern ein verdammt guter Instrumentalist ist. Mittlerweile sind es übrigens nicht mehr nur Katzen, die Scott featured: Samples von heiseren Grundschüler:innen, singenden Coca-Cola-Verkäufern am Strand bis hin zu sprechenden Papageien sind der Rohrzucker in dem poppigen Reggae-Funk-Cocktail von The Kiffness. Wer hat da noch Lust auf politische Songs? 

Tyler Walker

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