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Berlin verstehen

Abc-Lernkarten für Kinder aus Berlin: D wie Döner, W wie Wende

Vielleicht erinnern sich nicht mehr alle, aber wahrscheinlich haben die meisten von uns das Alphabet mit Abc-Lernkarten erlernt. Ihr wisst schon, Karten mit Bildern, auf denen die Anfangsbuchstaben stehen: A für Ameise, B für Ball und so weiter. Ergibt soweit Sinn, das sind Dinge, die auch Kinder kennen. Doch was passiert, wenn die Y-Karte ein Yak zeigt, oder die Q-Karte eine Qualle? Was sollen Berliner Kleinkinder damit anfangen? Das dachte sich die Berlinerin und zweifache Mutter Anna Alissa Hitzemann auch – und entwarf einfach Berlin-Abc-Lernkarten mit Motiven und Begriffen, die Berlin-Bezug haben.

„E wie Erster Mai“, „P wie Protest“ und „W wie Wende“: Mit Alissa Hitzemanns Berlin-Abc-Lernkarten wird schon den ganz Kleinen politisches Verständnis beigebracht. Foto: ZVG

Abc-Lernkarten aus Berlin, die Diversität und Inklusion abbilden wollen

Dafür suchte sich die 33-Jährige eine Grafikerin und entwickelte aus ihrem Wohnzimmer heraus Karten, „mit Berlin-Bezug, die auch Diversität und Inklusion abbilden“, wie sie tipBerlin berichtet. 

So sind also in dem Lernkarten-Set „B wie Berlin“ Karten zu finden wie „C wie Curry-Wurst“, „D wie Döner“ und „P wie Protest“. Dazu sind die illustrierten Kinder mit unterschiedlichen Haar- und Hautfarben zu sehen. Ein Mädchen trägt Kopftuch, ein Junge sitzt im Rollstuhl.

Im Gespräch erzählt sie, dass die erste Auswahl der Begriffe bei einem Stadt-Land-Fluss-Spiel mit ihrer Schwester und ihrem älteren Sohn begann. „Wir haben daraufhin eine Brainstorm-Session gemacht zu Begriffen, die uns in Berlin einfallen. Das haben wir auf zwei Begriffe pro Buchstabe verdichtet,“ erzählt sie, „Danach habe ich eine Fokusgruppe aus zehn Eltern gemacht. Die habe ich angerufen und die Ergebnisse dann zusammengetragen. Heraus kam vor allem, dass wir eher Berliner Themen nehmen, über die man mit den Kids sprechen kann, statt einfach Gebäude oder Plätze abzuklappern.“

Anna Alissa Hitzemann präsentiert stolz ihre Berlin-Lernkarten.

Abc-Spielkarten: Knapp war die Entscheidung bei „Yoga“ und „Yallah“

Knapp wurde die Entscheidung, welchen Begriff sie nehmen sollte, bei dem Buchstaben „Y“. „Da ist uns ‚Yoga‘ und ‚Yallah‘ eingefallen. Da hatten meine Schwestern und ich richtige Diskussionen am laufen,“ erzählt sie „Wir haben uns dann für Yoga entschieden, weil wir auch Kund*innen außerhalb Berlins haben und die vielleicht eher den Begriff ‚Yoga‘ kennen.“

Für sie war es von Anfang an entscheidend, dass Kinder mit den Karten auch politische und kulturelle Bildung lernen. „Ich nehme auch mein dreijähriges Kind mit zur Black-Lives-Matter-Demo und zum 1. Mai. Ich finde, man kann altersgerecht etwas zu dem Thema erklären. Man muss ja nicht ins Detail gehen“, sagt sie.

So waren auch die Karten eher altersgerecht konzipiert. „Die Hälfte der Begriffe sollten Dinge sein, die jedes drei- oder vierjährige Kind in Berlin kennt. Die andere Hälfte sind Begriffe, die jedes sechs- oder siebenjährige Kind lernen sollte,“ erklärt sie. Illustriert wurden die Karten von Nour Abdallah, ebenfalls Mutter von zwei Kindern.

Mehr Informationen zu den Berlin-Lernkarten findet ihr auf der Website von B wie Berlin.


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