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Kurzurlaub in Berlin: Schöne Ziele, die den Alltag schnell vergessen machen

Kurzurlaub kann ganz einfach sein – und lohnt sich. Ja, man kann bedauern, nicht in New York oder Hawaii zu sein, wie Udo Jürgens in einem deutschen Kult-Schlager. Statt aber all den entgangenen Möglichkeiten nachzutrauern, hätte der ja auch mit seiner Familie ein Boot mieten und über die Spree schippern, die Panke entlanglaufen und den ständigen Wechsel zwischen Urbanität und Natur bestaunen können. Himmel, sogar ein Segelschein wäre drin gewesen. Gut, hat er eben noch mehr verpasst, jetzt ist zu spät, weil Jürgens tot. Damit ihr das Schicksal nicht teilen müsst, sind hier 12 Tipps für einen Kurzurlaub in Berlin – ganz sicher nicht nur für Tourist:innen.


Neu-Venedig: Auf einer Paddeltour italienisches Flair einatmen

Pittoreske Kanäle prägen die Siedlung am Rande Berlins. Foto: Imago/CHROMORANGE

Italienisches Flair mitten in Berlin. In Wilhelmshagen wird eine Wochenendsiedlung als „Neu-Venedig“ bezeichnet. Den Namen verdankt die idyllische Siedlung ihren kleinen Kanälen sowie den zahlreichen Brücken. Man kann zu Fuß durch die Siedlung laufen, schöner ist es jedoch, mit dem eigene Boot eine Runde zu drehen und dabei neidisch auf die Grundstücke zu blicken.

  • Neu Venedig Rialtobrücke, Köpenick, Buslinie 161 bis Hubertusstraße

Der Panke vom Schiffbauerdamm bis zur Quelle in Bernau folgen

Panke Wedding
Schöne Strecke für den Sommer in Berlin: Die Panke ist nach Spree und Havel der drittlängste Fluss auf dem Berliner Stadtgebiet. Foto: Imago/Schöning

Ihr „Ende“ ist recht unwürdig: Über ein unterirdisches Rohr in Höhe des Schiffbauerdamms verschmilzt die Panke mit der Spree. Wer von dort allerdings aufbricht, kann entlang ihres 29 Kilometer langen Verlaufes Ecken von Berlin entdecken, die ebenso schön wie verwunschen wirken. Highlights entlang des Pankeweges sind die Flussufer in Wedding, Bürger- und Schlosspark sowie die Quelle in Bernau, die nur findet, wer genau sucht. Übrigens: Besonders schöne Orte in Wedding findet ihr hier.

  • Pankeweg Bertolt Brecht Platz (Start), Mitte, 29 Kilometer bis Bernau, Tagestour, ggfs. Proviant einplanen

Insel der Jugend: Auf der Wiese dösen und die Zeit vergessen

Wasser und Sonne satt gibt es auf der Insel der Jugend in Treptow. Foto: Imago/snapshot

Bekannt ist auf der Berliner Insel der Jugend das Kulturhaus, in dem Veranstaltungen wie Konzerte, Partys, aber auch Theateraufführungen oder Kinoabende stattfinden. Ebenso schön ist es draußen auf der Liegewiese und an der Uferböschung. Damit ist die Insel mitten in der Spree einer der idyllischsten Plätze an Berlins Gewässern. Auf dem Gelände könnt ihr außerdem Tretbootklassiker aus den 50er- bis 70er-Jahren und Kanus ausleihen. Nebenan hat der Treptower Park von der Spreepromenade bis zum Sowjetischen Ehrenmal einiges zu bieten.

  • Insel der Jugend am Treptower Park, Treptow, Haltestelle Bulgarische Straße (Bus 165, 166, 265), dann fünf Minuten Fußweg, weitere Informationen findet ihr hier

In Berlins Vergangenheit abtauchen bei einer ausgiebigen Schlössertour

Schloss Schönhausen gehört zu den kleineren Prachtbauten Berlins, hat aber eine bewegte Geschichte. Foto: Imago/Jürgen Ritter
Schloss Schönhausen gehört zu den kleineren Prachtbauten, hat aber eine bewegte Geschichte. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Die bekannten Schlösser stehen in Potsdam. Doch auch in Berlin gibt es so manchen Prachtbau, der die Zeit überdauert hat. Da wäre das kleine Schloss Schönhausen in Pankow, das einst Verbannungsort von Elisabeth Christine, der geschassten Ehefrau des Alten Fritz, war. Schönhausen wurde später zum Sitz des ersten und letzten Präsidenten der DDR, Wilhelm Pieck, und vereint galant Rokoko-Ornamentik mit DDR-Chic (Highlight ist ein rosa gefliestes Badezimmer!). Ebenfalls sehenswert ist das Köpenicker Schloss, das zum Kunstgewerbemuseum gehört. Mit dem Sightseeingbus 100 geht es wiederum vorbei am Sitz des Bundespräsidenten, dem Schloss Bellevue. Auf keiner Tour fehlen sollte das Schloss Charlottenburg, das größte und beeindruckendste seiner Art in Berlin. Mehr Schlösser in Berlin: Fürstliches Flair an feinen Adressen.

  • Schloss Schönhausen, Tschaikowskystr. 1, Pankow, Di-So 10-17.30 Uhr
  • Schloss Köpenick, Schlossinsel 1, Köpenick, Di-So 11-18 Uhr
  • Schloss Bellevue, Spreeweg 1, Tiergarten, Anmeldung nötig, weitere Infos hier
  • Schloss Charlottenburg, Spandauer Damm 10-22, Charlottenburg, Di-So 10-17.30 Uhr

Zelten an der Kuhlen Wampe

Der Zeltplatz liegt an der Dahme. Foto: Imago/Jürgen Ritter
Der Zeltplatz liegt an der Dahme. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Warum weit wegfahren, wenn das Gute so nahe ist? Das gilt auch für Campingplätze. Klar, es gibt auch schöne an der Ostsee, doch für eine kurze Auszeit braucht es keine lange Anreise. Die hat man auch nicht, wenn man an der Kuhlen Wampe unterkommt. Die Camper sind nett, außerdem sind Wasser und Wald nicht weit entfernt. Weiter weg? Camping in Brandenburg und Camping an der Ostsee sind gute Optionen.


Mit dem Rad nach Polen und wieder zurück nach Berlin

Mit dem Fahrrad lässt sich der Sommer immer versüßen, abseits der Berliner Straßen sowieso. Foto: Imago/imagebroker

Schöne Radtouren durch Brandenburg gibt es viele – da spricht viel dafür, gleich mehrere Tage mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Eine schöne Tour führt über drei Tage in die Warthemündung nach Polen und zurück in das Oderbruch. Wir haben euch die schönsten Radtouren durch Brandenburg zusammengestellt.


Ein Hausboot mieten und mit Freunden durchs Umland tuckern

Irgendwie sind Hausboote auch ein kleines politisches Statement. Verbringt doch den Sommer darauf, schippert ein wenig abseits von Berlin. Foto:Winfried Rothermel

Die Firma Nautilus gehört zu den größeren Hausbootverleihern der Region. Die Boote holt man wahlweise in Wildau oder Fürstenberg ab. Von dort kann man dann frei entscheiden, wohin die Reise gehen soll. Es gibt Boote für Paare, die Ruhe suchen, aber auch für Familien. Der Clou: Das kühle Nass ist immer direkt vor der Haustür. Wo ihr in Berlin und darüber hinaus Hausboote mieten könnt, lest ihr hier. Eine Nummer kleiner geht auch, in Berlin gibt es einige Floß-Verleihe mit verschiedenen Angeboten.


Endlich einen Segelschein machen

Ahoi, mit dem Segelschein in der Tasche rückt das nächste Abenteuer in greifbare Nähe. Foto: Unsplash/Bobby Burch
Ahoi, mit dem Segelschein in der Tasche rückt das nächste Abenteuer in greifbare Nähe. Foto: Unsplash/Bobby Burch

Viele Verleiher bieten Boote an, die man auch ohne Führerschein steuern darf. Echte Wasserratten wissen aber, dass Segeln doch viel cooler ist und auch weitaus mehr Spaß macht. Allein, wer segeln will, braucht einen Schein. Den kann man zum Beispiel in der Segelschule Hering von Inhaber Uwe Schubert machen. Wer sich nicht sicher ist: Für 200 Euro gibt es auch Schnupperkurse. Der Segelschein kostet dann insgesamt 600 Euro – mit der Garantie, auch wirklich durch die Prüfung zu kommen.

  • Segelschule Hering Praxisausbildung am Bootshaus „Am Großen Fenster“, Grunewald, Tel. 030/861 07 01, alle Infos unter segelschule-hering.de

„Lost places“: Verlassene Orte erkunden in und um Berlin

Ehemaliger Ort des Schreckens: die Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche. Foto: Imago/Uwe Steinert

Zerschlagene Fenster, Bauschutt, verkommene Fassaden: Verlassene Orte in Berlin haben mehr zu bieten als ihren schmutzigen Charme – eine oft lebhafte Geschichte. Da wäre etwa die Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche, ein Ort, an dem der frühe SA-Terror einen Höhepunkt erreichte. Dass die Lost Places häufig ein historische Schwere mit sich bringen, gehört dazu und ist wichtig für die Erinnerungskultur. Wir verraten euch weitere verlassene Orte in Berlin, an denen die Zeit stillzustehen scheint.


Schwitzen und Sightseeing kombinieren auf dem Badedampfer

Unsympathisch? Die genießen doch nur den Berliner Sommer auf einem Badedampfer. Foto: Imago/Jürgen Held

Fahrten im schwimmenden Whirlpool können über den Kalender vom Badedampfer gebucht werden. Das Boot wird mit umweltfreundlichem Elektromotor betrieben, ist fünf Meter lang und bietet Platz für sechs Personen. Dank der Location am Treptower Park können Badegäste auch im Herzen von Berlin rumschippern, dabei einen Sekt trinken und das Leben in vollen Zügen genießen!

  • Badedampfer Poetensteig, Bulgarische Str., Treptow, 139 € für 90 Minuten, badedampfer.de

Einfach mal zum Flughafen laufen

Je nachdem, von wo ihr startet, braucht ihr zum Flughafen BER solange, wie sein Aufbau gedauert hat. Foto: Imago/photothek

Bei dieser Challenge lautet die Regel: Der Weg ist das Ziel. Und sind wir mal ehrlich, wer kennt sich schon rund um die Flughäfen aus? Dabei gibt es auf den Strecken viel zu sehen. Wer etwa nach Tegel marschiert, kommt an den Cités der französischen Besatzer vorbei, in Richtung Schönefeld/BER lernt ihr Kieze kennen, in die ihr sonst nie kommt.


Auf Flößen die Spree und das Umland entdecken

Na, wenn das keinen Spaß macht… Foto: Imago Images/Schöning

„Floss & Los“ gibt es in Schöneweide und in Friedrichshagen, angeboten werden Tipi-Flöße, Elektro-Cabrios, Entdecker-Flöße und vieles mehr. In Schöneweide führt die Tour durch die Müggelspree vorbei an der Baumgarteninsel bis hin zum Spreetunnel. Auch Grillen ist an Board Flöße möglich, das Equipment wird bei Bedarf gestellt. Hier erfahrt ihr, wo ihr noch Flöße mieten könnt.

  • Floss & Los Station Müggelsee Müggelseedamm 216, Friedrichshagen, ab 110 € pro Tag, weitere Infos hier

Mehr zum Thema

Natürlich gibt es noch weitere Orte, um den Sommer in Berlin zu genießen. Hier sind unsere Lieblingsorte bei Hitze. Euch zieht es doch woanders hin, aber für den Interkontinentaltrip fehlen Geld und Muße? Nachtzüge ab Berlin: Im Schlafwaggon durch Europa. Noch mehr Tipps für Trips findet ihr in unserer Ausflüge-Rubrik.

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