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Tages- oder ambulante Pflege? Was Angehörige wissen sollten

Viele, die mit einer Behinderung oder einer schweren chronischen Erkrankung leben, wollen nicht in einem Pflegeheim betreut werden. Sie wollen aber oftmals auch nicht bei ihren Angehörigen wohnen. Deswegen suchen immer mehr Menschen mit Behinderung nach einer alternativen Form der Pflege, bei der sie zuhause wohnen bleiben können. Denn der eigene Kiez und das persönliche Umfeld sind wesentliche Bestandteile der Lebensqualität. Da tun sich als Angehöriger mit einem Verwandten, der seine Pflege zuhause selbst organisieren will, viele Fragen auf. Eine von diesen ist sicher die, wie die ärztliche Versorgung weiterhin gewährleistet werden kann. Dazu kommen viele weitere lebenspraktische Aspekte wie Haushaltsführung und natürlich die Pflege selbst.

Pflege ist immer eine Sache des Vertrauens. Foto: Unsplash/National Cancer Institute
Pflege ist immer eine Sache des Vertrauens. Foto: Unsplash/National Cancer Institute

Die Bedürfnisse pflegebedürftiger Menschen verstehen

Unabhängigkeit und Sicherheit sind die zwei Aspekte, die für einen Menschen mit einem Pflegebedarf im Vordergrund stehen. Ganz gleich, ob es nun um Probleme aufgrund des Alters oder aufgrund einer Behinderung geht. Eine gute Möglichkeit für die Angehörigen und den Freundeskreis, diese Bedürfnisse zu befriedigen, ist eine ambulante Betreuung, die von verschiedenen Institutionen und Initiativen in Berlin angeboten wird. Hierfür kommen in Berlin gerade auch Assistenzdienste in Frage, die eine ambulante Betreuung anbieten. Neben der Pflege und dem Haushalt kümmern sich diese auch um die sozialen Aspekte der Betreuung, also die persönlichen Kontakte und die Gestaltung der Freizeit.

Wer einen pflegebedürftigen Angehörigen betreut, kann schnell überfordert werden. Zumal es auch schwierig ist, die richtige Balance aus Nähe und Distanz zu finden. Ein Pflegedienst kann nicht nur praktische Tipps im Umgang mit der pflegebedürftigen Person geben, sondern ermöglicht den Angehörigen auch Pausen, um neue Kraft zu tanken.

Pflegegrad und Pflegegeld

Wer schon erfolgreich einen Pflegegrad beantragt hat, erhält von der Kasse monatlich einen Betrag von 125 Euro, die er in seine Betreuung investieren kann. Zum Beispiel in einen Dienst, der wöchentlich zum Duschen vorbeikommt. Wichtig ist hierbei, dass die Person, die diesen Dienst anbietet, auf Rechnung arbeitet. Denn die Beiträge für einen gewerblichen Dienstleister müssen vorab bezahlt werden und werden anschließend von der Pflegekasse erstattet.

Wenn noch kein Pflegegrad vorliegt, sollte man sich dringend mit seiner Pflegekasse in Verbindung setzen und einen Termin mit dem medizinischen Dienst der Krankenkasse vereinbaren. Die Website der Verbraucherzentrale ist eine gute Adresse, um sich eine grobe Orientierung zu verschaffen. Alle weiteren Informationen gibt es bei der Krankenkasse beziehungsweise der Pflegeversicherung.

Möglichkeiten der Tagespflege

Wer aufgrund von Behinderung oder seines Alters tagsüber niemanden für eine Betreuung findet, kann auch den Service einer Tagespflege in Anspruch nehmen. Hierbei werden die Pflegebedürftigen von geschultem Fachpersonal versorgt. Es wird hier auch gespielt, gebastelt und gesungen.

In Abhängigkeit vom Schweregrad der Behinderung oder Beeinträchtigung können auch spezifische Trainings für das Gedächtnis oder die Beweglichkeit absolviert werden. Der Vorteil an der Tagespflege ist, dass die Angehörigen in dieser Zeit ihrer normalen Arbeit nachgehen können.

Pflege ist immer eine Sache des Vertrauens

Sowohl Menschen mit Behinderung oder im vorgerückten Alter als auch ihre Verwandten sind bei der Pflege zuhause auf engagierte Personen angewiesen. Das Wichtigste hierbei ist das Vertrauen, das man diesen Menschen entgegenbringt. Die Tagespflege und die ambulante Pflege sind zwei Möglichkeiten, eine gute Balance aus eigenem Einsatz und professioneller Hilfe herzustellen.

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