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Friedrichshain-Kreuzberg

Gießsäcke: So können wir unseren Berliner Stadtbäumen helfen

Das Frühjahr war trocken. Und auch, wenn es uns die vergangenen, tristen Wochen so vorkam, als hätte sich die Natur erholen können: Noch immer leiden viele unserer Stadtbäume unter der Trockenheit. Doch wie können Bürger*innen helfen und zu einem grünen Stadtbild beitragen? Der Gießsack könnte hier eine simple Lösung sein. Wir verraten euch, wo ihr ihn bekommt und wie man ihn anwendet.


Bezirksstadträtin Clara Herrmann (Die Grünen) und Stadtnatur-Ranger Toni Becker füllen einen Gießsack mit Wasser. Foto: Hölter

In diesem Jahr scheint der Sommer viel milder als im letzten Jahr und es fühlt sich an, als würde man die Balkonkissen regelmäßig vor Niederschlag retten müssen. Doch wie geht es unseren Grünflächen und den Bäumen wirklich? Müssten die sich nicht durch den vielen Regen vom sehr trockenen Frühjahr erholt haben? Baumschutzreferent Christian Hönig vom Bund für Umwelt und Naturschutz Berlin erklärt uns, dass dem nicht so ist.

Die Bäume mussten schon drei sehr trockene Sommer in den vergangen Jahren überstehen und auch in diesem Jahr kamen sie durch einen sehr trockenen Frühling geschädigt in die Sommerzeit. Dazu kommt, dass es momentan häufig zu Niesel- oder Starkregen kommt, so kann die trockene Erde kaum Wasser aufnehmen und die Massen an Regen landen in der Kanalisation. Hönig ist der Meinung, dass wir auch in diesem Jahr unseren Bäumen helfen müssen, denn wir brauchen sie, um das Klima in unserer Stadt angenehm zu halten.

Trockene Stadtbäume: Wie hilft der Gießsack?

Schon seit etwa vier Wochen verteilt das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg die Bewässerungssäcke an die Bürger*innen im Kiez. Diese können beim Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg kostenlos ausgeliehen werden. Am Stamm des Baums werden die Säcke ganz einfach wie ein Mantel befestigt und mit rund 75 Liter Wasser gefüllt.

Tröpfchenweise fließt das Wasser dann durch die durchlässige Membran und verteilt sich genau über den Wurzeln des Baums. Erst nach neun Stunden hat der Sack sich komplett entleert. Diese Zeitspanne ist dabei besonders wichtig, denn statt eine große Menge Wasser mit einer Gießkanne auf der trocknen Erde zu entleeren, können die Tropfen über Stunden in tiefe Erdschichten gelangen und die Wurzeln mit ausreichend Wasser versorgen.

Hat man sich einen oder mehrere Bäume ausgesucht, die man mit einem Gießsack bewässern möchte, trägt man das am besten auf der Online-Plattform „Giessdenkiez“ ein, damit die Nachbarschaft sehen kann, welchen Bäumen es noch an Pflege fehlt und welche gut versorgt sind. Es reicht völlig aus, wenn man die Säcke einmal pro Woche komplett auffüllt.
Der Gießsack ist allerdings keine neue Erfindung. Schon seit mehreren Jahren wird er in Berlin an trockenen Bäumen angewendet, jedoch gibt es ihn jetzt zum ersten Mal auch für die Bürger*innen zum Mitmachen.

Wo und wie bekomme ich einen Gießsack?

Kostenlose Gießsäcke gibt es zur Zeit nur für die Bürger*innen im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Gegen eine Unterschrift können ein oder mehrere Bewässerungssäcke ausgeliehen werden. Falls eine Person oder mehrere Personen gemeinsam 20 oder mehr Bäume bewässern wollen, so ist die Ausleihe eines Standrohrs gegen 250€ Pfand möglich.

  • Mittwoch & Freitag 14-16 Uhr im Görlitzer Park am Lager an der Ratiborstraße
  • Mittwochs 14-16 Uhr bei den Stadt-Naturranger*innen, NER Robinienwäldchen, Hallesche Straße / Ecke Möckernstraße (in den geraden Wochen) und Mittwochs 14–16 Uhr im Lokschuppen Wriezener Bahnhof (in den ungeraden Wochen)

Zur Zeit hat der Bezirk 1000 Säcke auf Vorrat zum Verleihen parat, jedoch ist eine Aufstockung bei hoher Nachfrage möglich.


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