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Filmkritik

„Giraffe“ von Anna Sofie Hartmann: Szenen einer Landschaft

Dokumentaressay Ein Tunnel soll die dänische Insel Lolland mit Deutschland verbinden, versprochen werden dabei schnellere Handelsrouten. Die dänische dffb-Absolventin Anna Sofie Hartmann entwickelt in ihrem ersten Spielfilm „Girafe“ jenseits der Hochschule ein vor allem essayistisches Interesse an ihrem Thema und verbindet ihre Beobachtungen in Lolland mit einer kleinen Spielhandlung.

Eine Szene aus "Giraffe" von Anna Sofie Hartmann
Lisa Loven Kongsli in „Giraffe“ von Anna Sofie Hartmann. Foto: Salzgeber

Denn die Ethnografin Darla (Lisa Loven Kongsli) dokumentiert, was aufgrund des Projektes demnächst verschwinden wird: Sie fotografiert Häuser und führt Interviews mit den Anwohnern. Polnische Bauarbeiter hoffen derweil auf eine Zukunft in Dänemark – und werden um ihren Lohn geprellt. Darla und Lucek (Jakub Gierszal) haben eine kurze Affäre. Käthe (Maren Eggert) hingegen arbeitet auf einer Fähre, die nach Fertigstellung des Tunnels überflüssig sein wird.

Die Vergangenheit wird abgerissen, und die Gegenwart ist in diesem Film so flüchtig wie die gemeinsame Zukunft zweifelhaft. LP

D/DK 2019; 82 Min.; R: Anna Sofie Hartmann; D: Lisa Loven Kongsli, Jakob Gierszal, Maren Eggert; Kinostart: 6. 8. 2020


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