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Stadtentwicklung

12 Großbaustellen in Berlin: A100, U7, Elsenbrücke, Boxi – wie geht es wo voran?

Es wird gebaut im unruhigen Berlin. Sanierungen und neue Bauprojekte verändern die Stadt fortlaufend. Prestige-Bauvorhaben und notwendige Generalüberholungen produzieren Baulärm, mancherorts staut sich der Verkehr und das alltägliche Durchqueren der Stadt wird zur Nervenprobe. Wir werfen einen Blick auf 12 wichtige Baustellen in Berlin und klären: Was tut sich wo? Wo wird es bald noch lauter und mühsamer und wo endlich ruhiger?


Am Edge East Side Berlin wird noch bis 2023 gebaut: Verkehr wohl nicht betroffen

Großbaustellen in Berlin An der Warschauer Brücke entsteht bis 2023 ein 140 Meter hoher Wolkenkratzer. Hauptmieter des "Edge East Side Berlin" wird der Versandriese Amazon sein.
An der Warschauer Brücke entsteht bis 2023 ein 140 Meter hoher Wolkenkratzer. Hauptmieter des „Edge East Side Berlin“ wird der Versandriese Amazon sein. Foto: Edge

An der Warschauer Brücke entsteht seit Ende 2018 das Megaprojekt „Edge East Side Berlin“. Das Hochhaus, das nach seiner Fertiggestellung 140 Meter messen soll, ist einigen Berliner:innen besser bekannt unter dem Namen „Amazon-Tower“. Was jedoch leicht irreführend ist – denn der Versandriese wird als Hauptmieter zwar 28 der geplanten 36 Stockwerke als Buroflächen für seine Entwickler:innen nutzen. Dennoch wurde der Tower bereits 2003 von der Stadt Berlin genehmigt, lange bevor Amazon sich als Mieter anmeldete. Der untere Teil des Gebäudes soll gastronomische Einrichtungen und Veranstaltungsräumlichkeiten bieten und auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Zudem plant der Bauherr eine Rooftop-Bar.

ASpropos Bauherr: Eigentümer:in der Immobilie neben der East Side Mall ist die Allianz Gruppe, gebaut wird das Edge East Side Berlin von dem Unternehmen Edge Technologies GmbH, einem Tochterunternehmen der holländischen Firma OVG Real Estate. Der Turm befindet sich schon im Bau und soll im Jahr 2024 fertiggestellt werden. Die Firma Edge Technologies GmbH sagt auf Anfrage, die Arbeiten am Edge East Side Berlin liefen nach Zeitplan. 2024 werde das Hochhaus bezugsfertig sein. Behinderungen für Verkehr, Passanten und Einwohner:innen würden bis dahin „über die aktuellen Gegebenheiten hinaus“ keine entstehen. Im ganzen Stadtteil stehen Änderungen an: Über das Ende von Friedrichshain, Gentrifizierung und den Widerstand der Subkulturen lest ihr hier unsere Reportage.

  • Edge East Side Berlin Fertigstellung geplant 2024

Große Baustelle im Plänterwald: Die Neugestaltung des Spreeparks schreitet voran, erste Teile öffnen 2022

Großbaustellen Teile von Berlins mystischstem Lost Place, dem Spreepark, erwachen bereits 2022 wieder zum Leben.
Teile von Berlins mystischem Lost Place, dem Spreepark, erwachen bereits 2022 wieder zum Leben. Foto: Imago/Future Image

Er war Berlins abenteuerlichste Ruine und ein Ort voller Magie, an dem Geschichten geschrieben und Filme gedreht wurden: Der Spreepark im Plänterwald, seinerzeit der einzige Freizeitpark der DDR, schloss im Jahr 2002 aufgrund der Insolvenz des Betreibers seine Tore, verfiel, und wurde zu einem Symbol der Popkultur, zu einem der mystischsten Lost Places Berlins. Der umgekippte T-Rex, das reglose Riesenrad, die Achterbahn, deren Tunnel und Schienen langsam von der Natur zurückerobert wurden: Es waren Bilder, die um die Welt gingen, denn der Spreepark, ein Ort, der einst von Lachen und Energie erfüllt war, strahlte in seiner Ruhe noch immer etwas Lebhaftes aus, das irgendwie gespenstisch schien. Bis 2026 soll der Spreepark endlich, nach vielen Jahren der Stille, wieder zum Leben erwachen.

Geplant ist ein naturschonendes Konzept, das die wilden Biotope, die sich in den vergangenen Jahren ihren Weg gebahnt haben, erhalten soll. Das Riesenrad erfährt eine Neuaufmachung und soll sich schon im Jahr 2024 wieder drehen. 2022 schon soll zudem das Eierhäuschen öffnen, ein Ausflugslokal, das im 19. Jahrhundert errichtet wurde. Für die Neunutzung ist auch ein Biergarten geplant. Andere Teile des Spreeparks, zum Beispiel die Werkhalle, sollen unter dem Motto „Die Zukunft beginnt jetzt“ schnellstmöglich zu öffentlichen Kunst- und Kulturräumen werden. Ihr interessierst euch für die Geschichte des Spreeparks? Wir haben eine Zeitreise zu den Anfängen und der Blütezeit des Parks unternommen.

  • Spreepark Teilweise Fertigstellung vsl. 2022

Sanierung der U-Bahn-Linie 7 am Hermannplatz: Kleine Umwege sind noch bis Ende 2022 nötig

Großbaustelle Wer 2021 regelmäßig mit der U7 fährt und Hermannplatz ein-, aus- oder umsteigt, wird sich an kleine Kompromisse gewöhnen müssen.
Wer regelmäßig an der U7 fährt und Hermannplatz ein-, aus- oder umsteigt, wird noch bis Ende 2022 mit kleinen Kompromisse leben müssen. Foto: Ina Hildebrandt

Die U7 ist Berlins längste U-Bahn-Linie. Für viele Berliner:innen ist die Verbindungslinie zwischen Rudow und Rathaus Spandau ein zentrales Transportmittel im Alltag. Seit Ende 2020 müssen Fahrgäste der U7 am U-Bahnhof Hermannplatz kleine Umwege in Kauf nehmen. Der Grund: Der Deckenbereich des Bahnsteigs der U-Bahn-Linie wird saniert. Die Züge der U7 fahren zwar weiterhin im gewohnten Takt und kein nerviger Ersatzverkehr stört den täglichen Weg zur Arbeit oder nach Hause, aber im und um den Bahnhof wird aufgrund der Bausituation noch etwas mehr gedrängelt als sonst.

Die BVG sagt auf Anfrage, es gebe „lediglich einige kleine Einschränkungen in den Wegeflächen auf dem Bahnhof“. Um die „Einschränkungen für die Fahrgäste zu minimieren“, sei ein Großteil der Aufbauarbeiten nachts durchgeführt worden. Auch die ohnehin schon vollen Straßen rund um den U-Bahnhof Hermannplatz würden durch die Bauarbeiten nicht zusätzlich belastet, heißt es seitens der Pressestelle. Durch „die gute Zusammenarbeit mit der Verkehrslenkung Berlin und der Polizei könne der Autoverkehr ohne signifikante Einschränkungen“ weiter fließen. Die Sanierungen am U-Bahnhof Hermannplatz werden noch bis Ende 2022 dauern.

  • Sanierung an der U7 am Hermannplatz Fertigstellung vsl. Ende 2022

Schinkelsche Bauakademie: Die Hüllen sind gefallen

Großbaustellen Stört (noch) nicht, aber Berlins Bauakademie, deren Ursprungsbau einst als Wegweiser der Moderne galt, wird als ein neues Wahrzeichen Berlins wieder auferstehen.
Bisher steht nur das Mauerwerk, aber Berlins Bauakademie, deren Ursprungsbau einst als Wegweiser der Moderne galt, wird als ein neues Wahrzeichen Berlins wieder auferstehen. Fotos: Imago/Pemax, Landesdenkmalamt Berlin/Gunnar Nath

Seit 2016 steht fest: Einer der wichtigsten Berliner Bauten, der als Ursprungsbau der Moderne gilt, die Bauakademie des Architekten Karl Friedrich Schinkel, soll wiederbelebt werden. Wer in den letzten Jahren am Werderschen Markt in Mitte entlang spazierte, konnte meinen, dass die Berliner Bauakademie längst wieder steht. Der Schein trügte jedoch: Der Wiederaufbau wurde vom Bundestag erst vor fünf Jahren beschlossen, 62 Millionen Euro sind dafür bereitgestellt. Seit mittlerweile 15 Jahren täuscht eine Plastikplane, die über eine Stahlkonstruktion gespannt wurde, die Bauakademie in ihrer ursprünglichen Form vor. Ob die Bauakademie, die 1799 von Friedrich Wilhelm II. zur Ausbildung junger Architekt:innen ins Leben gerufen wurde, je wieder so aussehen wird wie vor ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, ist zwar ungewiss. Aber beschlossen wurde der Wiederaufbau vom Bundestag unter dem Motto „Soviel Schinkel wie möglich“.

Und obwohl die Planungen erst in den Kinderschuhen stecken: Bis der historische Bau wieder steht, soll nicht mehr allzu viel Zeit vergehen. Der „Förderverein Bauakademie“ fordert die Wiedereröffnung der Architektenschule spätestens 80 Jahre nach ihrer Teil­zerstörung – spätestens also im Februar 2025. Derzeit, bis Ende Juli 2021, finden unter der Leitung des Landesdenkmalamtes Berlin archäologische Grabungen statt. Von Schinkels Bau existieren seit der Zwischennutzung und dem letztendlichen Abriss des Gebäudes durch die DDR nur noch Mauerfragmente. Das Zukunftskonzept der Bauakademie sieht die Förderung von Wissen­schaft und For­schung auf dem Gebiet der Wertschöpfungskette Bauen vor. 

  • Schinkelsche Bauakademie Fertigstellung vsl. Anfang 2025

Archäologische Fundgrube: Zwischen Spittelmarkt und Alex bleibt es noch mindestens bis 2023 eng

Großbaustellen Auf den Spuren Ur-Berlins: Der Mühlendamm war schon vor 800 Jahren eine wichtige Verkehrsader. Das Gelände rund um die Überquerung soll in den nächsten Jahren teilweise historisch rekonstruiert werden.
Auf den Spuren Ur-Berlins: Der Mühlendamm war schon vor 800 Jahren eine wichtige Verkehrsader. Das Gelände rund um die Überquerung soll in den nächsten Jahren teilweise historisch rekonstruiert werden. Foto: Imago/Sattler

Zu mancher Tageszeit gleicht die Überquerung des Mühlendamms zwischen Spittelmarkt und Alex einer Auto-Rallye. Warten, Gas geben, Spur wechseln, Konzentration – während man den Molkenmarkt passiert, ist man oft schon kurz davor, die Geduld zu verlieren. Weiter geht es auf der Grunerstraße, die auch nur eingeschränkt befahrbar ist. Los ging es mit der Staugefahr auf der Spreeüberquerung schon 2019. Schuld an der Stop-And-Go-Situation war damals das Landesdenkmalamt. Am Mühlendamm und Molkenmarkt fanden archäologische Ausgrabungen statt.

Denn der Molkenmarkt ist Berlins ältester Markt und der Mühlendamm war bereits vor 800 Jahren eine wichtige Verkehrsader der Urstadt Cölln/Berlin. Ein Großteil der Ausgrabungen an dieser Urberliner Keimzelle ist abgeschlossen, die Untersuchungen werden aber in kleineren Schritten noch mindestens bis 2023 weiterlaufen. Und auch danach werden Teile des Mühlendamms, des Molkenmarkts und des Klosterviertels noch für Jahre Baustellen bleiben: Denn der Molkenmarkt soll umstrukturiert und an seinen historischen Grundriss angenähert werden.

  • Gebiet um Mühlendamm/Molkenmarkt/Grunerstraße Teilweise Fertigstellung vsl. 2023

A100-Ausbau schreitet voran: Das Gesamtprojekt soll „schnellstmöglich beendet“ werden

Großbaustellen Die A100 wird ausgebaut und die Bauarbeiten laufen nach Plan. Protestiert wird gegen das Bauprojekt trotzdem regelmäßig: Zuletzt blockierten Klimaaktivisten Anfang Juni 2021 eine Baustelle.
Die A100 wird ausgebaut und die Bauarbeiten laufen nach Plan. Protestiert wird gegen das Bauprojekt trotzdem regelmäßig: Zuletzt blockierten Klimaaktivist:innen Anfang Juni 2021 eine Baustelle. Foto: Imago/Future Image

Der Ausbau der Stadtautobahn 100 ist in Berlin schon seit fast einem Jahrzehnt ein Politikum. Und genauso lange wird am sogenannten Bauabschnitt 16 auch schon gebaut. Der Abschnitt von 3,2 Kilometern Länge soll vom Autobahndreieck Neukölln bis zum Treptower Park führen. Bis 2024 soll danach der Bau des Abschnitts 17 erfolgen, die Erweiterung von Treptow bis zur Storkower Straße. Obwohl der letzte Protest gegen den Autobahnausbau erst knapp drei Wochen zurückliegt – am 5. Juni 2021 besetzten Klimaaktivisten eine Baustelle und im Rahmen einer Fahrraddemo versammelten sich hunderte Anhänger:innen des Aktionsbündnisses „A100 stoppen. Laut einer aktuellen Umfrage des „Tagesspiegel“ sind 70 Prozent aller Berliner:innen für den Weiterbau der A100.

Gegenüber tipBerlin sagt ein Sprecher der Autobahn GmbH auf Anfrage, die Arbeiten am 16. Bauabschnitt der A100 liefen derzeit „wie geplant“. 70 Prozent der Ingenieurbauwerke seien bereits errichtet und mit dem Straßenbau begonnen worden. Für den Tunnel Grenzallee würden aktuell die letzten Tunnelsegmente im Rohbau hergestellt. Zudem befinde sich die Baustelle der neuen Ringbahnbrücke im Aufbau und erste Verkehrszeichenbrücken seien eingerichtet worden. Mit dem Ziel „schnellstmöglich Baurecht zu schaffen und das Gesamtprojekt zu vollenden“ sei zudem bereits mit der Fortführung der Planungen zum 17. Bauabschnitt begonnen worden. Der Ausbau der A100 soll, wie geplant, 2024 zu einem Ende kommen.

  • Ausbau der A100 Fertigstellung vsl. 2024

Bau des „Estrel Tower“: Wird das Spreeufer in Neukölln bald zur Megabaustelle?

Großbaustellen Das Spreeufer gegenüber des Neuköllner Estrel Hotels ist bald eine Baustelle: Der neue Hotelturm, der gegenüber entsteht, soll durch die Erweiterung der A100 für Hotelgäste dann bestens zu erreichen sein.
Das Spreeufer gegenüber des Neuköllner Estrel Hotels wird bald zur Baustelle: Der neue Hotelturm, der gegenüber entsteht, soll durch die Erweiterung der A100 für Hotelgäste dann bestens zu erreichen sein. Foto: Imago/Schöning

Durch die verlängerte A100 soll ab 2024 dann auch Deutschlands größtes Hotel, das Estrel an der Sonnenallee, noch besser an den Rest der Stadt angebunden sein. Und das Gelände gegenüber des Estrels wird bald selber zur großen Baustelle werden. Mit dem Bau des „Estrel Tower“ sollen 750 weitere Zimmer und Suiten entstehen. Der Bau soll nach seiner Fertigstellung alle anderen Gebäude in Berlin überragen. Eigentlich sollte der Startschuss für den Bau des Estrel Towers im Frühjahr 2021 fallen. Noch ist von der Megabaustelle aber nichts zu sehen. Ob der Zeitplan für das Projekt eingehalten werden kann, und ob sich das Gelände um das Hotel herum in den nächsten Wochen zur Megabaustelle entwickelt, dazu hält sich das Estrel auf Anfrage im Juni 2021 noch bedeckt.

  • Estrel Tower Fertigstellung vsl. 2024

Kiez-Thriller: Arbeiten an Hauptwasserleitungen rund um den Boxi strapazieren Nerven der Nachbarschaft

Wegen der Sanierung von Abwasserdruckleitungen sind rund um den Boxi einige Straßen aufgebuddelt und es gibt teils kein Durchkommen. Foto: Jolanda Roskosch

Rund um den Boxhagener Platz in Friedrichshain sind mehrere Straßen abgesperrt, der Asphalt ist aufgebuddelt und es gibt teils kein Durchkommen mehr. Der Grund: Die Abwasserdruckleitung unter der Gärtnerstraße wird auf einer Länge von rund 800 Metern erneuert. Im Zuge dessen werden auch im direkten Umfeld der Gärtnerstraße vereinzelt Kanalanlagen saniert, deshalb beschränken sich die Sperrungen nicht auf die Straße, die den Boxhagener Platz an der Seite des Wochenmarkts passiert. Sondern auch umliegende Straßen wie die Krossener Straße sind zum Teil gesperrt und für Auto- und Radfahrer:innen wird es unübersichtlich. Die Stimmung in dem belebten Kiez ist wegen der Einschränkungen angeschlagen.

Begonnen haben die Arbeiten an der Ecke Gärtner-/Simplonstraße im Frühsommer 2020, schrittweise werden sich die Berliner Wasserbetriebe in den nächsten Monaten bis zur Frankfurter Allee vorarbeiten. Im Bereich Krossener Straße sind die Arbeiten jedoch endlich abgeschlossen, hier muss nur noch die Fahrbahndecke wiederhergestellt werden. Bis Anfang Juli 2021 ist dann zumindest die Krossener Straße wieder wie gewohnt befahrbar.

  • Arbeiten der Berliner Wasserbetriebe rund um den Boxi Fertigstellung vsl. 2022

Verkehrsinfarkt kaum zu verhindern? Neubau der Elsenbrücke zieht sich hin, der Verkehr nimmt zu

Großbaustellen Obwohl Eile geboten ist: Der Neubau der Elsenbrücke könnte sich noch bis 2028 ziehen. Wenn der Flugverkehr am BER anzieht, könnte es auf der Spreeüberquerung künftig noch voller werden.
Obwohl Eile geboten ist: Der Neubau der Elsenbrücke könnte sich noch bis 2028 ziehen. Wenn der Flugverkehr am BER anzieht, könnte es auf der Spreeüberquerung künftig noch voller werden. Foto: Imago/Spicker

Eine von Berlins zentralsten Großbaustellen, die jeden Tag die Nerven Tausender strapaziert, ist wohl jene auf der Elsenbrücke zwischen Friedrichshain und Treptow. Bei einer Routinekontrolle 2018 fiel zwei Ingenieuren ein rund 25 Meter langer und knapp zwei Millimeter dicker Riss in der Brückenkonstruktion auf. Selbst eine Sanierung konnte die nur gut 50 Jahre alte Spreeüberführung, die die Stralauer Allee mit der Elsenstraße/B96 verbindet, nicht mehr retten.

Ab dem Moment, in dem der Mangel auffiel, war Eile geboten: Denn der Bauabschnitt 16 der A100, der sich derzeit in der Konstruktion befindet (siehe weiter oben) soll 2023 fertiggestellt werden und in Treptow an der Elsenbrücke enden. Auf der Verbindungsader zwischen Friedrichshain und Treptow wird es aller Voraussicht nach in den nächsten Monaten also noch voller werden. Denn schon jetzt rollen rund 60.000 Autos täglich über die Brücke. Und durch die Anbindung an den Autobahnring und die Eröffnung des BER, wo der Personenverkehr derzeit wieder zunimmt, könnte sich diese Zahl in den nächsten Monaten und Jahren signifikant erhöhen.

  • Elsenbrücke Fertigstellung vsl. 2028

Rund um die Dauerbaustelle an der Karl-Marx-Straße ist weiterhin Geduld gefragt

Großbaustelle Fahren auf der Karl-Marx-Straße macht sowohl mit Auto als auch mit Fahrrad keinen Spaß. Geduld ist auf der knapp 3 Kilometer langen Neuköllner Straße noch bis mindestens 2024 gefragt.
Fahren auf der Karl-Marx-Straße macht sowohl mit Auto als auch mit Fahrrad keinen Spaß. Geduld ist auf der knapp 3 Kilometer langen Neuköllner Straße noch bis mindestens 2024 gefragt. Foto: Imago/F. Anthea Schaap

Zuerst die gute Nachricht: Die Bauarbeiten auf der Karl-Marx-Straße werden aller Voraussicht nach, wie ursprünglich geplant, 2024 zu einem Ende kommen. Jetzt folgt die schlechte Nachricht: Eine Entspannung der Verkehrssituation bis dahin ist nicht in Sicht. Der Abschnitt zwischen Fulda- und Weichselstraße wird zwar im Sommer diesen Jahres fertig saniert. So auch der Abschnitt zwischen Briese- und Erkstraße. Danach geht es jedoch nahtlos weiter mit dem Umbau des Abschnitts zwischen Erk- und Flughafenstraße, der teilweise schon begonnen wurde.

Laut Informationen des offiziellen Baustellen-Newsletters wird dieser Teil der Sanierungen besonders „kompliziert“, weil zwischen Erk- und Flughafenstraße, Ecke Fuldastraße „viele unterschiedliche Verkehrsarten mit jeweils hoher Frequenz aufeinandertreffen“. Durch provisorische Fahrbahnen soll der „Durchgangsverkehr jedoch in beide Richtungen aufrecht erhalten werden“. Bevor die Bauarbeiten in die finale Phase gehen, wird im Sommer 2022 noch der Teilabschnitt zwischen Erk- und Schönstedtstraße saniert, dafür wird die Erkstraße voraussichtlich voll gesperrt werden müssen. Wer regelmäßig zwischen Hasenheide und Buschkrugallee pendelt, kann sich hier aktuelle Baustellen-News einholen.

  • Karl-Marx-Straße Fertigstellung vsl. 2024

Mit dem Umbau der Potsdamer Platz Arkaden geht es voran: 2022 soll es sogar eine neue Markthalle geben

Großbaustellen Sollen innen ab 2022 in neuem Glanz erstrahlen: Die Potsdamer Platz Arkaden befinden sich bereits seit April 2020 im Umbau.
Sollen innen ab 2022 in neuem Glanz erstrahlen: Die Potsdamer Platz Arkaden befinden sich bereits seit April 2020 im Umbau. Foto: Imago/Pollack

Seit April 2020 sind die Potsdamer Platz Arkaden zwar noch begehbar, shoppen und essen kann man jedoch nicht. Einkaufs- und Gastronomieangebote werden neu organisiert und die Sanierungsarbeiten auf der 40.000 Quadratmeter großen Verkaufsfläche werden noch bis 2022 dauern. Die einst 130 Geschäfte werden auf rund 90 reduziert. Von Mode- bis Lifestyle-, Technik- und Gastronomieangeboten soll die neue Mall dann eine Menge zu bieten haben. Auch eine brandneue Markthalle mit nachhaltigen Produkten aus aller Welt und regionalen Erzeugnissen soll ab nächstem Jahr wieder Besucher:innen in die Einkaufspassage am Potsdamer Platz locken. Wir haben für euch zusammengefasst, was ihr euch von dem umfassenden Umbau des Einkaufscenters noch erwarten könnt.

  • Potsdamer Platz Arkaden Fertigstellung vsl. 2022

Kreuzbergs Hauptschlagader: Auf der Skalitzer Straße muss mindestens noch bis Herbst 2021 gedrängelt werden

Großbaustellen Auf mehreren Streckenabschnitten verengt: Auf der Skalitzer Straße wird die Drängelei erst ab Herbst 2021 abnehmen.
Auf mehreren Streckenabschnitten verengt: Auf der Skalitzer Straße wird die Drängelei erst ab Herbst 2021 abnehmen. Foto: Imago/Sorge

Auch auf Kreuzbergs Hauptschlagader, der Skalitzer Straße, heißt es: aufmerksam sein. Nicht nur sind einige Teilabschnitte auf Tempo 30 limitiert, auch ist an einigen Stellen die Fahrbahn auf eine Spur verengt. Die Drängelei rund um den Kreisverkehr am Kotti bleibt also nicht das einzige „Vergnügen“ auf der zwei Kilometer langen Straße. Auf Höhe U-Bahnhof Görlitzer Bahnhof ist die Fahrbahn aufgrund von Kabelarbeiten noch bis mindestens Oktober 2021 verschmälert. In Richtung Friedrichshain, zwischen Kottbusser Tor und Oberbaumbrücke, soll es sich aber in den nächsten Wochen entzerren: Die Staugefahr aufgrund einer U-Bahn-Viaduktsanierung soll nur noch bis Juli 2021 gelten. Dann sollen die Arbeiten dort abgeschlossen sein.

  • Arbeiten auf der Skalitzer Straße Fertigstellung vsl. Ende 2021

Mehr zum Berliner Stadtgeschehen

Letztes Jahr befand sie sich noch im Umbau: die Neue Nationalgalerie. Im August 2021 ist die Wiedereröffnung geplant. Wir durften schon direkt nach dem Ende der Sanierung, im Frühjahr 2021, einen Blick in das Museum werfen. Unglaublich aber wahr – auch keine Baustelle mehr: der BER. Wir haben alle Eckdaten rund um Berlins neuen Riesenflughafen für euch zusammengetragen. Und: Auch das Berliner Stadtschloss samt Humboldt Forum ist endlich für Besucher:innen geöffnet.

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