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Wir sind Oscar!

Die isländische Berlinerin Hildur Guðnadóttir hat den Oscar für ihre Filmmusik zum „Joker“ gewonnen

Grammy, Golden Globe und Oscar. Es hagelt Preise für Hildur Guðnadóttir diese Saison. Da bleibt wenig Zeit zwischen all den roten Teppichen. Vor zwei Wochen beim CTM Festival hat sie trotzdem zwei Mal in Berlin performt, in der Betonhalle unterm Silent Green, das einst ein Krematorium war. Wer von der 37-jährigen Komponistin und Cellistin zartbesaitete Streicher-Sounds erwartet hatte, wurde eines Besseren belehrt: Ausgesprochen elektronisch ging es zu, mit Drones und Drums. Es war der Soundtrack zur Serie „Chernobyl“, für den Hildur Guðnadóttir radioaktive Strahlung in eine Komposition überführt hat

Foto: Rune Kongsgro

Zusätzlich zum Oscar, der wohl bald nach Berlin zieht, eine Extra-Freude: Heute Nacht hat Hildur feministisch empowernde Worte gefunden in ihrer Oscar-Preisrede: „An die Mädchen, die Frauen, die Mütter und Töchter, die hören, wie in ihnen die Musik sprudelt: Erhebt eure Stimmen! Wir müssen sie hören.“ Recht hat sie! Hildurs Erfolg kam mitnichten über Nacht. Auf ihrem Berliner Label, der Deutschen Grammophon, hat sie mit dem jungen Pianisten-Star Víkingur Ólafsson und auch dem zweifach Oscar-nominierten Komponisten Jóhann Jóhannsson (1969-2018) zusammengearbeitet – die übrigens ebenfalls Teilzeit-Berliner waren. Und in Pop-Gefilden war sie schon mit Fever Ray und Animal Collective unterwegs. Nach dieser Award-Saison spätestens aber ist Hildur auch solo mit ihren eigenen Projekten nicht mehr zu stoppen. Diese Frau ist ein echter Joker. Herzlichen Glückwunsch!

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